Denkmal Tankstelle Brandshof

Vollgas für den Tag des offenen Denkmals

Der Tag des offenen Denkmals ist für Hamburger die Gelegenheit, ihre Stadt neu zu entdecken. Das Angebot ist riesig.

Die vertraute Stadt erforschen: Beim Tag des offenen Denkmals können Neugierige am 13. Und 14. September mehr als 100 Objekte in der ganzen Stadt entdecken. Die Auswahl reicht vom Lokschuppen in Harburg bis zu einer ganzen Gartenstadt in Berne. Viele der historischen Gebäude sind normalerweise für die Öffentlichkeit verschlossen.

Die Veranstaltungen sind bis auf wenige Ausnahmen kostenlos. Zwischen den verschiedenen Orten verkehren Shuttle-Busse, S-Bahnen oder Schiffe. HAMBURGschnackt! hat aus den mehr als 100 Angeboten drei Denkmäler ausgesucht. Zwei dieser Orte öffnen nur für den Tag des Denkmals ihre Türen.

Der Schellfischtunnel – Weg in den Altonaer Untergrund

Der Untergrund hat die Menschen schon immer fasziniert. Es gibt unter Hamburg zwar keine natürlichen Tropfsteinhöhlen. Aber es existieren viele von Menschenhand geschaffene unterirdische Räume. Der „Schellfischtunnel“ ist ein Relikt aus der Blütezeit der Altonaer Fischerei.

Die erste unterirdische Verbindung vom Elbufer bis zum 28 Meter höher gelegenen Bahnhof Altona war bei ihrer Fertigstellung 1876 rund 400 Meter lang. Weil der Bahnhof später verlegt wurde, verlängerte man 1895 auch den Tunnel auf fast einen Kilometer.

Am 13. und 14. September veranstaltet der Verein Hamburger Unterwelten stündliche Führungen. „Je weiter man in den Tunnel geht, desto tiefer dringt man in die Geschichte ein“, erklärt Vorstandsmitglied Sören Kempe.

Kaffee und Kuchen auf einem der Grindelhochhäuser

Wer sich einen Ausblick über Hamburg wünscht und etwas über große Nachkriegsarchitektur erfahren möchte, geht zum Grindel. Hier stehen die ersten Wohnhochhäuser Deutschlands, zwölf Blöcke mit bis zu 15 Geschossen, hell, inmitten von viel Grün. Seit dem Jahr 2000 steht das Ensemble, das bei der Errichtung ab 1946 seiner Zeit weit voraus war, unter Denkmalschutz.

Denkmal Grindelhochhaus
Grindelhochhäuser: Faszinierendes über den Dächern der Stadt

Bei einer Führung durch die Parkanlagen werden die Gäste Einblicke in die Geschichte erhalten und in das (damals) revolutionäre Wohnkonzept eingeweiht. „Aus der Ferne wirken die Häuser einheitlich“, erklärt Sigrun Kortas vom Gebäude-Management ProQuartier. „Aber sie wurden ganz unterschiedlich genutzt.“ So gab es in einem Haus nur Einzimmerwohnungen für ledige Frauen und ein Waschhaus.

Höhepunkt des Rundgangs sind Kaffee und Kuchen auf einer der Dachterrassen. Hierzu haben Normalsterbliche – außer den Mietern – eigentlich nie Zugang. Allein am Tag des offenen Denkmals kommen die Teilnehmer der Führungen in den Genuss einer ungewöhnlichen Perspektive und einem Ausblick über ganz Hamburg. Die Führungen sind auf 60 Personen pro Tag begrenzt. Eine Voranmeldung ist nötig.

Großtankstelle Brandshof als Treffpunkt für Oldtimer-Fans und Architekturfreunde

Das historische Tankstellengebäude am Billhorner Röhrendamm stammt aus einer Zeit, als Autofahren etwas Besonderes und Selbstbedienung an der Zapfsäule völlig undenkbar waren. Der elegante Bau mit viel Glas und Rundungen ist ein architektonisches Kleinod aus den frühen 1950er Jahren.

Als der neue Großmarkt gebaut wurde, befand sich die Großtankstelle plötzlich in einer Nebenstraße, die als Sackgasse endet. Nach Jahrzehnten des Verfalls wurde das Gebäude originalgetreu restauriert.

Heute ist es ein Treffpunkt der Oldtimer-Szene. Es gibt eine GTÜ-Prüfstation für historische Fahrzeuge, dazu einen Imbiss. Irgendwann, sagen die Betreiber, soll man hier auch wieder tanken können. Am Tag des offenen Denkmals veranstalten sie Führungen (Samstag und Sonntag jeweils um 12 Uhr).

Autor: Hilmar Schulz

Bildbeschreibung Titelfoto: Großtankstelle Brandshof: Harmonische Mischung aus schönen Autos und bemerkenswerter Architektur.

11. September 2014 von Redaktion

Kategorien: Hamburg entdeckt, Stadtliebe

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