Man sieht, was ist. Oder nicht? Im Museum der Illusionen kann man sich da tatsächlich nicht so sicher sein. Denn immer wieder narrt der optische Eindruck das Gehirn. Da werden Größenunterschiede wahrgenommen, die es gar nicht gibt. Da sieht der Betrachter räumliche Tiefe, doch tatsächlich wölbt sich das Objekt vor. Da findet man überraschende Bilder in den Bildern. Oder alles steht auf dem Kopf. Vielleicht aber auch nicht.
Ein Parcours der Überraschungen
Auf vierhundert Quadratmetern laden in der Lilienstraße mitten in Hamburgs City fünfzig Exponate ein, den optischen Sinn einmal gehörig auf die Probe zu stellen. Mit Krümmungen, Perspektivverschiebungen, schrägen Ebenen und Spiegeleien wird der Augenschein ad absurdum geführt. Immer wieder sitzt der Besucher allerlei Sinnentrug auf und braucht seine ganze Konzentration und Kreativität, um eins der vielen Rätselspiele zu lösen, etwa aus verschieden schrägen Teilen ein rechtwinkliges T zu legen. Das Museum der Illusionen hat als Mitmachmuseum ein herausforderndes Angebot.
Fotografieren erlaubt
Ob 5 oder 95, das Museum begeistert in jedem Alter. Für die Kleinen stehen ausreichend Hocker bereit. Und Fotografieren ist ausdrücklich erwünscht. Nicht nur weil so ulkige Fotos entstehen, die man wunderbar posten kann. Manchmal lässt sich erst mit der Kamera eine Täuschung auflösen, manchmal aber auch erst mit ihr die Illusion herstellen.
Eine gute Idee zur rechten Zeit
Die beiden Kroaten Roko Živković und Tomislav Pamuković hatten die Idee und eröffneten 2015 das erste Museum der Illusionen in Zagreb. Inzwischen ist es das erfolgreichste Museum der kroatischen Hauptstadt. Als Franchiseunternehmen ist das Museum of Illusions nun in dreizehn weiteren Städten rund um den Globus vertreten, acht neue Standorte sind in Planung. Nach Berlin ist Hamburg die zweite Niederlassung in Deutschland. Nikolina Lackovic hat das Museum nach Hamburg geholt und betreibt es zusammen mit Museumsleiterin Julia Raczkowska.
Neue Stationen sichern die Attraktivität
Jedes Museum wird entsprechend der Räumlichkeiten von einem darauf spezialisierten Architektenteam neu gestaltet, die Exponate entsprechend zusammengestellt. Nikolina Lackovic und Julia Raczkowska wollen das Hamburger Museum regelmäßig mit neuen Attraktionen bestücken, sodass es immer spannend bleibt. Im Durchschnitt kommen 600 Besucher pro Tag, einige davon durchaus zum wiederholten Male, dann meist mit anderen Freunden, freut sich Julia Raczkowska. Denn das Museum für Illusionen lässt sich am besten in Gesellschaft erkunden.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise finden Sie auf der Homepage
Autorin: Herdis Pabst
Fotos: © Museum der Illusionen Hamburg
Kategorien: Hamburg entdeckt, Stadtliebe
Schlagworte: Augenschein Exponate, Ausstellungsstücke, Foto, Hamburg, Hologramme, Illusion, Kamera, Museum, Museum der Illusionen Hamburg, Sinn, Spielzeuge, Täuschung