Sportspass

Sportspaß – Deutschlands größter Sportverein in Hamburg

Mit 75.000 Mitgliedern ist Hamburgs „Sportspaß“ der größte deutsche Verein. Seit 1977 gibt’s hier Sport ohne Pflichten und Leistungsdruck.

Manche Sportspaß-Kurse sind so beliebt, dass man beim Trainieren fast kuscheln kann. Beim Zumba am Dienstagabend sorgt Trainerin Diana für besonders heiße Rhythmen und Hüftschwung, was auch die Herren begeistert. Wenn’s nicht gleich klappt mit den Choreos und dem Takt, stört es niemanden – für Trainerin und Teilnehmer zählt alleine der Spaß.

Freizeitsport statt Wettkampf, offene Angebote ohne verpflichtende Trainingszeiten und eine Organisation ohne Sparten und Abteilungen: Das sind die Maximen des Hamburger Freizeitvereins Sportspaß. Damit auch Vollzeitbeschäftigte oder Hamburger mit sehr unregelmäßigen Arbeitszeiten regelmäßig schwitzen können, gründete Peter Lesser vor 37 Jahren die Alternative zu gängigen Sportvereinen.

Für 8,85 Euro im Monat kann jedes Mitglied des gemeinnützigen Vereins das komplette Kursangebot an jedem Tage nutzen, von Aerobic über Inlineskating bis Zumba ist alles dabei. Wer abends keinen Babysitter findet und die Tanzstunde verpasst, kann am nächsten Vormittag in eine andere gehen. In der Folgewoche ist ein entspannter Wiedereinstieg möglich, da die Stunden in sich abgeschlossen sind. Ein Konzept, das inzwischen 75.000 Hamburgerinnen und Hamburger überzeugt, insbesondere Frauen zwischen 19 und 40 Jahren.

Im April dieses Jahres hat das hamburgweit siebte Sportspaß-Center in Altona eröffnet. Dianas Dienstagskurs hat im Stundenplan einen traurigen Smiley, der empfiehlt, auf einen weniger besuchten Kurs mit einem freundlichen Smiley auszuweichen. Aber kommen darf trotzdem jederzeit jeder.

Sportspaß hat selbst bei anderen Sportvereinen einen guten Ruf, da keine direkte Konkurrenz besteht. Die meisten Mitglieder waren vorher nicht in einem Verein. Kritiker bemängeln das fehlende Vereinsleben, das laut Vorstand Frank Fischer allerdings nicht in das Dienstleistungskonzept passt. Regelmäßige Sportspaß-Partyssind aber obligatorisch und auch für Nichtmitglieder zugänglich.

Als gemeinnütziger Verein erwirtschaftet Sportspaß keine Gewinne, es gibt nur 20 hauptamtliche Mitarbeiter. Die 1.000 Trainer sind selbstständig tätig, alle weiteren Mitarbeiter ehrenamtlich. „Bei so vielen Mitgliedern haben wir keine Probleme, Helfer zu finden“, sagt Frank Fischer.

Das Sportspaß-Konzept ist bundesweit einmalig. Und auch wenn immer wieder Anfragen kommen, wie es funktioniert, hat es bisher noch niemand nachgemacht.

Autorin: Anja-Katharina Riesterer

4. September 2014 von Redaktion

Kategorien: Hamburg trainiert, Sportbegeisterung

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