Wem ist das nicht schon passiert? Man ist unterwegs, bummelt durch Gassen, stöbert in Geschäften, will zu einem Treffen. Da macht sich plötzlich ein leichter Drang bemerkbar. Das leidige Problem: Die nächste Toilette befindet sich einen guten Fußmarsch entfernt.
Immerhin: An der Straße Mühlenberg in Blankenese wird der nach einem stillen Örtchen suchende Spaziergänger darauf hingewiesen, dass es bis zum nächsten WC nur 500 Meter sind. Gut zu wissen. Allerdings könnte sich auch um einen Scherz handeln. Einen weniger lustigen allerdings.
Denn auf der anderen Straßenseite, also nur knapp zehn Meter entfernt, weist ein Schild ebenfalls auf das besagte öffentliche WC hin. Wer von diesem Schild aus startet, muss dann allerdings 850 Meter zurücklegen, obwohl man derselben Straße folgen soll.
Lieber laufen, bevor es läuft
Im Zweifel heißt es also laufen, bevor es ungewollt läuft. 350 Meter mehr können schließlich sehr, sehr lang werden in so einem Moment – und wer will schon dieses Geschäftsrisiko eingehen, das ja gewaltig in die Hose gehen könnte? Der Autor weiß, wovon er schreibt. Er hat die Distanz zwar nicht nachgemessen, ist gefühlt aber dann sogar einen Kilometer bis zur öffentlichen Toilette am Elbstrand in einem zunehmend strammeren Tempo gegangen.
Glücklicherweise hatte er dann auch 50 Cent dabei. Das ist wichtig, wenn man nicht zuletzt noch an einer verschlossenen Tür scheitern will. Was aber ist, wenn der Geldautomat die Münze nicht schluckt und man hoffen muss, dass gerade ein Gast vor einem bereits am Händewaschen ist und gleich die Tür von innen öffnet? Dann heißt es: auf nach Blankenese. Da soll es ebenfalls ein öffentliches WC geben. Bis dahin ist es auch nicht so weit, ein paar hundert Meter nur in die andere Richtung. Steht jedenfalls irgendwo auf einem Schild.
Bildbeschreibung: 500 Meter? Lieber nicht auf die Entfernungsangabe verlassen.
Autor: Markus Tischler
Kategorien: Hamburg hilft, Schnackfrisch, Tatkraft
Schlagworte: Blankenese, Geschäftsrisiko, Hamburg, öffentliche Toilette, öffentliches WC