Basket Bowl-Macher Jens Stümpel

Basket Bowl: Körbe, die glücklich machen

Mit Sport Gutes tun? Für Jens Stümpel passt das perfekt zusammen. Der frühere Journalist organisiert die Benefizveranstaltung „Basket Bowl“.

Es ist ja nicht so, dass ein Basketball ein Fremdkörper in Jens Stümpels Händen wäre. Der Ball fliegt im hohen Bogen auf den Korb zu und flutscht sauber durch den Ring. Stümpel grinst.

„Richtig Basketball habe ich zuletzt an der Schule gespielt. Aber ich konnte es nie wirklich gut“, sagt der 53-Jährige nach dem geglückten Versuch. Aber vielleicht ist es mit Basketball wie mit Radfahren. Man verlernt es nie. Oder nie so ganz.

Angesichts der Sportbiografie Stümpels klingt es zunächst kurios, dass er sich ausgerechnet als Organisator des „Basket Bowl“ einen Namen gemacht hat. Am 17. Mai ab 14 Uhr steigt in der Sporthalle Hamburg die bereits zwölfte erfolgreiche Auflage. Etliche Prominente wie der Musiker Lotto King Karl oder Profi-Trainer Holger Stanislawski, Ex-HSV-Profi Alexander Laas u. a. spielen für den guten Zweck. Genauer: für die Produktionsschule Steilshoop.

Breites Sportangebot finanzieren

Diese ist ein Projekt des Soziale Arbeit und Fortbildung e.V. und ermöglicht Ausbildungen in Handwerk und Gastronomie. „Die Schulbehörde sorgt zwar für die Grundfinanzierung. Aber ich versuche, zusätzliche Gelder zu akquirieren“, sagt Stümpel, „so können wir den Jugendlichen ein breites Sportangebot bieten, Ausflüge ermöglichen oder den Maschinenpark modernisieren.“

Das ist indes nur eine von wenigstens zwei Erklärungen, warum es Stümpel nach Steilshoop verschlagen hat. Einem Stadtteil, der trotz vieler grüner Ecken nicht den besten Ruf in Hamburg genießt. Die zweite lautet: „Ich hatte es als Jugendlicher nicht leicht und war ein wenig der Außenseiter.“

Auch in seinem damaligen Fußball-Verein, wo er den Sport „trotz erwiesener Talentfreiheit“ durchgezogen habe. „Ich war rechter Verteidiger und hatte die strikte Anweisung, nicht die Mittelinie zu überqueren.“ Später spielte Stümpel 15 Jahre lang Tennis. Da, grinst er wieder, sei er dann besser gewesen.

Basket Bowl

„Es ist wohl das Schicksal der Kids hier und dass sie keine Lobby haben, was mich dazu bewogen hat, in die Sozialarbeit zu gehen“, erzählt Stümpel, der eigentlich gelernter Journalist ist. „Es ist wichtig, dass die Jugendlichen hier eine realistische Chance bekommen, ihr Leben so zu führen, wie sie es sich wünschen.“

Bleibt noch die Antwort auf die Frage, wie er auf die Idee gekommen sei, eine Basketball-Veranstaltung zu organisieren? „Ich habe damals für das Football-Team der Blue Devils gearbeitet. Wir hatten vier Amerikaner dabei, die wollten einfach einmal Basketball spielen. Also haben wir ein Benefizspiel mit dem damaligen Zweitligisten BCJ Hamburg Tigers organisiert, da ich deren Manager kannte.“

Bislang kamen über 150.000 Euro für Produktionsschule zusammen

Zur ersten Partie damals in der Sporthalle Wandsbek kamen 700 Zuschauer. Im Jahr zum zehnten Jubiläum waren es 3.300. Inzwischen haben die Benefizspiele über 150.000 Euro eingebracht. Wie gut, dass Stümpel damals seinen Footballern keinen Korb gegeben hat.

Text und Foto: Markus Tischler
Header-Foto: Dierk Kruse

9. April 2015 von Redaktion

Kategorien: Hamburg hilft, Tatkraft

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