Mein Hamburg: Jan Schawe

Was lieben die Hamburger an ihrer Stadt – und was nicht? Was bewegt ihr Leben oder was wollen sie bewegen? Menschen erzählen über ihre Leidenschaften, Lieblingsorte und ihr Leben in unserer Metropole. Wir fragen Jan Schawe, Gründer von MUTTERLAND und We Love Design. 

Wer bist Du und was machst Du?

Ich bin Jan, ein waschechter Hamburger, von Beruf eigentlich Kommunikationswirt mit eigener Agentur und habe vor 10 Jahren das Delikatessenunternehmen Mutterland gegründet, da es für mich eine Herzensangelegenheit ist, gute Lebensmittel und interessante Manufakturen zu fördern.

Was gefällt Dir an Hamburg?

Hamburg ist toll. Die Hamburger sind meist bodenständig, fleißig und bescheiden. Die Stadt ist sehr grün, wenn man mit dem Flugzeug die Stadt überfliegt, hat man das Gefühl das Hamburg eine Stadt im Wald ist. Außerdem liebe ich selbstverständlich das Wasser – das kann keine andere deutsche Großstadt so bieten. Hamburg wird immer mein Herz gehören.

Wie kam es zu Mutterland?

Ich habe meinen eigenen Lebensstil zum Unternehmenskonzept gemacht. Hinter Mutterland steht keine Zielgruppen- oder Trendanalyse, sondern einfach meine eigene (private) Überzeugung. Die Innenstädte der großen Metropolen werden immer austauschbarer. Überall sieht man die gleichen Produkte und Marken. Ich wollte mit Mutterland überraschen, Abwechslung schaffen – auch ein Grund warum wir zur Zeit nicht in andere Städte expandieren.

Viele Hamburger lieben Mutterland, was macht es so besonders?

Mutterland war vor 10 Jahren Mitbegründer für die aktuellen Trends „Craft“ und Regionalität. Deutsche Delikatessen waren bis dato nicht stark verbreitet, das wollte ich ändern. Heute führen wir eine hauseigene Backstube, eine Chocolaterie, einen Onlineshop und vier Niederlassungen in Hamburg mit einem Sortiment von ca. 5.000 Delikatessen, die alle von kleinen bis mittelgroßen Manufakturen aus Deutschland hergestellt werden. Es geht uns dabei um Qualität, Artenvielfalt, Ernährungs-Souveränität, ökologisches und ethisches Bewusstsein und ganz wichtig: um Genuss und Spaß!

Welche Eurer Delikatessen ist das ideale Mitbringsel aus Hamburg?

Mutterlands hausgemachte Hafenschokolade würde ich mitbringen. Diese wird unconchiert und ohne Soja hergestellt. Das ist besonders! Wir waren in Indonesien und haben die Kakaoplantagen besucht, um uns ein Bild vor Ort zu machen. Unsere Schokolade schmeckt sehr fruchtig und wird von vielen unserer Stammkunden geliebt. Es gibt sie in fünf Sorten mit den Namen:
Heiter bis Wolkig, Schöne Aussicht, Mitbringsel, Perle des Nordens und Alstervergnügen. Es gibt die Schokolade pur, mit Meersalz, Chili oder Kaffee. Jede Tafel wurde von meiner Designagentur WE LOVE DESIGN gestaltet und spiegelt ein Teil Hamburgs wieder. Wir wurden sogar schon für das Design ausgezeichnet.

Mutterland hat gerade ein neues Restaurant am Hamburger Rathaus eröffnet. Was ist hier das Besondere?

Das Cölln‘s ist eine echte Hamburgensie. Bereits im Jahre 1760 wurde hier mit Fisch und Meeresfrüchten gehandelt. Seit Mai zählt es zur Mutterland Familie.  Wenn man das Cölln’s betritt, fühlt man die besondere Atmosphäre, die nur Orte besitzen, die geschichtsträchtig sind. Das Cölln‘s ist es allemal. Alleine die 30.000 Jugendstil-Fliesen, die um 1900 von Villeroy & Boch per Hand angefertigt wurden, wie auch der Denkmalgeschützte Tresen, sind ein echter Hingucker. Schon vor über 250 Jahren wurde hier Handel betrieben. Damals haben die Fischerboote direkt hinter dem Haus angelegt und die Waren konnten fangfrisch gekauft werden. Einst war das Cölln‘s sogar königlicher Hoflieferant und nicht nur das: Es ist auch die älteste Austernstube Deutschlands. In früheren Zeiten ging es eher diskret zu: Die kleinen Separees waren ideal, um ungestört Geschäfte abzuwickeln. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten, Adelige und Kaufleute waren zu Gast. Von Kaiser Wilhelm II. und Otto von Bismarck über Zar Nikolaus bis hin zu Helmut und Loki Schmidt – sie alle waren hier.

Was kann der Gast im Cölln’s erwarten? 

Wir haben von Montag bis Sonntag ab 9 Uhr geöffnet. Es gibt ein tolles Frühstück, eine schnelle Mittagskarte, typische Cölln’s Gerichte wie Fisch und Austern, gute Hausmannskost aber auch Kaffee und Kuchen. Ab Herbst haben wir ebenfalls am Abend geöffnet. Grundsätzlich ist unsere Karte saisonal und regional ausgerichtet. Unser Chefkoch ist ein Spitzenkoch, der schon im weltbesten Restaurant Noma oder bei Viehhauser gekocht hat. Außerdem kann sich unser Gast über unsere große Außentrerrasse freuen, die findet man in der Hamburger Innenstadt nicht oft.

Wie lautet Dein Lebensmotto?

Ich habe kein einzelnes Motto, eher viele. Woran ich sehr glaube, ist das Ying Yang Prinzip und alles um das Thema Licht & Schatten. Es muss immer zwei Seiten geben und diese sollten ausgeglichen sein! Also Arbeit & Freizeit, Tag & Nacht, Natur & Großstadt, Leichtigkeit & Tiefsinn…

 

 

Autorin: Maria Baufeldt, FROHE BOTSCHAFT PR

Titelfoto: © Maurice Kohl
Foto: Mutterland © Sina Preikschat
Foto: Cölln‘s © Christoph Morlinghaus

23. August 2017 von Redaktion

Kategorien: Gentlemens Tipps, Hamburg genießt, Lebensfreude, Mein Hamburg

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