Bernd Meyer

Betriebssport-Präsident Bernd Meyer: „Der Spaß muss überwiegen“

Bernd Meyer kümmert sich um den Betriebssport in Hamburg. Der Verbandspräsident ist aber auch begeisterter Winzer und eifriger Eisenbahnfan.

Bernd Meyer, Sie haben als BSV-Chef fast rund um die Uhr mit Sport zu tun. Kommen Sie überhaupt noch dazu, selbst aktiv zu sein?

Ich achte darauf, Sport zu treiben. Ich gehe im Stadtpark joggen und ins Fitnessstudio. Früher bin ich viel gesegelt, das mache ich heute seltener.

Was ist für Sie das Tolle am Betriebssport?

Früher sind die Leute nach der Arbeit gemeinsam in die Kneipe gegangen, nun zum Sport. Etwas als Gruppe zu tun, das verbindet über die eigentliche Aktivität hinaus. Davon zehren die Kollegen. Der Spaß muss überwiegen.

Es gibt aber auch Betriebssportler, die sich sehr ernsthaft mit Ihren Gegnern messen wollen.

Das ist richtig. Sehr viele Betriebssportler haben inzwischen aber kein Interesse mehr am klassischen Wettkampf. Die wollen sich bewegen und etwas für ihre Fitness tun. Rekorde und Siege sind denen nicht so wichtig. Wir vom Betriebssportverband haben entsprechend auf die veränderten Bedürfnisse reagiert.

In welcher Form haben Sie das getan?

Wir haben gemerkt, dass wir nur über Gesundheitsförderung nach vorne kommen und neue Kollegen für uns gewinnen können. Es ist eine sozialpolitische Motivation: Wir wollen etwas für die Menschen in der Stadt tun.

Was tun Sie sich neben Freizeitsport Gutes? Haben Sie ein Hobby?

Meine Frau und ich besitzen einen 500 Quadratmeter großen Schrebergarten. Den haben wir seit 30 Jahren.

Bauen Sie Gemüse an?

Ja, Spargel und Kartoffeln. Und wir machen als Hobbywinzer eigenen Rotwein, Dornfelder um genau zu sein. Fruchtwein aus Johannisbeere und Kirsche stellen wir auch her.

Dann haben Sie sicherlich häufig Besuch in Ihrem Kleingarten.

Da liegen Sie richtig. Die meisten kommen aber nicht wegen des Weines, wenn Sie das meinen.

Warum dann?

Ich habe eine Garteneisenbahn. Die fährt durch den ganzen Garten und macht stilechte Geräusche dazu. Die Kinder der anderen Kleingärtner sind häufig bei uns. Meine Frau und ich achten aber darauf, dass den Kleinen nichts passiert. Es liegen ja überall Schienen oder stehen Häuser und Bahnhöfe herum.

Was unternehmen Sie und Ihre Frau in den kühleren Monaten, wenn das Kleingartenleben ruht?

Wir nutzen das riesige Musical-Angebot. Das ist in Hamburg erstklassig. Wir haben „Buddy Holly“ schon x-mal gesehen, waren auch schon beim „Phantom der Oper“. Und wir gehen sehr gerne essen. Es gibt in Hamburg eine Vielzahl richtig guter Restaurants.

Verraten Sie uns Ihre Lieblingslokale?

„Das Feuerschiff“ ist ein Muss, wenn Sie Fisch mögen. An der Großen Elbstraße sind wir oft im „La Vela“. Ein erstklassiger Franzose ist das „La Mirabelle“ in Rotherbaum. In den „Goldbeker“ gehen wir abends auf ein Bier oder um einen Kleinigkeit zu essen. Kurz gesagt: Hamburg ist kulinarisch sehr gut aufgestellt.

Was mögen Sie sonst noch an Hamburg?

Ich bin in Winsen an der Luhe geboren und groß geworden in Fliegenberg an der Elbe. Wasser mag ich noch immer. Und die Menschen in Hamburg. Die sind weltoffen.

Und was muss sich in Hamburg unbedingt ändern?

Mich nervt nichts ernsthaft an der Stadt. Ich bin extrem glücklich, in Hamburg zu leben. Nun gut, die HSV-Fußballer könnten besser spielen.

Sind Sie Fan der Rothosen?

Nicht mehr wirklich. Ich hatte früher eine Dauerkarte beim HSV, stand im Stadion aber immer kurz vor dem Infarkt. Mir war es auf Dauer zu aufreibend. Als echter Fan muss man hart im Nehmen sein und das Auf und Ab ertragen.

Haben Sie einen Schnack oder ein Lebensmotto?

Wenn Sie so wollen, ja. Für andere Menschen da zu sein. Integration und Inklusion sind mit als praktizierender Christ wichtig. Darum unterstütze ich auch die Special Olympics Hamburg, die Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung, und die Evangelische Stiftung Alsterdorf.

Autor: Clemens Gerlach
Bildbeschreibung Titelfoto: BSV-Chef Bernd Meyer: „Wir kommen nur über Gesundheitsförderung nach vorne“.


Zur Person:
Bernd Meyer ist der Präsident des Betriebssportverbands Hamburg (BSV). Der 66-Jährige, bis 2007 in einer großen Versicherung beschäftigt, bekleidet dieses Amt seit geraumer Zeit. Derzeit gehören dem BSV rund 500 Betriebssportgemeinschaften mit fast 60.000 Mitgliedern an. Die Unternehmen stammen aus allen Bereichen.

5. Februar 2015 von Redaktion

Kategorien: Hamburg trainiert, Sportbegeisterung

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