Wasserball

Wasserball: Götterspiele in Wilhelmsburg

Wer beim Wasserball nicht untergehen will, muss nicht nur gut spielen können. Der SV Poseidon ist erfolgreich, weil es im Team stimmt.

Es gibt vermutlich nicht viele Sportereignisse, bei denen die Zuschauer barfuß auf der Tribüne Platz nehmen müssen. Die Anweisung an der Glastür zum Becken in der Schwimmhalle Wilhelmsburg jedenfalls ist ebenso eindeutig wie die drei Dutzend Paar Schuhe, die neben dem Eingang abgestellt worden sind. Aber wer will sich auch schon mit dem Hallenmeister anlegen, wenn er Göttern beim Wasserball zuschauen darf?

Gut, Alexander Weik ist bei näherer Betrachtung ein Mensch. Aus Fleisch und Blut eben. Der Kapitän und seine Mit- wie auch Gegenspieler unterscheiden sich von den meisten Zuschauern vor allem durch etwas breitere Schultern und eine ausprägte Brustmuskulatur. Und womöglich fühlen sie sich nach dem 9:7-Erfolg in der Partie der 2. Bundesliga gegen Waspo 98 Hannover einfach auch nur, wie sich Menschen nach sportlicher Betätigung fühlen: Glücklich, weil erfolgreich, und müde, weil sie für diesen Erfolg hart arbeiten mussten. Selbst, wenn der Verein, für den sie spielen, SV Poseidon Hamburg heißt. Benannt nach dem Gott des Meeres in der griechischen Mythologie.

Ziel ist der Aufstieg in die Bundesliga

1895 ist der Klub gegründet worden. Warum sich die Gründungsmitglieder für den Namen Poseidon und nicht etwa für Neptun entschieden haben, weiß Alexander Weik auch nicht. Aber über Wasserball an sich kann er reichlich erzählen. „Es ist die älteste olympische Mannschaftssportart. Wasserball vereint Athletik, Spielwitz und viele Balltechniken. Man muss als Einheit zusammenhalten und ein Team bilden. Nur Einzelspieler können kein Spiel gewinnen.“

Bei Poseidon klappt das in der dieser Saison ganz gut mit der Einheit und dem Team. „Unser Saisonziel ist der Meistertitel in der 2. Liga Nord und das damit verbunden Ticket zum Aufstiegsturnier in die 1. Bundesliga“, sagt der 26-Jährige. „Und bis jetzt sind wir auf einem guten Kurs dahin.“
Wasserball Poseidon
Götterspiele im Wasser

Sollte das Vorhaben gelingen, werden sich Alexander Weik und seine Teamgefährten auf spürbare Veränderungen einstellen müssen. „Der Unterschied zwischen der 1. und 2. Liga ist relativ groß“, räumt der Student der Biotechnologie ein: „Wir trainieren derzeit viermal in der Woche, um schon auf den Aufstieg vorbereitet zu sein. Die Teams der 1. Liga trainieren
durchschnittlich eher sechsmal in der Woche, denn die körperliche Fitness im Wasser ist eine der wichtigsten Komponenten.“

Reine Übungssache also, weshalb Kinder auch keine zwingend nötigen Voraussetzungen mitbringen müssen, sollten sie interessiert am Wasserball sein, sagt Alexander Weik. „Wenn man Affinität zum Wassersport besitzt und vielleicht den einen oder anderen Schwimmkurs besucht hat oder sogar im Verein geschwommen ist, fällt einem der Einstieg natürlich leichter. Ansonsten braucht man nur Spaß im Wasser und am Ballsport.“ Schließlich wird niemand als Gott geboren, aber beim SV Poseidon Hamburg kann man für ein paar Jahre zu einem werden.

Autor: Markus Tischler
Bildbeschreibung Titelfoto: Dynamischer Sport: Schwimmen, werfen, treffen.

10. Februar 2015 von Redaktion

Kategorien: Hamburg jubelt, Sportbegeisterung

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