Was ist Dragon Dreaming?

Jeder Projektmanager, -initiator oder -anführer weiß: Wenn etwas in Projekten schief geht, dann liegt das in der Regel an zwischenmenschlichen Komplikationen und Konflikten. Dabei könnte das alles ganz anders aussehen: Projekte könnten für uns eine ganz zentrale Möglichkeit in unserem Leben sein, etwas dazu zu lernen. Davon geht jedenfalls der Projektmanagement-Ansatz des Dragon Dreamings aus.

Was ist ein Dragon Dreaming Projekt?

Entwickelt wurde Dragon Dreaming von dem Australier John Croft. Mittlerweile hat sich – vor allem in Deutschland und Südamerika – eine rege Gemeinschaft an Dragon-Dreaming-Trainern und -Facilitatoren entwickelt. Sie alle gehen davon aus, dass Pro­jekte unser gesam­tes Leben, ja sogar unsere Gesell­schaft, Kul­tur und Zivi­li­sa­tion prä­gen. Wenn wir unter Pro­jek­ten eine »ziel­ge­rich­tete, zeit­lich begrenzte Hand­lung« ver­ste­hen, dann leuch­tet das ein: Alles, was wir tun, folgt einer Inten­tion. Und zwar nicht nur als Ein­zel­ner – Tag für Tag, aber auch über die gesamte Lebens­zeit hin­weg gese­hen – son­dern auch als Gemein­schaft. Wir ent­schei­den uns für die Ener­gie­wende, für die Glo­ba­li­sie­rung, den Arten­schutz oder einen dere­gu­lier­ten Finanzmarkt.

Lernen wir mit Dragon Dreaming Projekten

Dabei wirkt sich jedes Pro­jekt, das wir umset­zen auf zwei­er­lei Weise auf uns und unsere Per­sön­lich­keit aus: Ers­tens erhal­ten wir durch das, was wir im Laufe des Pro­jek­tes neu ler­nen, einen neuen Blick auf die Welt – ein neues Bewusst­sein. Zwei­tens erken­nen wir uns selbst in dem wie­der, wie ein Pro­jekt ver­läuft: Wir erle­ben unsere Gren­zen, aber auch unsere Poten­tiale (die in der Regel grö­ßer sind, als wir den­ken). Und wir fas­sen Ver­trauen oder ver­lie­ren es – zu uns und zu anderen Menschen.

Des­halb geht es bei der Rea­li­sie­rung von Pro­jek­ten um mehr, als nur um die Umset­zung einer guten Idee. Es geht auch darum, dass wir unse­ren Hori­zont erwei­tern – und unsere sozia­len Fähig­kei­ten wei­ter ent­wi­ckeln. Es geht darum, dass wir ler­nen, mit ande­ren rich­tig zu kom­mu­ni­zie­ren. Ihnen wirk­lich zuzu­hö­ren. Aber auch zu ler­nen, was uns wirk­lich wich­tig ist.

Träu­men, pla­nen, han­deln, feiern

Um diese Lernprozesse zu unterstützen, liefert Dragon Dreaming eine ganze Reihe von Metho­den. Dabei folgt jedes Pro­jekt und jeder Pro­jekt­schritt immer dem glei­chen Zyklus bzw. Rhythmus:

1. Träu­men: Wir haben eine Idee und tei­len sie im Ide­al­fall mit den Men­schen, mit denen wir das Pro­jekt gerne rea­li­sie­ren möch­ten. Auch wenn also jedes Pro­jekt mit der Idee eines Ein­zel­nen beginnt, so ist es unge­mein wich­tig, dass diese Idee »stirbt«, um als neue Idee der Gemein­schaft wie­der auf zu erste­hen. Denn nur wenn sich alle mit der Vision, dem Traum oder der Idee iden­ti­fi­zie­ren kön­nen, kann so viel Moti­va­tion und Ener­gie ent­ste­hen, dass das Projekt auch tat­säch­lich (erfolgreich) umge­setzt wird. Diese Phase ist des­halb auch der Zeit­punkt, an dem man über­prü­fen kann, ob eine Idee wirk­lich trägt – und ob es sich lohnt, noch mehr Zeit rein zu ste­cken. Oder ob eine Idee spä­tes­tens zu Beginn der Umset­zungs­phase im Sande verläuft oder schief geht.

2. Pla­nen: Wenn beim Träu­men genug Ener­gie und Moti­va­tion ent­stan­den ist, geht es an die Pla­nung des Pro­jek­tes. Anders als bei vie­len ande­ren Projekt-Management-Methoden spielt beim Dragon Dreaming die Intui­tion und die kollektive In­tel­li­genz (also die Weis­heit der Vie­len) eine wichtige Rolle. Mit spe­zi­el­len Metho­den geht es in die­ser Phase darum, die Ziele zu defi­nie­ren (und zwar SMART), die Zeit und die Kos­ten zu kal­ku­lie­ren sowie die Auf­ga­ben zu ver­tei­len und einen Pro­jek­t­ab­lauf­plan zu visua­li­sie­ren. Dabei folgt die Auf­ga­ben­ver­tei­lung dem Wunsch, dass der Ein­zelne im Laufe der Pro­jektrea­li­sie­rung mög­lichst viel ler­nen soll.

3. Han­deln: Hier geht es um das, was wir übli­cher­weise unter »ein Pro­jekt umset­zen« ver­ste­hen. Die erar­bei­te­ten Ziele und Auf­ga­ben werden nun Realität. Ein spezieller Dragon-Dreaming-Pro­jekt­plan (Karrabirth) hilft dabei, die Auf­ga­ben nicht aus dem Blick zu ver­lie­ren – und auch nicht deren Abhän­gig­keit von ein­an­der. Immer wie­der lässt sich hiermit kon­trol­lie­ren, ob man von der ursprüng­li­chen Idee abge­wi­chen ist. Jeder kann anhand die­ses Plans auch sehen, wer für was zustän­dig ist, wer der Ansprech­part­ner ist und in wel­chen Pro­jekt­sta­tus sich wel­ches Team gerade befindet.

4. Fei­ern: Gefei­ert wird hierzulande in Projekten viel zu wenig – oder zumin­dest wird es eher sel­ten als tat­säch­lich wich­ti­ger Punkt im Ablauf eines Pro­jek­tes umge­setzt. Das führt in der Regel zu Burn-Outs, warnt John Croft. Er rät des­halb, die­sem vier­ten Qua­dran­ten auch genauso viel Bedeu­tung, Zeit und Kapa­zi­tä­ten zu wid­men, wie den ande­ren 3 Abschnit­ten. Denn in die­ser Phase kann der Ein­zelne, aber auch die Gruppe resü­mie­ren, was sie gelernt und erreicht haben. Die Men­schen kön­nen sich auf einer sehr per­sön­li­chen Ebene tref­fen, aus­tau­schen und ken­nen ler­nen, was dem zwi­schen­mensch­li­chen Klima zugute kommt.

Sie suchen einen Dragon Dreaming Facilitatoren oder Workshop? Sie möchten wissen, wie Sie zum Dragon Dreaming Facilitator werden können? Dann finden Sie weitere Informationen zu Dragon Dreaming auf der Plattform www.dragon.dreaming.org 24. Oktober 2013 von

Kategorien: Hamburg bewegt, Tatkraft

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