Frank Fischer

Mehr Mut zum Ehrenamt!

Frank Fischer übt als Sportspaß-Vorstand seit 25 Jahren ein Ehrenamt aus. Mit HAMBURGschnackt! spricht er über das Aussterben dieser Tätgkeit.

Seine eigentliche Arbeit ist die Geschäftsführung eines Wohnungsunternehmens, aber parallel engagiert Frank Fischer (58) sich ehrenamtlich. Unter den Hamburgern nimmt er eine mangelnde Bereitschaft dazu wahr, hat aber auch einen Lösungsvorschlag parat.

Herr Fischer, Sie arbeiten seit 25 Jahren als ehrenamtlicher Vorstand von Sportspaß …

… was erstmal großartiger klingt, als es ist. Ich habe daneben noch einen anderen Beruf, für Sportspaß bin ich durchschnittlich sechs Wochenstunden tätig.

Trotzdem muss man auch diese sechs Stunden ja erst mal aufbringen – wie schaffen Sie das und vor allem: warum?

Ich kann mir als Geschäftsführer meines Familienunternehmens meine Zeit frei einteilen, das ist die eine Seite der Medaille. Dann finde ich Sportspaß einfach wahnsinnig unterstützenswert, weil Bewegung so wichtig ist und hier preiswert und fair angeboten wird.

Gäbe es Sportspaß nicht hätte Ihr Familienbetrieb also sechs Wochenstunden länger etwas von Ihnen?

(Lacht) Nein, sicher nicht. Ehrenamtliche Tätigkeiten sind wichtig, sind mir wichtig. Ich würde meine Arbeitskraft dann wahrscheinlich woanders zur Verfügung stellen. Zum Beispiel beim Deutschen Roten Kreuz.

Das sehen anscheinend nicht alle so. Bundesweit üben nur knapp 27 Prozent der Menschen ein Ehrenamt aus…

Da haben Sie Recht. Leider nehme ich auch persönlich wahr, dass die gesamtgesellschaftliche Bereitschaft zum Ehrenamt mit den Jahren kontinuierlich sinkt.

Welche Gründe vermuten Sie?

Zum einen sind die Arbeitszeiten heute so unregelmäßig, dass viele Leute keine regelmäßige Hilfe mehr zusichern können. Ansonsten lebt verstärkt der Dienstleistungsgedanke, man konsumiert lieber, gibt aber nicht gerne etwas zurück.

Gibt es dafür eine Lösung?

Die Stadt könnte sich mehr engagieren! In anderen Bundesländern wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen gibt es eine Ehrenamtskarte, durch die man dann verbilligt in Museen kommt oder die Verkehrsmittel günstiger nutzen kann. Das wäre gerade für die jungen Leute sicher ein Anreiz.

Interview: Anja-Katharina Riesterer

8. September 2014 von Redaktion

Kategorien: Hamburg bewegt, Tatkraft

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