So schmeckt Hamburg im Herbst

Wir blinzeln in die Sonne, essen noch einmal ein Eis – und dann höre ich meinen Mann Vincent sagen: „Und schon ist der Sommer wieder vorbei.“ Es folgt ein tiefes, ein sehr tiefes Seufzen.
Auf diesen Satz ist Verlass – Jahr für Jahr, wenn die Blätter langsam bunt und die Abende kühl werden, trauert Vinny dem Sommer hinterher. Ich hingegen freue mich auf den Herbst – eine der besten kulinarischen Jahreszeiten!

Kulinarisch macht dem Herbst keiner so schnell was vor

Kürbis, Beete und Kohl haben jetzt wieder Saison. Es ist die Zeit für würzige Pilzpfannen und deftige Eintöpfe. Und auch der heiß geliebte kräftige Rotwein, der für laue Sommerabende einfach zu schwer war, darf ab sofort wieder das Essen begleiten. Also bitte: wenn das kein Anlass für ausgiebige Vorfreude ist!

Mach Dich rar und Du bist der Star – das gilt auch für Lebensmittel!

Es sind nicht nur die Jahreszeiten, die sich abwechseln – es sind auch die dazu passenden Genüsse. Vielleicht haben wir das mittlerweile etwas aus den Augen verloren, bietet der Supermarkt doch das Hauptsortiment ganzjährig an. Aber wer genau hin schmeckt, merkt schnell: was jetzt aus der Umgebung und zum richtigen Zeitpunkt geerntet auf den Tisch kommt, schmeckt einfach um Längen besser. Und ist es nicht so, dass wir uns auf die Dinge besonders freuen, auf die wir eine Weile warten müssen?

So mach ich auch meinem Sommer-Fan der Herbst schmackhaft

Und während Vinny ernsthaft über den Kauf einer zweiten Eisportion nachdenkt (vielleicht verlängert ihm das sein Sommergefühl?), schmiede ich Pläne für das nächste Wochenende. Vorab eine Maronensuppe, und anschließend einen pikant gewürzten Bratapfel zum zart geschmorten Braten? Ich glaube, spätestens wenn ich das auftische, wird auch mein Vinny im goldenen Herbst angekommen sein.

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Foto: © 1001Gewuerze.eu

Lasst Euch den Herbst schmecken!

5 Tipps für herbstliche Genüsse:

  • Hokkaido-Kürbis (super für Faule, denn da kann die Schale mitgegessen werden) in ca. 5 cm breite Schiffchen schneiden, von den Kernen befreien. Mit mildem Öl beträufeln und für 15 – 20 Minuten bei 200 Grad Umluft in den Ofen schicken. Salzen und nach Belieben würzen (sensationell dazu: etwas geriebene Tonkabohne!). Dazu passt grüner Salat und ein Dip aus Quark und frischen Kräutern.
  • Rote Bete gar kochen, schälen und in Würfel schneiden. In einer Pfanne mit gekochten Kartoffeln anbraten und kurz vor Verzehr etwas Ziegenfrischkäse (oder normalen Frischkäse) hinzugeben. Salzen und mit Pfeffer, Cayenne und etwas Zimt würzen. Mit frischer Kresse servieren.
  • Warmes Topping für den Salat: Küchenfertige Maronen halbieren und in einer Pfanne mit Speck anbraten. Zucker hinzugeben und karamellisieren lassen. Mit Sonneblumenkernen bestreuen und warm auf den Salat geben.
  • Äpfelchen zum Dessert: einen fruchtig-säuerlichen Apfel (z. B. Boskoop) schälen und in kleine Würfel schneiden. Butter in einer Pfanne heiß werden lassen, die Apfelstückchen hinzu geben und mit braunem Zucker, Zimt und einer Prise Salz darin schwenken, bis sie leicht braun werden. Passt perfekt zu Vanille-Eis oder einer hellen Creme!
  • Apfel zum trinken: 0,7 l erntefrischen naturtrüben Apfelsaft in einem Topf langsam erhitzen. Tee-Ei oder Tee-Filter mit einigen Zimtstücken (kein Pulver!), 3-5 Nelken und einer Kardamom-Kapsel (alternativ kann auch eine fertige Glühwein-Gewürzmischung verwendet werden) füllen und bei kleiner Flamme für 10 – 15 Minuten mitziehen lassen. Nach Bedarf süßen. Schmeckt am besten nach einem langen Herbstspaziergang!

Autorin: Katharina Wick, Inhaberin 1001 Gewürze

Titelfoto: HAMBURGschnackt.de – © Bernd Nasner

13. September 2016 von Redaktion

Kategorien: Hamburg speist, Lebensfreude, So schmeckt Hamburg

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