Kinder, Kino und eine große Portion Leidenschaft

Sie war sich schon früh sehr sicher, dass sie beruflich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten wollte. Die Museumspädagogin liebt es, mit ihren Schützlingen gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. „Es macht mir sehr viel Spaß, schöne Freizeitaktivitäten zu entwickeln, bei denen Kinder und Jugendliche ihre Ideen und ihre Begeisterung einbringen können“, erzählt Julia Römling. Sie arbeitet freiberuflich und entwickelt Projekte für die offene Jugendarbeit, etwa für den Jugendtreff Altona Nord oder fürs KL!CK Kindermuseum Hamburg. Einmal im Jahr organisiert sie MICHEL Kinder und Jugend Filmfest Hamburg, das zum Filmfest Hamburg gehört.

Zur eigenen Kreativität anregen

Zum Film kam sie über den KinderFilmRing Hamburg, der Filmvorführungen in sozialen und kulturellen Einrichtungen anbietet, Für das Kindermuseum entwickelte sie Kinderkinoveranstaltungen im Osdorfer Born. Einmal in der Woche trifft sie sich mit einer Kindergruppe, mit der sie kostenfreie Filmvorführungen organisiert. „Die Kinder kreieren Plakate, überlegen sich An- und Abmoderationen und richten den Kinoraum gemütlich mit Kissen und Decken her, so dass aus der Veranstaltung ein ganz besonderes Ereignis wird.“ Während Römling lebhaft und anschaulich von ihrer Arbeit erzählt, kann man sich gut vorstellen, dass sich kleine und große Kinder bei ihr bestens aufgehoben fühlen.

Mit Filmen Lebenswelten erkunden

Die Organisation von MICHEL Kinder und Jugendfilmfest, das Julia Römling in diesem Jahr zum zweiten Mal leitet, beginnt für sie zwar mit Büroarbeit. Aber schon die Auswahl der Filme, die zusammen mit LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans aus Frankfurt entsteht, findet Römling ungemein spannend. „Kinderfilme werden von Erwachsenen oft nicht ernst genommen“, sagt Römling. „Aber ein guter Kinderfilm ist einfach ein guter Film mit Botschaften auf vielen Ebenen. Auch wenn auf kindgerechte Art erzählt wird, können Kinderfilme durchaus Erwachsene in den Bann ziehen.“

Ein Fest der Aktivitäten

Neben dem Filmprogramm gibt es bei dem Festival jedes Jahr viele Aktivitäten für Kinder, von der Jury über die Moderation bis zu den verschiedenen Workshops – und da ist Julia Römling ganz in ihrem Element. „Die Jurykinder haben eine verantwortungsvolle, wichtige Aufgabe“, findet Römling. „Immerhin entscheiden sie, wer den mit 5000 Euro dotierten Filmpreis der Hamburgischen Kulturstiftung erhält. Jeder Preis hat für die Filmemacher auch eine ideelle Bedeutung, denn er wertet ihren Film auf. Auch unsere Kindermoderatoren machen sich mit ihren Recherchen richtig viel Arbeit und die Festivalreporter produzieren sogar eine Livesendung, die jedes Jahr am letzten Festivaltag beim Communitysender TIDE ausgestrahlt wird. Dann sind wir alle längst zu einer richtig großen Filmfestfamilie zusammengewachsen, ein wunderbares Erlebnis.“ Julia Römlings Begeisterung ist ansteckend. Da bekommt man tatsächlich auch als Erwachsener Lust auf die Filme bei MICHEL und wünscht sich vielleicht sogar, man könne noch einmal als Kind dabei sein.

 

Autorin: Herdis Pabst
Foto: © Philipp Tonn

 

20. September 2016 von Redaktion

Kategorien: Hamburg inszeniert, Kulturgenuss

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