Was lieben Sie an Hamburg – und was nicht? Was bewegt Ihr Leben oder was wollen Sie in Hamburg bewegen? Menschen erzählen über ihre Leidenschaften, Lieblingsorte und ihr Leben in unserer Stadt. Wir fragen Konrad Lorenz, Buchautor und Mitglied der Band „Tüdelboys“.
Konrad Lorenz ist auf dem Kiez aufgewachsen und hat mehr als vier Jahrzehnte danach ein Buch über seine Kindheit geschrieben. Das Werk „Rohrkrepierer“ hat den heute 72-Jährigen in der Hansestadt bekannt gemacht.
Mir gefällt an Hamburg, dass…
es die Toleranz eines „Toröffners zur Welt“ tatsächlich in vielen Nischen lebt.
Der schönste Ort auf dem Kiez ist für mich…
im Schauermannspark am Elbufer. Mit der Sicht auf die Elbe, die ein- und auslaufenden Schiffe und die gegenüberliegenden Werften ist dieser Ort mit seiner einen endlosen Bank nicht nur ein guter Beobachtungs- und Horchposten, ich verbinde mit ihm auch viele Erinnerungen. Aufs Wasser zu gucken, sagte meine Oma, wenn wir hier saßen, hieße immer, etwas vorbeischwimmen zu sehen: Schiffe, Treibgut, Nymphen, Seeungeheuer, Kadaver. Die Elbe sei der Zubringer des Meeres, und das Meer bringe alles auf die andere Seite.
„Nach Amerika?“, fragte ich.
„Nach Amerika oder ins Jenseits.“
Den schönsten Blick auf die Stadt hat man…
eindeutig vom Michel. Da kommen die neuen, abschreckend hohen, Manhatten imitierenden Hochhaushotels nicht mit.
Und als Hamburger oder Hamburgerin sollte man…
anschließend (zur Belohnung für den Abstieg über die Treppen) einmal den Berg runter und fast bis zum Fleet in die Traditionskneipe Dreyer gehen und bei Gritta am Hamburger Tresen ein liebevoll geschenktes Bier trinken.
Und abschließend gerne auch noch Deinen Lieblingsschnack?
Kunst? Du machst Kunst? – Kunst mol en utgeben!
Text: Markus Tischler
4. Juli 2014 von Redaktion
Kategorien: Hamburg publiziert, Mein Hamburg, Wissensdurst
Schlagworte: Hamburg, Kiez, Konrad Lorenz, Michel, Rohrkrepierer, Schauermannspark, Tüdelboys