Stadtpark – für immer für die Menschen

Seit 100 Jahren erfreuen sich die Hamburger an ihrem Stadtpark. Damit dies so bleibt, soll sich nur wenig an dem großartigen Kleinod ändern.

„Man kann hoffen, dass es niemals fertig wird“, hat Fritz Schumacher einmal über das Erholungsgebiet und Gartendenkmal gesagt, das am 1. Juli 1914 eingeweiht wurde. Der damalige Hamburger Baudirektor war wesentlich an der Planung des Stadtparks beteiligt.

Fritz Schumacher war bewusst, dass ein solches Werk – wie jeder Garten – ein lebender Organismus ist, der seine Gestalt auf natürliche Weise ändert. Gleichzeitig dient ein Park der Bevölkerung. Und deren Ansprüche wandeln sich im Laufe der Zeit, verlangen eine stetige Anpassung.

Nur Details müssen geändert werden

Um Ideen für die zukünftige Gestaltung des Stadtparks zu sammeln, hatte der Stadtpark Verein die Hamburger befragt und die Antworten auf einem Workshop im Mai diskutiert.

Dabei zeigte sich eines: Die Bevölkerung ist sehr zufrieden mit ihrem Stadtpark. Sie schätzt dessen Lage, den Reichtum an Flora und Fauna, aber auch die kulturelle Vielfalt, die die Besucher hineinbringen. Und die Hamburger erleben ihren Park nicht nur als Erholungsareal, sondern als Ort für verschiedenste Aktivitäten.

Die meisten Befragten wünschen deshalb, dass der Park so bleibt, wie er ist. Ihre Änderungsvorschläge betreffen Details: Nötig seien mehr Sitzgelegenheiten, bessere Beleuchtung, mehr Informationstafeln.

Bessere Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Außerdem verlangen viele Hamburger, die in den nördlichen Stadtteilen wohnen, eine bessere Anbindung mit Bus und Bahn. Probleme seien Vandalismus und mangelnde Sauberkeit.

„Einige wenige lassen ihren Müll zurück oder machen mit ihren Einweggrills die Wiese kaputt“, sagt Susanne Gabriel, Stellvertretende Vorsitzende des Stadtpark Vereins, im Gespräch mit HAMBURGschnackt!.

Gleichwohl lehnt Susanne Gabriel Maßnahmen wie Polizeipatrouillen ab. „Im Großen und Ganzen ist das Zusammenleben hier harmonisch, der Park ist eben ein Abbild unserer Gesellschaft.“

Festmeile und Shakespeare im Amphitheater

Die Jubiläumsfeier zum 100. Geburtstag des Stadtparks ist am Wochenende 5./6. Juli. Für zwei Tage wird sich dann die Otto-Wels-Straße in eine Festmeile mit Bühnenprogrammen und Attraktionen für Kinder und für Erwachsene verwandeln.

Einer der Höhepunkte ist am Samstag um 20.00 Uhr die Aufführung von William Shakespeares Komödie „Was ihr wollt“ durch die Hamburger Sommerbühne im Amphitheater. Am Sonntag um 11.00 Uhr gibt es einen evangelischen Gottesdienst mit Prozession über die Festwiese zur einer Taufe im Stadtparksee.

Sonderausstellung im Hamburg Museum

Auch das Hamburg Museum feiert das Jubiläum – mit der Sonderausstellung „Park Pioniere – 100 Jahre Hamburger Stadtpark„. Zu sehen sind bis 23. Februar 2015 Filme, Skulpturen und historische Originaldokumente.

Darunter sind auch solche, die die Architektur des Stadtparks betreffen. Susanne Gabriel wünscht sich, dass die grundlegende Idee des Parks – eine Hauptachse von Planetarium bis Stadthallenbrücke – wiederhergestellt wird.

Am See gab es bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg eine Stadthalle, ein Parkcafé und eine Kaskade. Seitdem sei die Gestaltung nicht mehr ausgewogen, so Susanne Gabriel. „Ich bin nicht für einen Wiederaufbau. Aber ich fände es schön, wenn an diesen Orten wieder zeitgemäße Bauwerke stehen würden.“

Autor: Hilmar Schulz

3. Juli 2014 von Redaktion

Kategorien: Hamburg grünt, Lebensfreude

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