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Mein Hamburg: Dorothée Puschmann

Was lieben sie an Hamburg – und was nicht? Was bewegt ihr Leben oder was wollen sie in Hamburg bewegen? Menschen erzählen über ihre Leidenschaften, Lieblingsorte und ihr Leben in unserer Stadt. Wir fragen Dorothée Puschmann, Geschäftsführerin des Barmbeker Kulturzentrums Zinnschmelze.

Dorothée Puschmann, gibt es für Sie einen besonderen Ort in Hamburg, vielleicht sogar einen Lieblingsplatz?

Den einen besonderen Ort gibt es für mich nicht. Je nach Stimmung gibt es besondere Orte. Als waschechte Hamburgerin bevorzuge ich natürlich alles am Wasser – den Elbstrand eher als die Alster, das Rodenbeker Quellental, den Wochenmarkt am Goldbekufer und die Speicherstadt.

Und drinnen?

Indoor Zeisekino, das Knust und die Fabrik, die Gutsküche in Tangstedt-Wulksfelde und jedes Stadtteilkulturzentrum. Denn dies sind Orte der Kommunikation, des Genusses und der Freude.

Was muss in Hamburg unbedingt bleiben, wie es ist?

Die Vielfalt der Kulturen und deren Förderung. Bezahlbare Wohnungen – gibt es die überhaupt noch? Die Straßenbäume und grünen Oasen der Stadt, Kleingärten. Alternative Lebensformen, das Stellwerk in Harburg, die Stubnitz und eine quirlige Clubkultur.

Was sollte sich in Hamburg auf jeden Fall ganz schnell ändern?

Es muss wieder Wohnungen geben, die sich auch Normal- oder Geringverdiener leisten können. Bessere Fahrradwege und besseres Wetter. Mehr Mäzenatentum, weniger Vereinsamung und Egoismus.

Was finden Interessierte in Barmbek?

Einen ehrlichen Stadtteil mit vielen Grünzügen, dem Stadtpark, Kunst und Kultur. Direkt am Barmbeker Bahnhof gelegen und begrenzt durch den Osterbekkanal können die Hamburger einen Kiez der besonderen Art entdecken.

Was ist das Besondere an dem Viertel?

Freizeit, Kultur und Bildung liegen hier an und auf einem der schönsten Fabrikhöfe Hamburgs. Mit der Zinnschmelze, dem Museum der Arbeit, der Volkshochschule, der Geschichtswerkstatt und Globetrotter-Ausrüstungen bietet dieses Areal alle Vorzüge urbanen Lebens.

Barmbek verändert sich. Was fällt Ihnen auf?

Der neu gestaltetet Bert-Kaempfert-Platz entwickelt sich zum Treffpunkt der Skaterszene. Und wenn der Umbau der Zinnschmelze zum Jahresanfang endlich fertig sein wird, hat dieser Ort eine einzigartige Aufenthaltsqualität. Das LüttLiv, das Fabrikcafé und das Trude Restaurant bieten die gesamte Bandbreite an gastronomischer Versorgung bis zum Kneipenkult.

Haben Sie ein Lebensmotto, einen Spruch oder Schnack?

Den kategorischen Imperativ Immanuel Kants. „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“


Zur Person:
Dorothée Puschmann ist eine Pionierin der Kulturarbeit. Bereits in den 1980er Jahren entdeckte sie Barmbek als inspirierenden Stadtteil. Damals veranstaltete sie Punk-Konzerte. Heute ist sie Geschäftsführerin der Zinnschmelze in Barmbek. Dort finden Musikveranstaltungen statt. Oder die Menschen treffen sich zum Feierabendsingen.

Interview: Hilmar Schulz
Bildbeschreibung Titelfoto: Zinnschmelze-Geschäftsführerin Dorothée Puschmann: Die Vielfalt der Kulturen macht Hamburg lebenswert.

3. November 2014 von Redaktion

Kategorien: Hamburg musiziert, Kulturgenuss, Mein Hamburg

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