Lacrosse

Lacrosse: Die HTHC Warriors auf der Jagd nach dem Titel

Es wird gerannt, geschubst und geworfen: Lacrosse ist ein rasanter Sport. Die HTHC Warriors gehören zu den besten Teams in Deutschland.

Es war der Zeitpunkt, an dem einen die Berliner dann endgültig leidtun mussten. Auf der Anzeigetafel leuchte noch immer das Ergebnis, 19:0 hatten die HTHC Warriors die Partie gegen den Deutschen Lacrosse-Meister gewonnen. So mancher Hamburger konnte noch nicht fassen, was da in den 80 Minuten passiert war. Demütigung wird so etwas genannt. Dass die Kiste Bier fehlte, die man den Gästen nach den Partien stets überreicht, dürfte das Team des BHC allerdings besser verkraftet haben als den Ausgang der Begegnung in der Hansestadt.

Ergebnisse wie dieses sind selten in diesem Sport. „Aber wir haben uns nach den vielen Wechseln nach der vergangenen Saison vielleicht schneller gefunden als die Berliner“, vermutete Moritz Spiegel später. Der 20-Jährige ist einer von zwei Kapitänen der Warriors. Flink, wendig und Nationalspieler – und wenn er sagen soll, warum Lacrosse einfach faszinierend ist, dann klingt das so: „Es ist superschnell. Und es ist eine Mischung aus verschiedenen Sportarten wie American Football, Hockey und Eishockey.“

Große Nähe zum Eishockey

Justus Paul, ebenfalls Team Captain, 33 Jahre alt und Ex-Nationalspieler, sieht die größte Ähnlichkeit mit dem Eishockey. Was dann doch irgendwie seltsam anmutet, wenn man die Historie beider Sportarten bemüht. Lacrosse wurde schon vor wenigstens vierhundert Jahren von Indianern im Osten der USA gespielt. Eishockey wiederum ist vermutlich erst Mitte des 19. Jahrhunderts in Kanada entstanden und wird britischen Soldaten zugeschrieben.

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Chancenlose Berliner: Der HTHC erzielte 19 Tore, die Gäste keines.

Eigentlich aber erschöpft sich der Vergleich auch so recht schnell. Bodychecks sind erlaubt, es wird auch hinter dem Tor gespielt. Aber dass die Abwehrspieler beim Eishockey mit längeren Schlägern ausgestattet sind als die Angreifer oder immer eine bestimmte Anzahl von Spielern die Mittelfeldlinie nicht überschreiten darf, würde vermutlich einer revolutionären Regeländerung gleichkommen.

Lacrosse ist einfach zu erlernen

Doch derartige Neuerungen braucht es im Eishockey nicht, um noch mehr Zuschauer in die Hallen zu locken. Und Lacrosse würde vermutlich selbst bei gravierenden Veränderungen immer noch außerhalb des Rampenlichts stehen, obwohl es selbst sehr einfach zu erlernen sei, wie Justus Paul behauptet: „Man braucht nur einen Schläger, einen Ball und eine Wand, an der man stundenlang üben kann.“

Wobei auch andere Kriterien ausschlaggebend sein können, sich für Lacrosse zu entscheiden. „Ich habe damit bei einem Aufenthalt in den USA begonnen, weil ich Sport treiben wollte“, erzählt Justus Paul. Es hätte auch Baseball sein können, „aber da waren mir die Hosen zu eng“. Näher erläutert er das nicht, schiebt aber nach: „Beim Lacrosse habe ich den Kopf immer oben und kann sehen, wo meine Mitspieler stehen.“

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Face-off: Zwei Spieler kämpfen beim Anstoß um den Ball.

Bedauerlich nur, dass es nicht so viele Zuschauer gibt, die die das ebenfalls behaupten können. Am Abschneiden der HTHC-Teams in der Bundesliga dürfte es jedenfalls nicht liegen. Ein 19:0-Sieg gegen den Champion Meister mag ein Ausrutscher nach oben sein. Aber 2013 wurden die HTHC-Herren Zweiter, die Saison 2014 beendete die Mannschaft auf dem dritten Rang. Kommendes Jahr will man den Titel nach Hamburg holen.

Vermutlich haben sich die Hamburger aufgrund des Triumphes gegen den Berliner HC erst einmal in die Favoritenrolle geschlagen. Auf eine Kiste Bier kommt es da nicht an.

Autor: Markus Tischler
Bildbeschreibung Titelfoto: Fangen, laufen, werfen: Die HTHC Warriors fügten dem Deutschen Meister Berliner HC eine klare Niederlage zu.

4. November 2014 von Redaktion

Kategorien: Hamburg jubelt, Sportbegeisterung

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