Frauenbilder vom Fischmarkt bis nach Övelgönne

Initialzündung für die einzige Frauenfreiluftgalerie in Europa war ein Wandbild zu Frauenarbeit im Hafen, das 1989 realisiert wurde. Ein Arbeitskreis von „Frauen im Museum der Arbeit“ plante und recherchierte für das Kunstwerk. Gemalt wurde das Gemälde von 1.000 Quadratmeter Fläche auf die Wand eines ehemaligen Getreidespeichers in der Großen Elbstraße 39. Aufgrund des Gebäudeabrisses (Bau des stilwerks) wurde das Gemälde zerstört. Die Idee zu einer Galerie entstand: Die Malerin Hildegund Schuster, die Sozialwissenschaftlerin Emilija Milovic und die Kunsthistorikerin/Kuratorin Elisabeth von Dücker begannen mit der konkreten Planung. Elisabeth von Dücker erzählt einiges zu dem Projekt.

Seit wann gibt es die heutige Frauenfreiluftgalerie, Elisabeth von Dücker?

Die Arbeiten an der heutigen Frauenfreiluftgalerie mit derzeit 15 Wandbildern begannen 1994. In Kooperation mit internationalen Künstlerinnen ganz im Stil der „muralismo“ (mexikanische Wandbilder mit politischer Aussage der 1920er- und 1930er-Jahre) entstehen immer wieder neue Wandbilder. Dazu müssen natürlich immer wieder passende Wände gefunden und zur Verfügung gestellt werden.

 

Wo ist die Frauenfreiluftgalerie zu finden?

Sie startet am Fischmarkt und ist entlang der Großen Elbstraße bis Övelgönne zu finden. Die Wände, die bemalt wurden, befinden sich auf Flutschutzmauern, Häusern oder Hofdurchgängen und an Nutzgebäuden der Stadt. Alle sind mit einem metallenen Hinweisschild gekennzeichnet, auf dem auch die ausführenden Künstlerinnen verzeichnet sind.

Sind weitere Kunstwerke geplant?

Gerne würden wir noch weitere Wandgemälde, auch mit der uns nahestehenden Künstlerin Cecillia Herrero, realisieren. Uns liegen die Themenschwerpunkte „Frauen in der Metallindustrie“ und „Hausarbeit als Rückrad der Hafenarbeit“ sehr am Herzen. Wenn wir neue Sponsoren und verfügbare Flächen finden, kann es wieder losgehen.

Wie kann man die Frauenfreiluftgalerie unterstützen?

Spenden sind immer willkommen, genauso wie ehrenamtliche Helfer. Besonders bei der Pflege der bestehenden Wandbilder benötigen wir Hilfe, denn die zunehmenden Tags (Namenszüge und Kritzeleien von Passanten) auf den Bildern machen uns Probleme. Auch in der Pressearbeit und der Planung neuer Bilder können wir tatkräftige Unterstützung gebrauchen.

Gibt es auch geführte Rundgänge durch die „Galerie“?

Ja, gerne zeigen wir interessierten Besuchern die Galerie. Auf unserer Webseite kann man sie buchen. Wir hatten auch feste Termine, das hat sich jedoch nicht bewährt, da die Teilnahme sehr schwankte. Zu Anlässen wie zum Hafengeburtstag oder der Altonale bieten wir auch offene Termine an.

 

 

Autorin: Ilona Kiss
Fotos: Ilona Kiss

17. Januar 2018 von Redaktion

Kategorien: Hamburg entdeckt, Stadtliebe

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