Der Kiez ist museumsreif

Die Mischung scheint magnetisch und macht nicht nur Touristen sondern auch Hamburgern Freude, die ihre Stadt neu entdecken wollen: Das St. Pauli Museum bietet starke Frauen, Stadt- und Sozialgeschichte und hausgemachte Mexikaner mit Kultstatus. Jürgen Henke ist Vorstandsmitglied des Trägervereins und beantwortet einige Fragen zum Museum.

Was zeichnet das Museum gegenüber anderen Museen Hamburgs aus, Jürgen Henke?

Das St. Pauli Museum ist das einzige Museum, das sich ausschließlich mit der Geschichte und Gegenwart eines Stadtteils beschäftigt. Ganz besonders ist auch unsere hauseigene Bar, wo man Getränke bekommt, die man während des Museumsbesuchs konsumieren kann. So etwas sollte man einmal in der Kunsthalle versuchen. Darüber hinaus lassen sich unsere Räume für private oder geschäftliche Events als originelle Location anmieten.

Worum geht es in der aktuellen Sonderausstellung?

Es geht um starke Frauen in St. Pauli. Das umfasst die Frauen, die in St. Pauli lebten und leben beziehungsweise arbeiteten und arbeiten und somit das Viertel nachhaltig geprägt haben. Sei es die Gräfin, die ein Kloster gründete und somit die erste Ansiedelung schaffte, die Widerstandskämpferin, die Prostituierte, die Wirtin oder die Tätowiererin.

Was kann man sonst noch im Museum sehen?

Unsere Dauerausstellung umfasst Exponate zur Stadt- und Sozialgeschichte, zur Unterhaltungsindustrie und Musikgeschichte – multimedial aufbereitet. Ganz neu haben wir ein Modell des alten Elbtunnels im Maßstab 1:43, anhand dessen man Funktionsweise und Baugeschichte sehr schön nachvollziehen kann.

Werden auch Rundgänge angeboten?

Ja, wir bieten derzeit vier vom Museum organisierte Rundgänge an. Ganz klassisch kann man sich im Museum führen lassen, oder es gibt eine Tour vom Millerntor bis ins Museum mit Rundgang in den Räumen plus einem hauseigenen Mexikaner und der Knolle Astra. In Zusammenarbeit mit der St. Joseph Gemeinde bieten wir einen Besuch in der Krypta und dem Museum an. Darüber hinaus kann man über das Museum unsere iPad-Kiezrallye durch St. Pauli buchen.

Infos zum Museum

2010 ist das Kiezmuseum in die ehemaligen Räume einer Burger-King-Filiale direkt neben der Herbertstraße gezogen. Der Trägerverein St. Pauli Museum wurde schon 2005 ins Leben gerufen. Neben dem Kiezfotografen Günther Zint wurden der ungekrönte „König von St. Pauli“, Willi Bartels, und der Schlagerkomponist Ernst Bader Ehrenmitglieder. Das aktuelle St. Pauli Museum wird mit städtischer Unterstützung unter dem Motto „Aus Geschichten wird Geschichte“ ambitioniert vom Verein betrieben. Die Vorstandsmitglieder sind Karsten Lehmann, die Quartiersmanagerin Julia Staron, der Eventmanager Jürgen Henke und der Travestiekünstler Christian Feder.

 

Autorin: Ilona Kiss
Fotos: St. Pauli Museum © Fotograf Marco Henke

1. November 2017 von Redaktion

Kategorien: Hamburg entdeckt, Stadtliebe

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