Christoph Heilmann Credit Markus Tischler

Christoph Heilmann: Stadtführer aus Leidenschaft

Es kann sich auf viele Arten zeigen, dass die Zeit vor einem nicht anhält. Der 63-jährige Christoph Heilmann sagt dazu: „Dass ich älter geworden bin, habe ich an den Fragen der Leute gemerkt.“

Der Hanseat zeigt anderen Menschen – aus Leidenschaft – seine Stadt. Eine Tätigkeit, die von vielen als Studenten-Nebenjob betrachtet wird. Aber als Hauptberuf? „Früher also“, fährt Christoph Heilmann fort, „bin ich gefragt worden: Und was machen Sie sonst noch? Seit zwei oder drei Jahren aber lautet die Frage meistens: Und was haben Sie vorher so gemacht?“

Christoph Heilmanns Antwort ist stets dieselbe: „Stadtführer.“

Input der Kunden ist wichtig

Allerdings unterscheiden sich die Touren, die Christoph Heilmann anbietet, von den üblichen Rundfahrten. Seine Führungen sind auf Wunsch maßgeschneidert.

„Ich habe daher auch kein Paket. Ich brauche den Input von meinen Kunden.“ Daher beschränke er sich auch nicht auf Bustouren und Reisegruppen. „Manchmal sind es auch nur Ehepaare, und dann sind wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß unterwegs.“

Zwei Wochen Vorbereitung auf die erste Tour

Dabei ist Christoph Heilmann ein Wahl-Hamburger. Aufgewachsen in Eschede (Niedersachen), zog er nach einer abgeschlossenen Lehre als Einzelhandelskaufmann nach Süddeutschland. Nachdem er dort Betriebswirtschaftslehre an einer Privatuniversität studiert hatte, verschlug es ihn 1974 in die Hansestadt.

Nachdem er eineinhalb Jahre bei einer Autovermietung gejobbt hat, bewarb er sich auf Anzeige. „Es wurden Fremdenführer für Stadtrundfahrten gesucht.“

Bei der Erinnerung an das Vorstellungsgespräch lacht Christoph Heilmann. Er berichtet, wie er sich an jenem Tag in Schale geworfen habe und dann von einem Mann begrüßt worden sei, „der beide Füße auf seinen Schreibtisch gelegt hatte“.

Das Gespräch habe nur circa zehn Minuten gedauert: „Alles, was er wissen wollte, war: Können Sie Englisch und trauen Sie sich zu, in zwei Wochen anzufangen?“ Christoph Heilmann sagte ja – und grinst. „Die Gäste wussten damals vermutlich mehr über Hamburg als ich.“

Bei einem Stadtführer gehört „Herzblut“ dazu

In den knapp vier Jahrzehnten seit seiner ersten Stadtführung hat sich indes viel verändert. Nicht nur in Hamburg selbst, auch beim Angebot. Im Jahr 2000 beschloss Christoph Heilmann daher, den Gewerbebetrieb Hamburg nach Maß anzumelden.

„Es war ein fortlaufender Prozess. Es hat auf den Führungen immer wieder Gäste gegeben, die eine Art Vorreise zum Beispiel für ihr Unternehmen gemacht haben. Anschließend bin ich oft gefragt worden, ob ich private Führungen mache. Ich habe dann meine Visitenkarten verteilt. Dadurch bekam ich im Laufe der Jahre immer mehr individuelle Aufträge.“

Fachwissen allein aber reicht nicht, betont Christoph Heilmann: „Bei einem Stadtführer gehört auch Herzblut dazu.“ Er hat reichlich davon.

Bildbeschreibung: Hamburg-Kenner Christoph Heilmann: Von Beginn an in die Stadt verliebt.
Autor: Markus Tischler

30. April 2015 von Redaktion

Kategorien: Hamburg entdeckt, Stadtliebe

Schlagworte: , , , , ,

Bisher kein Kommentar.

Kommentar hinterlassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Log in with your credentials

Forgot your details?