Der Hafen zum Anfassen: das Hamburger Hafenmuseum

Das Museum mit eigenem Hafenbecken, Dock und einem großen Gewürzspeicher ist in der Nähe der Veddel zu finden. Es gibt dort viel zu erleben dank der MS-Bleichen, dem Schiffskran, dem Sauger, der Dampfbarkasse und den vielen Maschinen im Schuppen. Von den ehrenamtlichen Hafensenioren werden die Besucher über ihre früheren Arbeitsmittel aufgeklärt. Es werden auch Tauchgänge zur Demonstration durchgeführt, die einen Museumsbesuch zu einem Abenteuer werden lassen. Die Museumsleiterin Ursula Richenberger erzählte uns einiges zum Hafenmuseum. 

Seit wann gibt es dieses einzigartige Museum im Hafen?

Es war ein schleichender Prozess, der der maritimen Abteilung des Museum für Arbeit vorausging. Auslöser war letztendlich der Schwimmkran SAATSEE von 1917, der 1998 seinen Standort am Schuppen 50 fand. Damit war ein Ort für die Sammlung und weitere Schiffe gefunden. Zuerst war es eine Außenstelle mit sporadischen Besuchsterminen bis dann 2007 die reguläre Eröffnung folgte. Seitdem haben wir regelmäßige Öffnungstermine vom ersten Sonntag im April bis Ende Oktober.

Worauf dürfen sich die Besucher in Zukunft freuen? Was ist geplant?

Auf jeden Fall die voraussichtliche Ankunft der Peking, die nach der Restaurierung ab 2020 am Schuppen 50 liegen soll. Danach steht dann die Eröffung des Deutschen Hafenmuseums an, die 2015 beschlossen wurde. Mögliche Standorte wären Steinwerder (in der Nähe der Musicaltheater), am Beginn der Großen Elbstraße (Standort von Strand Pauli) und der Schuppen 50. Wir unterstützen natürlich die letzte Option. Der Fokus des neuen Deutschen Hafenmuseums soll auf den Themenbereichen Globalisierung,Welthandel und die Vorstellung unterschiedlicher Häfen sein. Da wäre natürlich unser Schwerpunkt mit der Arbeit im Hamburger Hafen eine sinnvolle Ergänzung.

Wie ist der Verein Hafenkultur e.V.  in die Arbeit des Hamburger Hafenmuseums eingebunden?

Der Freundeskreis ist auch zur finanziellen Unterstützung des Museums gegründet worden. Mit den Vereinsbeiträgen und Spenden, die der Verein sammelt wird unsere Arbeit unterstützt. Einen weiteren wichtigen Beitrag leisten unsere Hafensenioren. Hierbei handelt es sich um ca. 30 ehrenamtliche Mitarbeiter, die ursprünglich auf Schiffen oder im Hafen arbeiteten. Sie vermitteln unseren Besuchern als Zeitzeugen die Arbeitsbedingungen, Arbeitsfelder und Veränderungen der Beschäftigten im Hafen.

Was sind besondere Kooperationen und Veranstaltungen in diesem Jahr?

Wir verstehen uns als Kommunikationsstandort im Hafen und wollen die Arbeit und die Menschen die im Hafen leben miteinander verbinden. Deshalb liegt uns viel an Kooperationen wie mit dem Anwohnerfestival „48 Std. Wilhelmsburg“, den Stadtteilschulen in Wilhelmsburg und der Veddel sowie mit einzelnen Bevölkerungsgruppen, die für den Hafen wichtig sind. Selbstverständlich nehmen wir am Tag des Denkmals vom 9.-10. 09. teil.

Am 16.09. veranstalten wir von 10-18 Uhr das Familienfest „Dschunke, Stückgutfrachte und Container“, wobei der Schwerpunkt auf der Rolle von China für den Hafen und die große chinesische Community in Hamburg liegt. Es wird Sprachkurse, Kung-Fu Vorführungen, eine Teezeremonie und eine Hafenrallye geben.

Am 23.09 und 24.09. stehen Filme im Mittelpunkt. Wir zeigen als Teil der Metropolisreihe „Jazz in Schwarz-Weiß“ den 1929 gedrehten Film „Die Brüder“ in dem es um den berühmten Hafenarbeiterstreik von 1896 geht. Im Anschluß diskutieren wir mit Vertretern von Verdi die veränderten Arbeitsbedingungen im Hafen.

Am 24.09. wird dann im Magazin-Kino um 15.00 Uhr eine Filmdokumentation über die Arbeit auf der Pamir von 1957 gezeigt. Es ist der 60ste Jahrestag des Untergangs der Pamir, die ebenfalls ein Flying T-Liner wie die Peking war.

Für Hafen-Entdecker und Interessierete:

Hafenmuseum Hamburg
Kopfbau des Schuppens 50A
Australiastraße
20457 Hamburg
Tel. 040 – 73 091 184
Öffnungszeiten
2. April bis 29. Oktober 2017 geöffnet.

Eintrittspreise
6,50 € für Einzelbesucher
4 € ermäßigt
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Wird auch von der Maritimen Circle Line angefahren.

 

Mein Hamburg: Gregor Mogi

 

 

Autorin: Ilona Kiss

Fotos: © Hafenmuseum Hamburg, Karin Hasse 04, shm 2009

6. September 2017 von Redaktion

Kategorien: Hamburg entdeckt, Stadtliebe

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