arabesques: ein Stück Frankreich in Hamburg

Fünf Wochen lang zeigen Künstler aus Frankreich und Hamburgs Metropolregion in Konzerten, Salons, Lesungen, Ausstellungen, Theater- und Filmdarbietungen, wie sich verschiedene Kulturen anziehen, beeinflussen und gegenseitig bereichern.

Historisch bedeutender Start-Tag

Das Deutsch-Französische Kulturfestival arabesques wurde 2012 zum ersten Mal von Barbara Barberon-Zimmermann und Nicolas Thiébaud ins Leben gerufen und findet seitdem jedes Jahr statt. arabesques beginnt immer am 22. Januar, dem Tag, an dem Charles de Gaulle und Konrad Adenauer 1963 den Elysée-Vertrag über die deutsch-französische Freundschaft unterzeichneten.

BIENVENUE – Erwachsene, Kinder und Jugendliche

Die Festivalorganisatoren möchten mit arabesques Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen ermöglichen, bei Konzerten, Lesungen, Ausstellungen, Theater- und Filmvorführungen, Debatten und Tanzdarbietungen zu entdecken, wie sich verschiedene Kulturen begegnen, Trennendes überwinden und zu einem neuen gemeinsamen Ausdruck finden.

Die Beute, das Geld, der Traum

„La curée, l’argent, le rêve – die Beute, das Geld, der Traum“- anlehnend an die Romanreihe „Die Rougon-Macquart“ von Émile Zola über die Bereicherung der Hochbourgeoisie im zweiten Kaisereich wirft das Deutsch-Französische Kulturfestival arabesques 2017 einen Blick auf unsere heutige Gesellschaft und widmet sich dabei den Themen kollektive Identität, Macht, Armut, Hoffnung und der Möglichkeiten des Erhalts demokratischer Werte. Die Eröffnung der sechsten Festivaledition findet am 22. Januar, dem deutsch-französischem Freundschaftstag, im Metropolis Kino statt – mit dem Stummfilm „L’argent“ von Marcel l’Hierbier und der atemberaubenden Improvisationskunst des Pianisten Jean-François Zygel (Titelfoto).

Zeitgenössische Kompositionen von Thierry Pécou

Bereits in der Pre-Opening-Veranstaltung  am 13. Januar stimmte das deutsch-französische Duo Les Maries mit einem Hörspiel nach dem Roman „Der Mann im Strom“ von Siegfried Lenz auf das Festival ein. Eine besondere Attraktion in den kommenden Wochen wird der von arabesques als „composer in residence“ eingeladene zeitgenössische Komponist Thierry Pécou sein. In Kooperation mit der Elbphilharmonie entführt er mit seinem Ensemble Variances in brausenden Wogen in die Welt der Riten, der Natur und der Transzendenz (25.2). Eher klassische Musikschätze spürt das ensembles arabesques auf, das vergessen geglaubte Stücke des Komponisten Gustav Holst präsentiert (12. und 22. 2.). Beim Orgelkonzert in der Hauptkirche St. Petri steht der künstlerische Austausch zwischen Émile Zola und den Musikerinnen seiner Zeit im kreativen Fokus (7.2.).

Frieden und Gerechtigkeit in Europa       

Wer träumt nicht von einem Europa ohne Terroranschläge! Der französische Anti-Terror-Richter Marc Trévidic stellt in der Bucerius Law School seinen neuen Roman vor und spricht mit der Spiegel-Redakteurin Britta Sandberg über seinen langjährigen Kampf gegen den islamistischen Terror (1.2.). Die Chancen bilateraler Zusammenarbeit, beruflicher Mobilität und Interkulturalität sind Themen der Veranstaltung „Die Zukunft des europäischen Projekts“, bei der Xavier Susterac, Leiter BASF France, auf dem Podium diskutiert. (14.2.). Einen Ausblick in eine bessere Welt wagt der satirische Film “Merci patron-Danke Chef!“. Ihm wird eine Debatte folgen über die „Nuit débout“, einer sozialen Bewegung, die sich in durchwachten Pariser Nächten für die Arbeitnehmerrechte einsetzt (18.2.). Um eine Bewegung der Straße geht es im weitesten Sinne auch bei der Street Art Ausstellung  und Live Performance des Graffiti-Künstlers Tarek, der seine Werke im Kunsthaus präsentiert (16.2.).

Musik ohne Grenzen – Chanson, Hip Hop, Jazz und Balkan

Und damit das Feiern und die französische Lebenslust nicht zu kurz kommen, können die Besucher auf der MS Stubnitz zu französischem Hip-Hop-Elektro- Swing vom KKC Orchestra wippen (26.1.). Le P’tit Son laden mit Gypsy, Balkan und Akkordeonklängen zum Tanzen ein (27.1.) und die Kultband Les Yeux de la Tête begeistert das Publikum mit einem Mix aus Swing, Folk und Rock (12.2.). Lieder von Yvette Guilbert über Boris Vian bis Serge Gainsbourg gibt das bretonische Duo Erwan & Timothée im Meßmer Momentum zum Besten (9.2.). Nathalie Mouillot singt französischen Jazz im Augustinum (21.2.) und arabesques entlässt die Festivalbesucher am 2. März mit einem Chanson-Programm von Véronique Elling, das dem Thema des Abschiednehmens und der Neuanfänge gewidmet ist.

Interessante Details zum Deutsch-Französischem Kulturfestival

Der Name des Festivals stammt aus der arabischen Ornamentkunst, in der kalligrafische und natürliche Formen ein facettenreiches Gesamtbild ergeben. Der Begriff hat Eingang in den europäischen Kulturraum gefunden und bezeichnet diverse Kunstformen.
Von der deutsch-französischen Freundschaft aus blickt arabesques über die Grenzen hinweg auf internationale Fragestellungen. Damit dies auch über die Festivalzeit hinaus wirkt, unterstützt arabesques das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes.
Ziel ist außerdem, das Interesse an der französischen und deutschen Sprache und die Zusammenarbeit von Frankreich und Deutschland als Motor für den Friedensprozess in Europa zu fördern.

 

Text: Regine Eickhoff-Jung, arabesques – Deutsch-Französisches Kulturfestival 2017

Foto: Jean-François Zygel © FRANCK JUERY NAIVE

 

 

19. Januar 2017 von Redaktion

Kategorien: Hamburg inszeniert, Kulturgenuss

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