Taschen sind wichtig. Wo soll man sonst mit seinen vielen Sachen hin? Immer häufiger gibt es schöne Taschen aus nachhaltiger Produktion: Upcycling-Taschen.
Das Styling ist unterschiedlich. Doch eines haben die robusten Taschen von ateMuc und die edlen von beliya gemeinsam: Zur Herstellung werden Materialien verwendet, die noch vor kurzem als nicht mehr brauchbar ausrangiert wurden.
Bei ateMuc sind es recycelte Fahrradschläuche. beliya setzt auf Retouren aus der Ledersofa-Produktion und Überschüssen von Designer-Kollektionen. So werden Ressourcen eingespart und Nachhaltigkeit gefördert.
Charity-Taschen helfen Kindern in Entwicklungsländern
Andrea Noelle, früher bei Mulberry und Jil Sander tätig, ist für Design, Produktion und Einkauf zuständig. Annika Busse unterstehen bei beliya Marketing und Vertrieb.
Zudem koordiniert sie die Zusammenarbeit des Hamburger Unternehmens mit den Schulen in den Entwicklungsländern. Denn das ist das Besondere an den Produkten von beliya: Mit jedem Kauf einer Tasche oder eines Accessoires wird einem Kind in Afrika für ein Jahr der Schulbesuch ermöglicht.
„Unser Motto lautet: Be good, be beautiful“, sagt Annika Busse. Der persönliche Clou dabei: An jeder Tasche ist auf einem Anhänger der Name des Kindes vermerkt, welches die wertvolle Unterstützung erhält. Auf der beliya-Website können die Kunden dann „ihr“ Kind kennenlernen.
Designerstücke aus wiederverwendetem Material
Darüberhinaus dient der Kauf von beliya-Produkten dem Umweltschutz. Die Designer-Charity-Taschen sind ein weiteres gutes Beispiel für Upcycling. Das Leder stammt aus Retouren neuwertiger Designer-Sofas. Die Stoffe sind Überschüsse von Topmode-Kollektionen, zum Beispiel Chanel oder Yves Sain Laurent, oder aus Bioherstellung.
Das Konzept von beliya überzeugt nicht nur die Kundschaft. Inzwischen ist auch das Bundeswirtschaftsministerium aufmerksam geworden. Seit Ende November ist Andrea Noelle eine von 100 Unternehmerinnen in Deutschland, die als Botschafterin der Initiative „Frauen unternehmen“ ausgewählt wurden.
Upcycling-Tasche von ateMUC: „Alle Produkte sind Unikate“
Fahrradschläuche erhalten bei ateMUC zweites Leben
Während bei beliya ein Duo das Taschenlabel betreibt, steht ateMUC-Gründerin Ulrike Cordes alleine ihre Frau. Viele Jahre arbeitete sie in der Modeindustrie. Dann wollte die Modedesignerin aus dem schleswig-holsteinischen Glückstadt an der Niederelbe selbstständig sein. „Mitte 2012 habe ich meine eigene Taschenkollektion ateMUC gestartet“, erzählt Ulrike Cordes.
Die ökologische Ausrichtung war ihr immer wichtig. Ulrike Cordes verwendet ausrangierte Fahrradschläuche als Grundmaterial. Diese werden gesammelt, gereinigt und per Hand getrocknet.
Einzigartige und individuelle Taschen
Gerade dieser Prozess macht die Schläuche zu etwas ganz Besonderem. „Alle meine Produkte sind Unikate, deren Einzigartigkeit in der Materialkombination liegt“, sagt Ulrike Cordes, die an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg und am Fashion Institute of Technology in New York City studierte.
„Jeder Schlauch erzählt seine eigene Geschichte und verleiht so jeder Tasche einen individuellen Ausdruck“, betont Ulrike Cordes. Und der Name ateMUC? Der ergibt sich aus dem Vornamen ihrer Großmutter Meta in umgekehrter Reihenfolge (= ateM) und ihren eigenen Initialen UC.
Autor: Clemens Gerlach
11. Dezember 2014 von RedaktionKategorien: Hamburg produziert, Unternehmenslust
Schlagworte: Andrea Noelle, Annika Busse, ateMUC, beliya, Fahrradschläuche, Glückstadt, Hamburg, Taschen, Ulrike Cordes, Upcycling, Upcycling-Taschen