So ein Theater – Großer Applaus für kleine Bühnen

Für eine lebendige Theaterszene sind gerade die freien Theatergruppen wichtig. Auf Hamburgs kleinen Bühnen locken sie mit Inszenierungen, die etwas wagen. Das Budget ist meistens knapp, aber die Leidenschaft groß.

LICHTHOF Theater

Das LICHTHOF Theater ist Heimat der freien Theatergruppen und gehört zu den sogenannten Off-Theatern. Unter der künstlerischen Leitung von Matthias Schulze-Kraft bietet es Bühnenraum für Eigenproduktionen und Gastspiele, für ausgefallene, verrückte und leidenschaftliche Inszenierungen, für aktuelle, zeitkritische und sehr persönliche Theaterabende. Mit seinen 120 Plätzen liegt es ein wenig versteckt zwischen zwei Fitnesszentren in der Mendelssohnstraße in Bahrenfeld – und sorgt mit großer Leidenschaft für geistige Fitness.

LICHTHOF Theater, Mendelssohnstraße 15, 22761 Hamburg

Hamburger Sprechwerk

Die Bühne in der ehemaligen Speditionshalle in Borgfelde war schon lange da, bevor Theaterleute von ihr Besitz ergriffen. Sie diente zuvor mit ihrer kompletten technischen Ausrüstung der Ausbildung von Veranstaltungstechnikern und Bühnenmeistern. Inzwischen bringen Theaterleiterin Konstanze Ullmer und Regisseur Andreas Lübbers auf der wohl größten freien Theaterbühne der Stadt zwei bis drei Eigenproduktionen im Jahr heraus und laden Gastspiele aller Sparten ein.

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Hamburger Sprechwerk, Klaus-Groth-Str. 23, 20535 Hamburg

monsun.theater

Das Theater ist das älteste Off-Theater Hamburgs. Mit der Hamburger Filmförderung im Nachbarhaus liegt es in einem der kreativen Hinterhöfe Ottensens. Seit 2015 leitet Francoise Hüsges das charmante Theater, das mit seinen hundert Plätzen sehr direkte Theatererlebnisse erlaubt. Der Schwerpunkt liegt auf der Gegenwartsdramatik aller Kulturen, aber auch Musik-, Jugend- und Kindertheater gehören zum Programm. Gerade jungen Schauspielern bietet sich hier die Möglichkeit, sich auszuprobieren und Neues zu wagen. Sonntags lädt das Theater zu einem Salon quer durch alle Genres.

Why not?

monsun.theater, Friedensallee 20, 22765 Hamburg

Polittbüro

„Für Comedy im landläufigen Sinne gibt es hier keinen Platz“, stellt Lisa Politt klar und zitiert Tucholsky: „Hier wird von unten nach oben gelacht und nicht umgekehrt.“ Zusammen mit Gunter Schmidt sind die beiden seit über 30 Jahren das Kabarettduo “Herrchens Frauchen“ und betreiben seit 2003 das Polittbüro im Steindamm, das einst ein Kino war. Mit Kabarett, Musik, Lesungen, Kleinkunst und bissigem Polit(t)-Theater, mit Künstlern wie Tim Fischer, Käthe Lachmann, Max Gold, Gustav Peter Wöhler und vielen mehr bringen sie brillanten Scharfsinn auf die Bühne.

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Polittbüro, Steindamm 45, 20099 Hamburg

Allee Theater – Die Hamburger Kammeroper

Oper muss nicht immer bombastisch sein. In kleinerem Rahmen bringt das Allee Theater Kammeropern auf die Bühne. Wiederentdeckungen und Rekonstruktionen sowie deutsche Textübersetzungen sind die Spezialität des Hauses. 1996 hat Uwe Deeken diese zweite Sparte neben dem Theater für Kinder im Allee Theater gegründet und lockt damit erwachsenes Publikum. Im Sommer 2016 hat Birgit Scherzer das Haus übernommen. Sie kennt sich dort schon gut aus, denn sie gehört schon seit einiger Zeit zum Team.

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Allee Theater – Die Hamburger Kammeroper, Max-Brauer-Allee 76, 22765 Hamburg

Mut! Theater

Mahmut Canbay bietet in seinem kleinen Theater in Eimsbüttel multikulturelles Theater in all seinen Facetten. Er zeigt im Mut! Theater klassische Stücke vor interkulturellem Hintergrund, etwa “Romeo und Julia“ als türkisch-kurdischer Konflikt, lädt Gastspiele ein oder experimentiert mit zweisprachigen Inszenierungen. Theaterkurse für Jugendliche und Erwachsene lehren nicht nur das Spielen, sondern helfen auch kulturelle Unterschiede zu ergründen.

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Mut! Theater, Amandastr. 58, 20357 Hamburg

Es folgen in kommenden Beiträgen: Amateur-Theater und Kinder-Theater

 

Autorin: Herdis Pabst

Titelfoto: LICHTHOF Theater, “CURTAIN CALL“ © Ebby Knoll

Foto: Hamburger Sprechwerk, © Daniel Wolcke.

Foto: monsun.theater, “Why Not“, © Mattias Seidel

Foto: Alleetheater, “Dame mit Noten“, © Joachim Flügel

Foto: Poittbüro, Duo “Herrchens Frauchen“, © Polittbüro

Foto:  Mut! Theater, “Kobal kann nicht schlafen“, © Mut! Theater

 

8. Februar 2017 von Redaktion

Kategorien: Hamburg entdeckt, Stadtliebe

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