Jens Weber

Mein Hamburg: Jens Weber

Was lieben sie an Hamburg – und was nicht? Was bewegt ihr Leben oder was wollen sie in Hamburg bewegen? Menschen erzählen über ihre Leidenschaften, Lieblingsorte und ihr Leben in unserer Stadt. Jens Weber, Kapitän der Cap San Diego.

Jens Weber ist seit zehn Jahren Kapitän der Cap San Diego. Der „Weiße Schwan des Südatlantiks“ ist das weltweit größte fahrtüchtige Museumsfrachtschiff und das letzte noch erhaltene Schiff aus einer Serie von sechs schnellen Stückgutfrachtern der Reederei Hamburg-Süd.

Jens Weber, warum fühlen Sie sich in Hamburg wohl?

Hamburg hat einen großen Hafen, die Elbe und große Pötte mit Fernweh-Garantie. Und Hamburg hat internationales Flair, sehr viele Nationen sind in der Gastronomie vertreten, ein wirklich buntes Bild und eine echte Bereicherung. Hamburg hat für die Bürgerschaft das demokratischste Wahlrecht, das mir bekannt ist. Und Hamburger lassen sich nicht so leicht beeindrucken, auch nicht von Promis am Nebentisch beim Lieblings-Italiener.

Was war Ihr schönster „Hamburg-Moment“?

An der Alster abends am Cliff im Liegestuhl in einer lauschigen Sommernacht die Sonne untergehen lassen. Die Cap San Diego aus den Dockschlössern gleiten lassen für eine Tagesfahrt bei sonnigem Wetter. Sonnenaufgang über der Elbphilharmonie.

Was ist für Sie „typisch“ Hamburg?

Die Hamburger sind irgendwie cool, nicht so aufgeregt. Man hat großstädtisches Understatement, keiner protzt mit seinem Geld oder seinem großen Auto, außer er kommt nicht aus Hamburg und düst ständig mit röhrendem Motor um die Alster. Zudem sind Michel, Chilehaus und Speicherstadt für mich typische Hamburger Gebäude, die stadtbildprägend sind.

Was sollte in Hamburg so bleiben, wie es ist?

Der rote Backstein ist für mich wichtig, die Glas-Stahl-Würfel der vergangenen Jahre verändern das Flair in Richtung Beliebigkeit. Und die Hamburger sollten so cool bleiben und sich keine Allüren zulegen, damit es weiter Spaß macht, hier zu wohnen.

Was sollte sich ändern?

Die Architektur sollte „back to the roots“ kommen. Das Chilehaus ist ein super schönes Beispiel, wie zeitlos schöne Gebäude aussehen können. Die Anklänge an Fremdenfeindlichkeit müssen wieder verstummen. Hamburg hat keinen Platz für reaktionäre Stammtisch-Rechte.

Wo entspannen Sie in Hamburg am liebsten?

Auf dem Wochenmarkt in Ottensen auf dem Spritzenplatz am Freitagnachmittag und am Samstag. Bei einem Spaziergang über die Altonale, weil ich dann erlebe, wie man trotz kultureller und nationaler Unterschiede gut zusammen leben und feiern kann.

Und abschließend gerne auch noch Ihren Lieblingsschnack beziehungsweise Ihr Motto?

Moin moin – geht immer.

Interview: Markus Tischler
Bildbeschreibung Titelfoto: Jens Weber auf der Brücke der Cap San Diego: Arbeitsplatz mit wunderschöner Aussicht.

26. Mai 2015 von Redaktion

Kategorien: Hamburg entdeckt, Mein Hamburg, Stadtliebe

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