Mein Hamburg: Georges Delnon

Was lieben die Hamburger an ihrer Stadt – und was nicht? Was bewegt ihr Leben oder was wollen sie bewegen? Menschen erzählen über ihre Leidenschaften, Lieblingsorte und ihr Leben in unserer Metropole. Wir fragen den Intendanten der Hamburgischen Staatsoper, Georges Delon.

Zusammen mit Generalmusikdirektor Kent Nagano wurde im Oktober 2017 Georges Delnons Intendanz an der Hamburgischen Staatsoper bis zum Jahr 2025 verlängert. Seit 2015 bestimmt der Berner die Geschicke der Oper. Als Regisseur hat er an vielen Häusern inszeniert, war Intendant in Koblenz, Mainz und Basel. Das Bild der Musikstadt Hamburg hat er inzwischen maßgeblich geprägt, vor allem mit ungewöhnlichen Produktionen wie der Matthäus-Passion in den Deichtorhallen oder der Uraufführung der „Arche“ von Jörg Widmann zur Eröffnung der Elbphilharmonie. In diesem Jahr initiierte er mit den Italienischen Opernwochen ein kleines, neues Festival.

Wie gefällt es Ihnen als Schweizer in Hamburg?

Eine spannende Stadt, dynamisch, vielfältig! Außerdem schätze ich die frische Luft.

Welche Rolle nimmt die Staatsoper in der Stadt ein? Gibt es eine Beeinflussung durch die Elbphilharmonie?

…wie ich hoffe eine zunehmend Wichtige! Die Elbphilharmonie ist eine der attraktivsten Kulturstätten Europas. Hamburg wird dadurch attraktiver, also auch die Staatsoper.

Ihre Mutter war Sängerin, Sie sind mit Hauskonzerten aufgewachsen. Inwieweit hat Ihr Elternhaus Ihre beruflichen Ambitionen geprägt?

Ich sehe das in einem direkten Zusammenhang. Vor allem die unterschiedlichen Künstler, die ich damals kennenlernen durfte, haben mich geprägt.

Was hält Sie an der Oper?

Die Leidenschaft zur Stimme, zur Musik, zum Theater und die Freude, Menschen einen besonderen Abend zu ermöglichen.

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Was hat Sie bewogen, nach Hamburg zu kommen und weiter hier zu bleiben?

Es ist eine extrem spannende Stadt, das ideale Kontrastprogramm für einen “Bergmenschen“ wie mich. Zehn Jahre ist eine gute Zeit, um eine künstlerische Prägung zu schaffen.

Wie bekommt man den richtigen Riecher für das richtige Programm? Welche Pläne haben Sie?

Jeder Spielplan bedeutet immer Risiko! Aber natürlich lernt man sein Publikum mit der Zeit kennen. Meine Pläne gebe ich nicht zu früh bekannt, damit die Spannung steigt. Ich selber inszeniere wenig und wenn dann nur spezielle Projekte.

Die Oper braucht auch große Namen. Wie schwierig ist es, Stars nach Hamburg zu holen?

Ich denke, es wird aufgrund der Italienischen Opernwochen zunehmend einfacher werden große Namen und Stimmen nach Hamburg zu bekommen.

Welche Zukunftsvision gibt es für die Oper, aber auch für Hamburg?

Oper bleibt immer anders! Veränderung ist Programm. Es ist die vielleicht kompletteste und komplexeste Kunstform. Hamburg sollte dieser Mix aus Tradition und Innovation möglichst gut stehen.

Wenn Sie tatsächlich mal Zeit für Privates haben, wo zieht es Sie hin in Hamburg?

Sie meinen, auf welche Berge ich steige? Da bin ich nicht so wählerisch. Vielleicht schaffe ich es mal nach Sylt.

Haben Sie ein Lebensmotto, Lieblingszitat, Lieblingsschnack?

„Nichts ist beständiger als der Wandel“ (Charles Darwin).

 

Autorin: Herdis Pabst
Foto: Georges Delnon © Dominik Odenkirchen

4. April 2018 von Redaktion

Kategorien: Hamburg musiziert, Kulturgenuss, Mein Hamburg

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