Hamburg ist eine Hochburg des Improvisationstheaters. Nun gibt es in der Hansestadt sogar eine eigene Liga.
Die Anzahl der Teilnehmer ist mit neun nur halb so groß wie in der Fußball-Bundesliga. Dem Spaß dürfte dies dennoch keinen Abbruch tun. Noch in den nächsten Monaten läuft die genial-vergnügliche Improliga. Hamburgs stärkste Improvisationstheater treten gegeneinander an.
Marc Günther ist Initiator des neuen Wettbewerbs. „Wir wollen die vielen Matches, die jetzt schon zwischen einigen Gruppen stattfinden, standardisieren“, sagt der Gründer der „Zuckerschweine“. So würde es erstmals eine Vergleichbarkeit geben.
Die Regeln sind einfach. Jeweils zwei Teams treten gegeneinander an. Die Zuschauer geben vor, welche Szenen improvisiert werden sollen. Nach jedem Durchgang entscheidet das Publikum, welche Wertung die Gruppen jeweils bekommen.
Ein Schiedsrichter sorgt dafür, dass alles sauber abgeht
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Deshalb gibt es analog zum Fußballsport auch in jedem der insgesamt 36 Saisonduelle der Improliga einen Schiedsrichter. Der Unparteiische sorgt für den korrekten Ablauf und spricht notfalls Strafen aus.
Wer die Gunst der Zuschauer gewinnen konnte und sich gegen den Kontrahenten durchsetzt, bekommt drei Punkte. Steht es am Ende des unterhaltsamen Abends unentschieden, erhält jede Gruppe jeweils einen Punkt. Eine Tabelle gibt es auch.
Impro-Gruppe „Lütt un Lütt“: Zum Auftakt der Improliga ist das Quartett gleich gefordert
„Jedes Team tritt einmal gegen alle Mitglieder der Improliga an. Zum Schluss der Spielzeit wissen wir, wer die beste Impro-Gruppe Hamburgs ist“, freut sich Marc Günther.
Mit der Gründung der neuen Liga will Hamburg auch seinen Stellenwert als einer der bekanntesten Impro-Metropolen Deutschlands unterstreichen. „Wir sind eine Hochburg“, sagt Marc Günther mit einem gewissen Stolz.
Erstes Duell der Improliga am 15. Januar im Hamburger Sprechwerk
Das offizielles Eröffnungsmatch der Improliga bestreiten am 15. Januar „Die Zuckerschweine“ und „Lütt un Lütt“. Los geht es um 20.00 Uhr im Hamburger Sprechwerk (Klaus-Groth-Straße 23).
Dann können die Zuschauer sich in Borgfelde davon überzeugen, wie dynamisch und spritzig Impro-Theater ist. Die Schauspieler spielen nach Wünschen des Publikums Szenen aus dem Stegreif – ohne Regie, Text oder Requisite.
„Improvisationstheater ist Theater ohne Kompromisse und für den Moment“, sagt Marc Günther, „es ist live, ungeniert, immer nicht ganz ernst gemeint.“ Und dennoch: Am süßesten schmeckt auch hier der Sieg.
Teilnehmer der Improliga Hamburg:
Autor: Clemens Gerlach
Bildbeschreibung Titelfoto: Impro-Gruppe „Die Zuckerschweine“: Das Sextett ist heiß auf den ersten Sieg.
Kategorien: Hamburg inszeniert, Kulturgenuss
Schlagworte: Die Zuckerschweine, Hamburg, Improliga, Improvisationstheater, Lütt und Lütt, Marc Günther, Sprechwerk Hamburg