Ex-Profi Marcell Jansen (l.) und Dietmar Beiersdorfer, Vorstandsvorsitzender der HSV Fußball AG, stellen die HSV-Stiftung „Der Hamburger Weg“ vor.

Mein Hamburg: Marcell Jansen

Was lieben sie an Hamburg – und was nicht? Was bewegt ihr Leben oder was wollen sie in Hamburg bewegen? Menschen erzählen über ihre Leidenschaften, Lieblingsorte und ihr Leben in unserer Stadt. Wir fragen den ehemaligen HSV-Fußballprofi Marcell Jansen.

Von 2008 bis 2015 spielte Marcell Jansen für den Fußball-Bundesligisten Hamburger SV. Dass er im Alter von nur 29 Jahren seine Karriere beendet hat, hat viele Fans und Experten überrascht. Dem Verein ist der in Mönchengladbach geborene Wahl-Hamburger dennoch weiter verbunden, indem er sich für die Mitte Juli gegründete HSV-Stiftung „Der Hamburger Weg“ engagiert. Für die vorausgegangene Initiative war der frühere Nationalspieler bereits als Pate aktiv gewesen.

Marcell Jansen, warum haben Sie sich entschieden, nach ihrer Karierende beim HSV dennoch in Hamburg zu bleiben?

Hamburg ist in den sieben Jahren beim HSV auch mein Zuhause geworden. Und es ist ja auch nicht weit weg von meiner Heimat Mönchengladbach. Außerdem bietet Hamburg genug Möglichkeiten, mir beruflich etwas aufzubauen. Hamburg ist aber auch eine offene Stadt, in der ich mich privat und beruflich sehr wohl fühle.

Erzählen Sie uns bitte, warum Sie sich so für die HSV-Stiftung „Der Hamburger Weg“ engagieren?

Das war eine relativ einfache Entscheidung, als die Anfrage kam. In den sieben Jahren aktiven Profifußballs habe ich ganz viele Projekte erlebt, die ich mit dem „Hamburger Weg“ verbinde und ich denke, dass wir da auch im sozialen Bereich sehr viel bewegen konnten. Als ich das neue Konzept gesehen habe, war ich sofort überzeugt. Hier wird viel Wert auf die Unterstützung des Nachwuchses gelegt, das gefällt mir. Es eine Ehre für mich, das gemeinsam mit dem HSV weiterzuführen zu können.

Was war Ihr schönster „Hamburg-Moment“?

Sportlich war es der 3:1-Sieg gegen Manchester City im Viertelfinal-Hinspiel im Uefa-Cup 2009. Das war eines unserer geilsten Spiele, die wir gemacht haben. Das war von der Stimmung im Stadion her Wahnsinn. Es gab natürlich auch andere Momente, aber der ist bei mir so hängen geblieben.

…und privat?

Da gab es viele. Geburtstage, die ich in tollen Locations gefeiert habe. Aber auch Spaziergänge mit meinem Hund an der Elbe oder an der Alster. Und eben auch die vielen Seiten der Stadt kennenlernen zu dürfen. Aber es gibt da jetzt für mich nicht den „einen“ Moment, von dem ich das sagen kann. Wenn man aber einen Moment herauspicken möchte, von der Emotionalität her, dann der Freistoß von Marcelo Diaz in der letzten Sekunde im Relegationsrückspiel beim Karlsruher SC. Da hing so viel dran.

Was ist für Sie „typisch“ Hamburg?

Für mich ist Hamburg eben nicht typisch, weil die Stadt und die Menschen hier so viele Facetten zeigen. Und weil man hier viel erleben kann. Es gibt die Alster, die Schanze, die Elbe, den Hafen. Es sind so viele Facetten, die eng beieinander sind, weshalb sich Hamburg in keine Schublade stecken lässt. Das gilt auch für die Menschen. Und dann sind da noch die erfolgreichen Unternehmer, die es dann aber gar nicht unbedingt zeigen. Dieses Understatement gefällt mir.

Und was vermissen Sie an den Hamburgern?

Was ich mir manchmal wünschen würde, das ist so eine Lockerheit, wie wir sie im Rheinland haben. Die fehlt manchmal so ein bisschen – aber dafür bin ich ja dann zuständig (lacht).

Wo entspannen Sie in Hamburg am liebsten?

An der Elbe – das ist ein Stück Natur, eine besondere Landschaft, und für mich ist das etwas ganz Besonderes. Das ist der Ort, wo ich gerne bin.

Und abschließend gerne auch noch Ihr Lieblingsschnack oder Motto?

Da gab es mehrere. Die verändern sich dann ja auch zum Glück, weil sich der Blickwinkel mit den Jahren verschiebt. Früher, als junger Spund im Fußball, war es mal „Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich verdienen“. Aber das war nur mein sportliches Lebensmotto. Aktuell, muss ich sagen, habe ich keines, da jetzt auch eine andere Phase für mich anfängt. Nachdem ich meine sportliche Karriere beendet habe, sehe ich viele Dinge heute anders und manchmal sogar entspannter.

Bildbeschreibung: Ex-Profi Marcell Jansen (l.) und Dietmar Beiersdorfer, Vorstandsvorsitzender der HSV Fußball AG, stellen die HSV-Stiftung „Der Hamburger Weg“ vor.

Interview: Markus Tischler

30. September 2015 von Redaktion

Kategorien: Hamburg hilft, Mein Hamburg, Tatkraft

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