Er ist in Polen geboren, in Kopenhagen aufgewachsen, hat in Paris studiert und in etlichen deutschen Städten gearbeitet. Albert Wiederspiel ist Mitglied in der European Film Academy und wurde 2013 zum Chevalier de L’Ordre des Arts et des Lettres (Ritter des Ordens der Künste und der Literatur) ernannt. Seit über 20 Jahren lebt er in Hamburg und richtet in diesem Jahr das Filmfest Hamburg zum 14. Mal aus. Der Countdown läuft, am 29. September geht es los.
Hamburg ist eine spannende Filmstadt, weil …
… Wasser und Brücken die wunderschönsten, romantischsten und nostalgischsten Motive in jedem Film sind und es viele Hamburger Geschichten gibt, die noch nicht filmisch erzählt wurden.
Was hält Sie in der Stadt?
Mein Mann und selbstverständlich das Filmfest Hamburg.
Jedes Jahr braucht so ein Festival neue Ideen und Impulse. Auf welche können sich die Filmfest-Besucher dieses Mal freuen?
Auf hochkarätige Filme aus der ganzen Welt – zu Gast in Hamburg. Auf spannende Premieren deutscher Filme. Und auf die vielen Gäste, die eigens anreisen, um den Hamburgern ihre Filme persönlich zu präsentieren. Es gibt im Programm wirklich jeden Tag etwas zu entdecken.
Wer wird kommen?
Ewan McGregor und Jennifer Connelly sind die Ehrengäste der Festival-Eröffnung. Und Susanne Wolff präsentiert zusammen mit Wanja Mues den Abschlussfilm. Dazwischen gibt es viele, viele andere – ob aus Israel, Island oder Iran.
In Hamburg werden ja auch viele Filme gedreht. Haben Sie eigentlich einen Hamburg-Lieblingsfilm?
Da gibt es in der Tat sehr viele. „Der amerikanische Freund“ steht aber sicherlich ganz oben. „Schtonk“ finde ich auch grandios. Und Regisseur Fatih Akin weiß sehr gut, wie man Hamburg wunderbar authentisch in Szene setzt.
Welche Hamburg-Kulisse sollte unbedingt in einem Film mal auftauchen?
Die Lange Reihe. Wenige Straßen in Hamburg haben diesen besonders urbanen, ja großstädtischen Look
Wohin gehen Sie in Hamburg, wenn Sie mal nichts mit Film zu tun haben wollen?
Ins Theater! Ob das St. Pauli Theater oder das Schauspielhaus – das sind wunderbare und inspirierende Erholungsorte.
Welche Zukunftsvision haben Sie für das Filmfest, für die Stadt?
Ich hoffe, dass es der Stadt gelingt, aus der Kulturmisere herauszukommen. Man redet nur vom Sparen, große Teile des Kultursektors leben nur durch Selbstausbeutung. Wenn die Elbphilharmonie endlich steht und viele neue Leute in die Stadt zieht, dann hoffen wir anderen auf eine frische Brise.
Wie lautet Ihr Lieblings-Schnack
Kiek mol wedder in.
Titelbild: Ewan McGregor, Jennifer Connelly, Andreas R. Klein, Olaf Scholz, Albert Wiederspiel
Foto: © Filmfest Hamburg/Michael Kottmeier
Autorin: Herdis Pabst
29. September 2016 von RedaktionKategorien: Hamburg inszeniert, Kulturgenuss, Mein Hamburg
Schlagworte: Albert Wiederspiel, Amerikanisches Idyll, Andreas R. Klein, Ewan McGregor, Film, Filmfest Hamburg, Jennifer Conelly, Kino, Olaf Scholz