Im Schauspielhaus war Ferdinand von Schirachs Stück „Terror“ ein großer Erfolg. Nun wurde das Stück fürs Fernsehen verfilmt, mit Burghart Klaußner, Martina Gedeck, Florian David Fitz, Lars Eidinger, Jördis Triebel und Rainer Bock. Aber noch vor dem Sendetermin am 17. Oktober gibt es an einem einzigen Tag, am 14. Oktober, eine Kinopräsentation von „Terror – Ihr Urteil“ in ausgewählten Kinos in Deutschland. Hamburg ist dabei, mit dem CinemaxX am Dammtor.
Worum geht es im Film?
Wie im Theaterstück geht es auch im Film bei einem Gerichtsprozess um die Frage: Welche Möglichkeiten der Verteidigung des Rechtsstaats gegen den Terrorismus haben wir? Welche Maßnahmen wollen wir zulassen? In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Verhandelt wird ein fiktive Fall: Ein Kampfpilot schießt eine mutmaßlich von Terroristen entführte Passagiermaschine mit Kurs auf das voll besetzte Fußballstadion eigenmächtig ab. Er tötete 164 Passagiere, um 70 000 Menschen das Leben zu retten. Ob der Richter den Angeklagten schuldig oder freispricht, darüber sollen nach den Schlussplädoyers die Zuschauer entscheiden.
Vom Theaterstück zum multimedialen Projekt
Schon bevor das Stück 39 deutsche und sogar internationale Bühnen eroberte, trafen sich Autor Ferdinand von Schirach, der Münchner Produzent Oliver Berben und Regisseur Lars Kraume und erdachten eine Filmversion. Aus der ambitionierten Idee wurde ein großes multimediales Projekt. Am 17. Oktober wird der Gerichtsfilm als Eurovisionssendung in der ARD, in der Schweiz und Österreich zeitgleich ausgestrahlt. Im Anschluss gibt es in allen drei Ländern eine Polit-Talksendung, in Deutschland ist es „hart aber fair“ mit Frank Plasberg. Die Sendung organisiert die Abstimmung der Zuschauer nach den Schlussplädoyers im Film, die per Telefon und online möglich ist. Entsprechend des Ergebnisses ist dann der eine oder der andere Richterspruch zu sehen. Auch die Zuschauer im Kino stimmen ab und schauen sich dann die entsprechende Schlussvariante des Films an.
Der Aufruf zu einer großen Debatte
Bei den Aufführungen in den Theatern kamen überall wildfremde Menschen miteinander ins Gespräch und diskutierten lebhaft über die Fragen, die dieser fiktive Prozess aufwirft. Diese Debatte soll weitergehen, wünschen sich Autor Ferdinand von Schirach, die Filmemacher und die ARD mit ihrem multimedialem Projekt – am 17. Oktober bei der Fernsehübertragung und schon vorher am 14. Oktober in den Kinos, auch in Hamburg im CinemaxX am Dammtor.
Autorin: Herdis Pabst
Titelbild: “Terror – Ihr Urteil” mit Lars Eidinger, Martina Gedeck, Florian David Fitz, Burghart Klaußner
Foto: © ARD Degeto/Moovie GmbH/Julia Terjung
29. September 2016 von Redaktion
Kategorien: Hamburg meint, Tatkraft
Schlagworte: ARD, Burghart Klaißner, CinemaxX, Ferdinand von Schirachs Stück, FlorianDavid Fitz, Jördis Triebel, Kino, Lars Eidinger, Martina Gedeck, Rainer Bock, Terror - Ihr Urteil, TV-Film