Lesen live in Hamburg

Hamburgs Literaturlandschaft ist erstaunlich vielfältig. Für die junge Spoken-Word-Kultur war gut ein Jahrzehnt lang der legendäre Machtclub die erste Adresse in der Hansestadt. Heute hat sich für Autorenlesungen, Slams und Performances eine dezentrale Szene in den Stadtteilen entwickelt.

Hamburg, Stadt des Poetry Slam

Literatur lesen heißt heute natürlich Poetry Slam. In keiner anderen Stadt Deutschlands gibt es so viele Veranstaltungen wie in Hamburg. „Bunker Slam“ heißt das im Uebel & Gefährlich oder „Dichterliga“ im Molotow-Club. Aber die poetischen Wettkämpfe finden nicht mehr nur in Clubs oder Bars statt. Das Ernst-Deutsch-Theater, das Deutsche Schauspielhaus und das Thalia Theater beteiligen sich an „Best of Poetry Slam“. Die Reihe wird von Kampf der Künste veranstaltet, einer Vereinigung, die sich als größter Poetry Slam-Veranstalter Deutschlands bezeichnet.

Traditionelles und Außergewöhnliches

Wenn es in Hamburg um Schriftsteller und große Lesungen geht, schaut man aufs Literaturhaus an der Alster und das angegliederte Literaturzentrum lit. Es ist der Ort für die namhaften Autoren und Ehrungen, aber auch Nachwuchsveranstaltungen.

Die Hamburger Autorenvereinigung und das Forum Hamburger Autorinnen und Autoren veranstaltet Lesungen, darunter auch die neue Reihe „Sprelacart“.

Der Literaturquickie ist eine der renommiertesten Lesereihen Hamburgs. Hier präsentieren fünf Autorinnen oder Autoren nicht länger als jeweils 15 Minuten ihre Texte, jeweils am letzten Sonntag des Monats.

Wer sich besonders für Lyrik interessiert, geht ins Café Chavis auf St. Pauli. Hier wird regelmäßig exklusiv ein Dichter oder eine Dichterin vorgestellt.

Die Stadt als Lesebühne

Für den ganz großen Literatur-Appetit gibt es mehrere Festivals in Hamburg. In der Langen Nacht der Literatur wird die gesamte Stadt zur Lesebühne. In Buchhandlungen und an anderen Orten finden Lesungen, Literaturperformances, Diskussionsrunden und Buchpräsentationen statt. Voraussichtlicher Termin für 2017 ist der 2. September.

Etabliert ist mittlerweile auch das Krimi-Festival, das 2016 zum zehnten Mal stattgefunden hat. Die diversen Veranstaltungsorte des Harbour Front Festival – vom Altonaer Theater über den Nochtspeicher bis zur Zentralbibliothek – befinden sich noch irgendwie in Hafennähe. Das Programm ist so umfangreich wie üppig. Die eineinhalbwöchige Veranstaltung wird 2017 vermutlich im Herbst stattfinden.

 

Autor: Hilmar Schulz – mit freundlicher Unterstützung von Jonis Hartmann

Foto: Im Schauspielhaus © Kampf der Künste

1. Februar 2017 von Redaktion

Kategorien: Hamburg liest, Kulturgenuss

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