Liebesschlösser an einem Geländer an den Landungsbrücken im Hamburger Hafen

Liebesschlösser: Ins Herz geschlossen

Gezählt hat sie noch keiner. Doch inzwischen sind die so genannten „Liebesschlösser“ in Hamburg allgegenwärtig. Sogar die Stadt zeigt Herz und lässt seine amourösen Bürger gewähren. Manuel und Jasmin haben es getan. Claudia und Gisela war es ebenfalls eine Herzensangelegenheit. Stefan und Ulrich haben sich auch verewigt.

Sie alle gehören zu den Menschen, die per „Liebesschloss“ einen Bund eingegangen sind – nicht nur miteinander, sondern auch mit der Michaelisbrücke, den Landungsbrücken oder einer anderen Brücke in Hamburg. Auswahl gibt es reichlich: Hamburg bietet 2500 Brücken, soviel wie keine andere Stadt Europas. So viel ist sicher.

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Italien oder Serbien – wo entstand der Brauch?

Nicht geklärt ist hingegen, woher der Brauch der Liebesschlösser stammt. Bella Italia wird gerne genannt. An der Milvischen Brücke in Rom soll es begonnen haben. Angeblich hatten dort Sanitäter zum Abschluss der Ausbildung die Vorhängeschlösser ihrer Spinde an der Brückenlaterne befestigt. Liebespaare hätten sich davon inspirieren lassen. Nun gut, wer will bei einer so schönen Geschichte schon wissen, ob diese wirklich wahr ist?

Auf der Liebesbrücke in Vrnjacka Banja in Serbien sollen die ersten Liebesschlösser übrigens bereits nach Ende des Ersten Weltkrieges befestigt worden sein. Bekannt geworden ist der Brauch, ein Liebesschloss an einer Brücke anzubringen, vor allem durch Federico Moccias Bestseller-Roman „Drei Meter über dem Himmel“ (1992) und die Fortsetzung „Ich steh auf Dich“ (2006).

Liebesschlösser dürfen in Hamburg aufgehängt werden

Mittlerweile haben auch die Hamburger diesen Brauch für sich entdeckt. Ob nun die Michaelisbrücke in der Innenstadt, die Wilhelminenbrücke in der Speicherstadt, die Landungsbrücken, die Fährhausbrücke oder die Schwanenwikbrücke an der Außenalster – sie gehören zu den beliebtesten Plätzen Verliebter. Während die Stadtverwaltungen anderenorts das Anbringen der Liebesschlösser als Ordnungswidrigkeit ahnden und rigoros mit Bußgeldern und Bolzenschneider verfolgen, zeigt Hamburg ein Herz für Verliebte. Die Liebesschlösser an Alster und Elbe dürfen bleiben.

Schöner Brauch, schöne Stadt – so soll es bleiben!

„Das Anbringen von Liebesschlössern ist ein schöner Brauch, den wir auf gar keinen Fall unterbinden wollen“, sagt Thomas Hansen vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer auf Anfrage von HAMBURG schnackt!. „Die Schlösser schränken weder die Nutzung der Brücken ein, noch schädigen sie die Bauwerke.“ Hansen geht sogar noch einen Schritt weiter und bewertet die Liebesschlösser als Gewinn für das Stadtbild. „Die Schlösser sind ein zusätzlicher Schmuck der Brücken.“ Nur in wenigen Fällen müsse man die Schlösser entfernen, so Hansen. „Bei Instandsetzungen von Brücken geht es leider nicht anders.“ Aber auch das gehört zur Liebe: Nicht immer hält sie ewig.

Autor und Fotos: Markus Tischler

Ihre Meinung ist gefragt!
HAMBURG schnackt! möchte von Ihnen wissen: Haben Sie auch schon ein Liebesschloss aufgehängt? Welche Brücke haben Sie dafür gewählt? Haben Sie einen Brücken-Geheimtipp? Schreiben Sie uns und zeigen Sie uns ein Bild mit Ihrem Liebesschloss. 24. Juli 2014 von Redaktion

Kategorien: Hamburg liebt, Lebensfreude

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1 Kommentar
  1. Staak, Günter 7 Monaten her

    Hallo moin moin!
    Ich habe im Oktober 2018 mit meinem Enkelkind ,damals 8 Jahre ein Schloß am Hafen angebracht.Gestern wollten wir das Schloß „besichtigen“. Mein Enkel und ich waren traurig, alle Schlösser sind inzwischen entfernt worden.Warum?
    Mit freundlichem Gruß
    Günter Staak mit Enkel Elian

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