Hamburg singt

Hamburg singt wird eins!

Vorkenntnisse sind nicht nötig, bei dem Chorprojekt „Hamburg singt“ kann jeder mitmachen. Man braucht nur Spaß an Musik und Gesang. Jüngst wurde der erste Geburtstag gefeiert. Die Party hatte es in sich. Und HAMBURG schnackt! war dabei!

Dröhnende Bässe und tosenden Applaus hört man in Hamburgs Kirchen selten. Direkt in der Neustadt aber schon: jeden Dienstag bei „Hamburg singt“, dem größten Chor der Stadt. Über 500 Menschen kommen jede Woche in die Freie Evangelische Gemeinde Holstenwall, um für anderthalb Stunden zu singen. Zum Repertoire gehören Klassiker der Rock- und Pop-Geschichte wie „Tears in Heaven“, aber auch aktuelle Hits, zum Beispiel „Viva la vida“.

Vor einem Jahr rief Niels Schröder das Projekt ins Leben. „So etwas fehlte in Hamburg noch“, sagte sich damals der studierte Chorleiter und Pianist. Und er sollte Recht behalten. „Hamburg singt“ ist (s)eine Erfolgsgeschichte.

Die Feier
Auch am vergangenen Dienstag ist der FEG-Saal bis auf den letzten Platz gefüllt. Rund 600 Teilnehmer sind gekommen. Es ist ein besonderer Tag, „Hamburg singt“ feiert seinen ersten Geburtstag. Als Niels und die Band den Saal betreten, tobt die Menge. „Die feiern aber nicht uns, sondern freuen sich auf das gemeinsame Singen“, sagt der Chorleiter. Zur Feier des Tages steht Alexander Knappe, bekannt aus der Castingshow „X Factor“, mit auf der Bühne. Logo, sein Hit „Sing mich nach Hause“ ist Teil des Programms. Niels steht mit der fünfköpfigen Band vor dem Altar und animiert den Chor. Der 31-Jährige macht es auf eine Art, die auch Laien verstehen. Mit den Händen zeigt er die Tonhöhe an, anstelle musikalischer Fachbegriffe sagt er einfach: „Und jetzt noch mal halb so hoch.“

Auch die Stimmlagen werden statt „Sopran“ und „Tenor“ mit „hohe Frauen“ und „hohe Männer“ beschrieben. „Jeder soll mitmachen können, auch ohne Vorkenntnisse. Es geht hier um den Spaß“, bekräftigt Niels. Den haben die Teilnehmer. „Das ist immer wieder ein tolles Gemeinschaftserlebnis“, sagt Simone aus Eimsbüttel. Die 35-Jährige hat wie alle anderen acht Euro für das Ticket bezahlt. Dennis kommt extra aus Harburg angereist. „Es lohnt sich“, strahlt der Mittvierziger.

An den Seiten des Saals hängen große Leinwände. Auf diesen laufen die Songtexte mit. Das ist einfacher, denn nicht jeder ist textsicher. Chorleiter Niels singt die schweren Stellen einige Male vor und lässt die Sänger üben, bevor dann gemeinsam gesungen wird. Die Teilnehmer sind fast ekstatisch, sie johlen und feiern. Etwa zur Halbzeit der 90-minütigen Show darf die HAMBURG schnackt!-Fotografin auf die Bühne, um den Chor in Action abzulichten. Ob man bei uns denn auch „op Platt schnackt“, will Niels über das neue Community-Portal wissen. Spontan stimmt der Chor „An de Eck steiht ’n Jung mit ’n Tüdelband“ für HAMBURG schnackt! an.

Zum Geburtstag gehören natürlich Geschenke. Niels und seine Mitstreiter bekommen ein Sparschwein, mit Geld für das Team. „Das möchte ich nicht schlachten, das ist so lieb gemacht“, sagt er gerührt. Und dann gibt es noch ein riesiges Glückwunschposter mit Unterschriften aller Teilnehmer. „Ach, seid ihr süß“, ruft Niels in den Saal. „Danke, dass Ihr hier seid. Danke, dass ihr das alles mitmacht. Ich bin so glücklich.“ Glücklich sind auch die Chormitglieder, die vom vielen Klatschen und Jubeln ganz rote Wangen haben. „Ich wusste gar nicht, dass ich singen kann“, grinst eine Teilnehmerin ihre Freundin an, die sie mitgeschleppt hat. „Eigentlich wollte ich nur zuhören, aber das war mitreißend.“

„Viele denken, sie könnten nicht singen. Zumeist ist das totaler Quatsch“, sagt Niels. „Jeder zählt. Der Chorklang entsteht nicht durch 600 Profis, die perfekt intonieren. Es sind 600 Hanseaten, die gemeinsam etwas entstehen lassen.“

Nach einem gemeinsamen „Happy Birthday, Hamburg Singt“ ist der Liederabend gegen 20.30 Uhr vorbei. Die Geburtstagsparty wird noch lang und lustig. Auch HAMBURG schnackt! gratuliert ganz herzlich zum einjährigen Bestehen und wünscht viele weitere hanseatisch-lustige Liederabende.

Anja-Katharina Riesterer

HAMBURG SINGT

Ein unglaublicher Sound, ein einzigartiges Gefühl, ein unvergleichliches Erlebnis: Mehrere hundert Menschen, die gemeinsam den Saal zur Bühne und einen Abend zum ganz persönlichen Konzert werden lassen. mehr über das tolle Chorprojekt erfahren Sie auf der Webseite von Hamburg singt . 27. Februar 2014 von Redaktion

Kategorien: Hamburg musiziert, Kulturgenuss

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