Hochbahn Hamburg: Tradition trifft Smart City

Urbane Ballungsräume wie Hamburg stehen vor großen Herausforderungen. Zum Beispiel nachhaltig zu wirtschaften, Energie zu sparen, Staus auf den Straßen zu vermeiden oder die Luft sauber zu halten. Dabei spielt der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) für das Erschaffen einer lebenswerten Stadt eine entscheidende Rolle.

Strukturen nachhaltig nutzen

Die Hamburger Hochbahn verbindet seit mehr als 100 Jahren Menschen und Stadtteile. Doch wie passen Tradition und Digitalisierung zusammen? Christoph Kreienbaum von der Hochbahn erklärt mit Hamburger Bodenständigkeit, warum gerade die Kombination aus Alt und Neu so gut funktionieren kann. „Digitalisierung bietet ganz neue Möglichkeiten für unsere Mobilität, wenn man sie in Verkehrsmittel einbindet, die sich bewährt haben. Verkehrsmittel, die zuverlässig und pünktlich funktionieren wie die U-Bahnen und Busse der Hamburger Hochbahn.“ Klingt logisch, aber nicht sexy?

Mobilität als Service

Trotz aller guten Argumente für freie Straßen und Umweltschutz ist der Pkw immer noch der stärkste Konkurrent des ÖPNV. Gegen das eigene Auto bringt die Hamburger Hochbahn jetzt den Fun-Faktor ins Spiel: WLAN in den Bussen soll es möglich machen, unterwegs in einem leistungsstarken LTE-Netz zu surfen, zu chatten und zu telefonieren. Dass nach einigen Haltestellen der U3 auch die aller anderen Linien bis Ende nächsten Jahres ans Netz gehen, freut die mobilen Stadtbewohner. Sie wollen auf ihren Wegen durch die Stadt einfach mit Freunden in Verbindung bleiben oder arbeiten können. Bis es in den U-Bahn-Zügen WLAN gibt, wird es aber noch dauern, die technischen Herausforderungen sind hier ganz erheblich.

Weniger ist mehr

Seit sechs Jahren ist die Hamburger Hochbahn mit den Sozialen Medien gewachsen, Push-Nachrichten über Twitter sind längst Standard. Dabei ist in einer Welt des ständigen Vernetzt-Sein-Wollens aber auch klar geworden: Manchmal ist weniger einfach mehr. Wer zumeist dieselben Strecken fährt, muss nicht immer wissen, was überall sonst los ist. Mit dem WhatsApp-Ticker der Hochbahn können sich die Kunden deshalb nur die Störungsmeldungen und Nachrichten schicken lassen, die für ihre U-Bahn-Linie wichtig sind. Damit macht die Hochbahn auch hier aus der Digitalisierung ein persönliches Angebot, das sich an den Bedürfnissen der Fahrgäste orientiert.

Visionen für die Zukunft

Fahrgäste und Hochbahn-Macher haben schon lange einen gemeinsamen Traum: endlich freie Fahrt im ganzen Stadtgebiet, ohne sich um komplizierte Tarife kümmern zu müssen. Smart City für alle! Dank der Digitalisierung rückt die Realisierung in greifbare Nähe, denn das Smartphone als Universalschlüssel macht es theoretisch möglich, sich beim Ein- und Aussteigen in Bus oder U-Bahn an- und wieder abzumelden.

Die Idee führt uns in eine Zukunft, in der Kunden automatisch mit dem günstigsten Tarif fahren und am Ende des Monats einfach eine Rechnung bekommen. Unter dem Titel Check-in/Be-out soll die schrankenlose Fortbewegung möglich werden. Die praktische Umsetzung ist allerdings kompliziert. „Im Grunde geht es darum, ein gewachsenes und wirklich komplexes System wie den HVV-Tarif so zu integrieren, dass die Kunden sich um nichts mehr kümmern müssen“, sagt Christoph Kreienbaum, „es sind viele unterschiedliche Verkehrsanbieter an Bord, mit denen wir smarte Lösungen finden müssen.“

Digitalisierung als Chance

Während die Hamburger Hochbahn sich also in Forschung und Entwicklung engagiert, um den Traum vom grenzenlosen Fahren zu verwirklichen, können wir uns an den Projekten erfreuen, die heute schon nutzbar sind. Dazu gehören auch die USB-Ladebuchsen in den neuen Fahrzeugen der Hochbahn. Es gibt viel auszuprobieren und zu entdecken. On the go – ohne Stress und Stau.

 

Autorin: Julia Barthel
Fotos: © Hamburger Hochbahn AG

3. Januar 2018 von Redaktion

Kategorien: Hamburg wächst, Wissensdurst

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