Gabriele Hasler: „Die Pfirsichmaschine“

In ihrer Arbeit als Stimm- und Klangkünstlerin erforscht Gabriele Hasler die Beziehungen zwischen Klang, Sprache und Singen – auch Körper, Zeit und Raum. Die Galerie „Der Schlumper“ bietet dafür ideale räumliche und akustische Bedingungen. Die Feierabendgeräusche der Marktstraße bilden einen inspirierenden Hintergrund.

Wie sind Sie zum Improvisieren gekommen, Gabriele Hasler?

Schon als Kind habe ich das lautmalerische Spiel mit Worten und Klängen geliebt. Ernst Jandl war einer meiner frühen Helden! Später habe ich diese Liebe zu meinem Beruf gemacht, zu einer Zeit, in der es in ganz Europa keine entsprechende Ausbildungsmöglichkeit gab. Im deutschen zeitgenössischen Jazz galt ich in den 80ern als Pionierin, unter anderem auch, weil ich bei Rundfunkproduktionen darauf bestand, Eigenkompositionen aufzunehmen. Ich gewöhnte mich daran, oft die einzige Frau in einem Männerbetrieb zu sein, nannte meine zweite, selbst produzierte LP aber „God is a She“ (1986).

Was zeichnet Ihre Arbeit aus?

Neugier und Verspieltheit sowie die Bereitschaft, mich immer wieder selbst zu überraschen. Auf der anderen Seite stehen Klarheit und Formbewusstsein. In mir finde ich ein unerschütterliches Vertrauen auf neue Ideen und Impulse. Zu einer Studentin sagte ich mal: “Der Akkord, zu dem mir nichts einfällt, muss erst noch geboren werden!“.

Warum spielen lyrische Texte eine wichtige Rolle?

Als Stimmelnde muss ich Entscheidungen treffen. Möchte ich Worte verwenden? In welcher Sprache? Liegt mein Schwerpunkt auf dem Inhalt? Oder auf musikalischem Klang und Rhythmus? Für mich wird Text am aufregendsten, wenn er zwischen Klang und Inhalt oszillieren kann, also poetisches Potential hat.

Was erwartet das Publikum am 15. Dezember?

Das Publikum kann sich auf einen Abend mit zeitgenössischer akustischer Stimm- und Klangkunst freuen. Eine Alltagsbeobachtung in Pöseldorf wird zu Lautpoesie, Karl Marx kommt ins Spiel und natürlich wird die Pfirsichmaschine angeworfen, versprochen…
Wo? Galerie „Der Schlumper“, Beginn 18.00 Uhr

Darüber hinaus gibt es weitere Termine 2019, spanndene Entdeckungen und einladende Workshops direkt auf der Homepage zu finden.

 

 

Foto: Gabriele Hasler © Bina Engel

5. Dezember 2018 von Redaktion

Kategorien: Hamburg inszeniert, Kulturgenuss

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