Seit 2012 mussten die Hockey-Damen des UHC nach dem Finale um die Deutsche Meisterschaft immer dem Gegner gratulieren. Das soll sich ändern.
Eine Viertelstunde in einem 70 Minuten dauernden Feldhockeyspiel kann sehr lang werden. 15 Minuten sind, gemessen an 24 Partien in einer Saison, wohl das, was man gerne als Momentaufnahme bezeichnet. Und doch kann so eine Momentaufnahme alles andere schnell vergessen lassen.
3:1 hatten die Damen vom UHC Hamburg auf eigener Anlage im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft Anfang Mai gegen Rot-Weiss Köln geführt, doch am Ende waren es die Gäste, die jubeln durften. „Uns hat eine Viertelstunde zur perfekten Saison gefehlt, zum Start-Ziel-Sieg“, sagt Trainer Claas Henkel rund vier Monate später.
Claas Henkel zog vor einem Jahr von München nach Hamburg und übernahm die Damen des UHC.
Dass seine Mannschaft um die A-Nationalspielerinnen Lisa Altenburg, Julia Dudorov, Yvonne Frank, Kristina Hillmann, Eileen Hoffmann, Marie Mävers, Janne Müller-Wieland und Jana Teschke die Hauptrunde auf dem ersten Platz beendet hatte, das zählte im Finale nicht mehr. Es zählte nur, dass Rot-Weiss Köln binnen 15 Minuten aus einem 1:3 ein 3:3 gemacht hatte, es nach der Verlängerung weiterhin 3:3 stand, und nach dem Siebenmeterschießen 10:9 – für Rot-Weiss Köln. „Wir müssen uns den Vorwurf machen, dass wir unser Spiel damals nicht zu Ende gespielt haben“, sagt Claas Henkel auf der Terrasse des Vereinshauses unweit des Platzes, auf dem sich das Drama abgespielt hatte.
Marie Mävers ist eine von den vielen Nationalspielerinnen im UHC-Team.
Am 6. September geht es nun wieder von vorne los. Sechs Mal in Folge stand der UHC in den vergangenen Jahren im Endspiel. 2012, 2013 und 2014 jedoch ging das Team jeweils als Verlierer vom Platz. Die Leistungsträgerinnen sind fast alle geblieben, dazu haben sich dem UHC Katharina Otte (Berliner HC), Charlotte Stapenhorst (TuS Lichterfelde Berlin) und Lea Albrecht (Eintracht Braunschweig) angeschlossen, die allesamt bereits in Auswahlteams des Deutschen Hockey-Bundes am Ball waren. „Es verbessert unsere Chancen, unser Ziel zu erreichen“, sagt Claas Henkel und lächelt. Was „das Ziel“ sei, das erklärt der Trainer an diesem Tag nicht genau. Aber es dürfte eine perfekte Saison sein.
Hamburg schnackt! drückt die Daumen und wünscht von Herzen viel Glück.
Die Feldhockey-Bundesliga beginnt am 6. September.
Bei den Herren spielen zwölf Teams um den Titel.
Hamburg ist mit drei Vereinen vertreten: Harvestehuder THC (Titelverteidiger), Uhlenhorster HC und Club an der Alster.
Bei den Damen treten in dieser Saison nur elf Mannschaften an.
Auch hier sind der Harvestehuder THC, Uhlenhorster HC und Club an der Alster dabei.
Autor: Markus Tischler
Bildbeschreibung: Verzweiflung, Entsetzen, Enttäuschung: Spielerinnen des UHC nach dem verlorenen Finale 2014.
2. September 2014 von RedaktionKategorien: Hamburg spielt, Sportbegeisterung
Schlagworte: Bundesliga, Hamburg, Hockey, Hockeyliga, Rot-Weiss Köln, UHC Damen