Kollektiver Genuss: Leckeres Essen und interessante Menschen beim Weißen Dinner

Picknick ganz in Weiß

Es klingt verlockend. Einmal im Jahr kommen beim Weißen Dinner Menschen zusammen, um unter freiem Himmel einen Abend lang gemeinsam zu speisen. Nachbarn, Freunde, Spontangäste – jeder kann kommen. Die Teilnahme ist gratis.

Wer mitmachen will, muss allerdings von Kopf bis Fuß weiß gekleidet sein, weiße Stühle und Tischdecken mitbringen. Und die Gäste sollten einen gut gefüllten Picknickkorb dabei haben.

Die Idee zu diesem Schlemmer-Event der speziellen Art stammt aus Frankreich. Dort gab es vor mehr als 20 Jahren erstmals ein „Diner en blanc“, angeblich als eine spontan für die Allgemeinheit geöffnete Geburtstagsfeier im Bois de Bologne.

Beginn in Eimsbüttel, nun ist das Weiße Dinner im gesamten Hamburger Stadtgebiet

In Hamburg feierte das Weiße Dinner 2010 in Eimsbüttel seine Premiere. Der Erfolg der von Manon Dunkel initiierten Veranstaltung war so groß, dass das Dinner in den folgenden Jahren an wechselnden Orten wiederholt wurde. Zuletzt kamen am 17. August 2013 mehr als 6500 Weißgekleidete in der Hafencity zusammen.

Mit dem Wetter hatten die Teilnehmer des Weißen Dinner bislang stets erstaunliches Glück, sie speisten und feierten bei klarem Himmel und angenehmen Temperaturen. Am Samstag gibt es die fünfte Auflage des Ereignisses – erstmals in der ganzen Stadt. Zeitgleich von 17 bis 24 Uhr wird an 13 Orten gefeiert, wie immer frei von jeglichen kommerziellen Interessen.
Traumhaft: Gemeinsam schmeckt es immer noch am besten
Traumhaft: Gemeinsam schmeckt es immer noch am besten.

„Das einheitliche, unschuldige Weiß schafft eine Verbindung zwischen den Menschen“

Ist es auch ein Protest gegen Markenwahn und allgegenwärtige Werbebotschaften? „Es gibt keine politische Botschaft und keine philosophische Erklärung“, sagt Bernd Rytlewski von der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Er hat das Weiße Dinner auf dem Alsterdorfer Marktplatz geplant. „Das einheitliche, unschuldige Weiß schafft eine Verbindung zwischen den Menschen“, glaubt Bernd Rytlewski.

Es sei übrigens ausdrücklich nicht erwünscht, dass im Rahmen des Weißen Dinners Sonderveranstaltungen stattfinden. Aber der Abend sei völlig offen für Ideen. „Wenn jemand seine Querflöte mitbringt, ist das gut.“ Denn, so fügt Bernd Rytlewski hinzu, „die eigentlichen Organisatoren des Weißen Dinners in Alsterdorf sind die Teilnehmer.“

Autor: Hilmar Schulz

29. August 2014 von Redaktion

Kategorien: Hamburg speist, Lebensfreude

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