Wie laut ist der Urknall? Haben Gene ein Gedächtnis? Wieso schäumen Raum und Zeit? Wer Antworten auf die komplizierten Fragen der Wissenschaft bekommen will, sollte sich am 27. April um 19 Uhr in eine von 50 Kneipen begeben und bei einem Bier oder Cocktail Hamburgs Forschern und Forscherinnen lauschen. In dreißigminütigen Vorträgen präsentieren sie unterhaltsam und leicht verständlich Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten.
Das Vorbild stammt aus Israel
Wie solch eine launige Vortragsveranstaltung funktioniert, hat Jan Louis in Israel erlebt und die Veranstaltung kurzer Hand nach Hamburg geholt. „Als Wissen vom Fass im Herbst 2015 zum ersten Mal in Hamburg stattfand, war die Resonanz so gut, dass wir sofort eine Wiederholung im folgenden Jahr planten“, erzählt Louis. Die dritte Runde ist nun ins Frühjahr verlegt worden.
Bestens geschult für den Kneipenvortrag
Für die Wissenschaftler ist die Veranstaltung eine Herausforderung. Sie müssen ohne technische Hilfsmittel wie Beamer oder Powerpoint-Präsentationen auskommen. „Wir sind wie Schauspieler, haben bloß unseren Körper, unsere Stimme und vielleicht noch ein kleines Requisit“, so Louis. Damit die Darbietung auch gelingt, machen die Wissenschaftler vorher ein Coaching mit einem Schauspieler. Manche seiner Kollegen lassen sich nur schwer zum Kneipenvortrag überreden, aber wer einmal bei Wissen vom Fass dabei war, hat bisher begeistert im nächsten Jahr wieder mitgemacht.
Wissenschaft gehört zur Kultur
Jan Louis ist Teilchenphysiker, sein Spezialgebiet ist Kosmologie. Sein Ziel ist, den Anfang des Universums zu verstehen, also genau den Moment, der der biblischen Schöpfung am nächsten kommt. Noch gibt es für diesen Anfangsmoment keine physikalische Theorie, dass es ihn gegeben hat, da ist sich Louis sicher. Den Stand der Forschung stellt er im Café Pause in Wilhelmsburg vor. Louis pflegt einen weit gefassten Kulturbegriff. Für ihn gehört die Wissenschaft unbedingt dazu. Deshalb ist er überzeugt, dass sich Forschungsergebnisse bestens auf einer Bühne präsentieren lassen. Also Vorhang auf für ihn und seine Kollegen von der Universität Hamburg, von DESY, vom Bernhard-Nocht-Institut und European XFEL am 27. April in den Kneipen dieser Stadt.
Autorin: Herdis Pabst
Titelfoto: © Wissen vom Fass
Foto: Jan Louis beim Kneipenvortrag im Hadleys © Wissen vom Fass
19. April 2017 von Redaktion
Kategorien: Hamburg forscht, Wissensdurst
Schlagworte: “Wissen vom Fass“, Bar, DESY, Experiment, Forschung, Kneipe, Universität Hamburg, Vortrag, Wissen, Wissenschaftler