Flagge zeigen: Ulrich Kresse

Entscheidungsträger/innen aus allen Bereichen und Branchen unserer Metropole tragen dazu bei, dass Hamburg attraktiv, lebens- und liebenswert ist, auch wirtschaftlich erfolgreich – und dabei den Menschen zugewandt.
In diesem Sympathie-Format verraten sie uns, was sie bewegt, was sie in Hamburg und für Hamburg bewegen, welche Ideen sie für unsere Stadt haben. Heute: Ulrich Kresse, Marketing- und Kommunikationsberater und Privatdozent

Warum ist der Standort Hamburg gut für Sie?

Die Stadt ist groß und doch übersichtlich. Man kennt sich. Marketing und Kommunikation stehen damit immer auch unter sozialer Kontrolle. Das erfordert Exzellenz.

Was ist aus Ihrer Sicht zurzeit die spannendste positive Entwicklung in Hamburg?

Hamburg hat in den letzten Jahren eine große Attraktivität entfaltet und zieht Menschen an. Die entscheidende Frage ist, wie Hamburg aus der damit verbundenen Vielfalt Inspirationen erhält und umsetzt. Das ehrgeizige Projekt Elbphilharmonie ist dafür ein gelungenes Beispiel: Neues Selbstbewusstsein und der Wunsch international ein Signal zu setzen wurden vorbildlich realisiert.

Wo engagieren Sie sich mit Hand und Herz in Hamburg?

Ich engagiere mich in der Bildungsarbeit mit jungen Menschen. Vielfach sind Bildungsgänge zu sehr reduziert auf die Entwicklung von Fachkompetenz. Erfahrungen, Rat und auch Erkenntnisse aus eigenen Fehlern weiterzugeben ist wichtig, um Lernenden Wiederholungen zu ersparen. Auch wenn alle ihre eigenen Erfahrungen machen müssen, sind sie häufig dankbar für ein unabhängiges Coaching. Bildung fordert Persönlichkeit.

Welche Persönlichkeit ist für Sie ein guter Botschafter/eine gute Botschafterin unserer Stadt – und warum?

John Neumeier ist eine solche herausragende Persönlichkeit. Seine Integrität und sein Können haben ihn zum Ehrenbürger gemacht. Mit seiner Kunst macht er international deutlich, dass Hamburg auch eine herausragende Kultur vorweisen kann, die den „Pfeffersäcken“ sonst so gern abgesprochen wird.

Haben Sie einen Tipp für erfolgreiche Unternehmensführung?

Als freiberuflich Tätiger stehe ich nicht für eine arbeitsteilige (Groß)-Organisation. Aber meine jahrzehntelange Managererfahrung in der Großindustrie und selbstverständlich der Austausch mit meinen Klienten, legitimieren mich, darauf zu antworten: Das Wichtigste im Unternehmen ist das Wissen über die Kunden und den Markt. Erfolgreiche Unternehmensführung berücksichtigt das, indem der Fokus auf modernes Innovationsmanagement gelegt wird. Das erfordert eine Unternehmenskultur kurzer Wege, Wertschätzung der Mitarbeiter auf allen Ebenen und Anfassbarkeit des Top-Managements. Führungskräfte sind die ersten Diener der ihnen anvertrauten Mitarbeiter. Sie zu befähigen und sie stets zu ermuntern, sind die wichtigen Führungsaufgaben.  Menschen wollen Wertschätzung, Lob, Perspektive und Sinnhaftigkeit. Das ist alles.

Ihr wichtigstes Digitalisierungsprojekt zurzeit?

Im Beratungsgeschäft und mehr noch in Vorlesungen geht es um persönliche Kommunikation. Beratungskunden und mehr noch Studierende suchen den ganz persönlichen Austausch.  Natürlich macht Digitalisierung hier nicht halt: Beispielsweise erhalten Lernplattformen zunehmende Bedeutung, aber letztendlich nur als Hilfsinstrument.

Was macht aus Ihrer Sicht ein gutes Netzwerk aus?

Überall dort, wo persönliche Kommunikation im Vordergrund steht und überall dort wo Persönlichkeit gefragt ist, spielen Netzwerke nicht nur eine wichtige, sondern die entscheidende Rolle. Netzwerke multiplizieren die Möglichkeiten persönlichen Austauschs mit vielen Menschen aus unterschiedlichsten Perspektiven. Entscheidend ist es, Networking als Bringschuld zu begreifen. Manche erhoffen sich im Sinne einer Holschuld Akquisitionshilfe und wundern sich, wenn ihnen potenzielle Netzwerkpartner aus dem Wege gehen, weil sie nicht schon wieder mit Angeboten „vollgetextet“ werden wollen.

Ihr Lieblingsprodukt aus Hamburg?

Ich bin Quittje und zwar seit 1996, aber meine Frau ist geborene Hamburgerin und für mich noch immer mein „Hamburger Lieblingsprodukt“.

 

 

 

Foto: © Selim Sudheimer

24. Oktober 2018 von Redaktion

Kategorien: Entscheider, Hamburg lehrt, Wissensdurst

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