Vinyl

Vinyl-Hochburg Hamburg: Run auf das schwarze Gold

Von wegen Schallplatten sind out. Das Gegenteil ist der Fall. In Hamburg gibt es eine rege Vinylszene mit entsprechenden Läden.

Das Geschäft liegt ein wenig versteckt, ein paar Schritte von der Spitalerstraße entfernt. Musikfans aus der ganzen Welt kommen hier her. Sie wissen, dass „Michelle Records“ etwas ganz Spezielles ist. Der beste Plattenladen überhaupt, sagen manche.

Seit 1977 ist der Shop am Gertrudenkirchhof. Inhaber und Personal haben über die Jahrzehnte gewechselt. Eines ist jedoch geblieben: Bei „Michelle“, wie die meisten die Institution nennen, steht Musik abseits des Massengeschmacks im Mittelpunkt.

Wer Beratung will, vielleicht sogar ganz erpicht darauf ist, mit den Verkäufern zu fachsimpeln, war hier immer richtig. Er wird es auch in Zukunft sein. Denn in Zeiten von Download-Portalen, Online-Handel und großer Elektronikmärkte pflegen einige wenige Geschäfte ihr individuelles Profil.

Für viele Sammler und Liebhaber muss es einfach Vinyl sein

Dazu gehört bei „Michelle“ auch, dass es neben CDs auch sehr viel Vinyl gibt. Derzeit mehr denn je. Die schwarzen Scheiben erleben eine Renaissance. Hochwertige Wiederveröffentlichungen in luxuriöser Aufmachung sind in, aber ebenso Neuerscheinungen, denen in der Regel ein Download-Code beiliegt.

Auch Plattenläden wie „Zardoz“ im Schanzenviertel oder „Ruff Trade“ an der Feldstraße haben immer an das Vinyl geglaubt. Hamburg ist eine Hochburg der Schallplattenfachgeschäfte. Secondhand spielt eine große Rolle.

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Bei „Michelle“ kommt noch eine Besonderheit dazu. Seit 1999 treten dort regelmäßig Künstler auf. Die so genannten „Schaufensterkonzerte“ sind inzwischen Legende. Bekannte Bands wie The Rifles, Tomte oder Gaslight Anthem waren schon live im Laden.

Ein paar Dutzend Zuschauer passen hinein. Es ist genau der intime Rahmen, den viele Musiker so lieben. Die Termine werden auf der Facebook-Seite von „Michelle Records“ bekannt gegeben.

“Plattenladenwoche“ und „Record Store Day“ immer beliebter

Um auf die Bedeutung der gut geführten Einzelgeschäfte für die Musikkultur hinzuweisen, gibt es zudem seit 2009 jährlich die Plattenladenwoche. Spezielle Auflagen und rare Vinyl-Versionen werden exklusiv in den Shops verkauft.

Dies gilt auch für den „Record Store Day“. Erstmals wurde dieser 2007 in den USA begangen. Inzwischen wird der RSD weltweit zelebriert – immer am dritten Samstag im April. Insofern schon einmal den 18. April 2015 vormerken.

Der Schönheit der Schallplatten widmet sich auch eine Ausstellung von designxport. Gezeigt werden Album-Artwork und Plattencover von 13 Hamburger Gestaltern. Darunter sind Arbeiten für Künstler wie Deichkind, Fraktus oder Judith Holofernes („Wir sind Helden“).

Autor: Clemens Gerlach
Bildbeschreibung Titelfoto: Schallplatten in Regal: Vinyl ist mehr denn je gefragt.

1. Januar 2015 von Redaktion

Kategorien: Hamburg verkauft, Unternehmenslust

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