Shoefiti

SCHNACKFRISCH! – Shoefiti

Keine Frage: Der Baum war zuerst da, dann kamen die Schuhe. Doch wer hat sie warum dort aufgehängt?

Bei den Vorhängeschlössern an so mancher Brücke in Hamburg ist klar: Verliebte haben sich hier und da an einem Geländer verewigt. Hübsch bunt sieht das aus und wirkt selbst an trüben Tagen romantisch.

In einem kleinen Park in der Nähe des Altonaer Bahnhofs gibt es keine Brücke – und daher auch keine Liebesschlösser. Dafür zieren mehrere Paar Schuhe die kahlen Äste eines Baumes. Ein Liebesbeweis sieht irgendwie anders aus und stinkt für gewöhnlich nicht zum Himmel. Was also hat es damit auf sich?

Leider gibt es auf diese Frage nicht eine Antwort – sondern viele Antworten. Man kann angesichts diverser genannter „Ersttäter“ nur vermuten, wer Schuhe warum an Bäumen aufhängt.

Alles eine Sache der Unschuld

Mögen die Schotten auch als geizig gelten, die Sache mit den Schuhen beanspruchen sie für sich. Denn in ihrem Land soll es eine alte Sitte sein, dass Heranwachsende, nachdem sie ihre Unschuld verloren haben, ihre Treter in ein Fenster hängen.

Also hat das Ganze – auch shoefiti genannt – dann doch mit Liebe zu tun. Wären da nur nicht die US-Amerikaner, die diese Tradition für sich beanspruchen. Allerdings betrifft dieses dann mehr das Markieren von Gangvierteln in der New Yorker Bronx – und als Aufhänger dienten dort unter anderem Ampeln.

Dann gibt es da noch die Geschichte von dem Ehepaar, welches sich irgendwo auf dem Highway 50 im US-Bundesstaat Nevada gestritten haben soll. Als die Frau gehen wollte, warf der Mann ihre Schuhe kurzerhand auf den Ast eines Baumes. Die beiden haben sich danach wieder versöhnt, heißt es, während die Pappel in den folgenden Jahren als „Shoetree“ berühmt geworden ist.

Womöglich steht dem Baum in dem kleinen Park in Altona diese trittfeste Karriere auch bevor. HAMBURGschnackt! wird die Entwicklung Schritt auf Wurf beobachten.

Autor: Markus Tischler
Bildbeschreibung Titelfoto: Straßenkunst oder Liebesbeweis?

2. Januar 2015 von Redaktion

Kategorien: Hamburg liebt, Lebensfreude, Schnackfrisch

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