Portrait: Stiftung Kinderjahre

Schulfach Glück

2004 gründete das Ehepaar Lay in Hamburg die Stiftung Kinderjahre (www.stiftung-kinderjahre.de). Ihr Ziel: Sie wollten benachteiligte Kinder fördern. Was könnte da näher liegen, als ihnen das glücklich sein einfach in der Schule beizubringen?

Und so setzt sich die Stiftung seit fast zehn Jahren dafür ein, dass das Schulfach »Glück« in Deutschland als anerkanntes Schul- und Prüfungsfach auf den Lehrplan kommt. »Wir möchten benachteiligten Kindern damit die Möglichkeiten geben, ihr Schulleben und ihre Schullaufbahn positiv mit zu gestalten«, erklärt Hannelore Lay.

In einer Barmbeker sowie der Elbinselschule stehen bereits fünf Wochenstunden »Glück« auf dem Stundenplan. Sie beginnen Montag morgens mit Frühstückszeitung, Nachrichtensprecher und „Wie geht´s“-Ritualen – und enden Freitags mit einem Glückstagebuch. Hört sich nach lockerem Unterricht an? Nun, die Glücksschüler bekommen allerdings auch Noten.

Kann man Glück wirklich lernen?

Noten im Schulfach Glück? Das legt die Frage nahe, ob man denn Glück tatsächlich lernen kann? Doch warum nicht, fragt der Mediziner, Wissenschaftsjournalist und Kabarettist Dr. Eckhart von Hirschhausen zurück, der sich für die Stiftung Kinderjahre einsetzt und das Hamburger Glücks-Symposium ins Leben gerufen hat.

»Wir gehen selbstverständlich davon aus, dass man Sprachen erlernen kann, so wie Mathe, Geschichte und Biologie. Wenn man unter Glück zum Beispiel Genießen-Können, Achtsamkeit, Stärkenorientierung, Beziehungspflege, Widerstandsfähigkeit in Krisen und Sinnsuche versteht – dann ist die Antwort ein klares ‚Ja!’«, meint er in einem Interview mit der Zeitschrift Lynx.

Stiftung Kinderjahre, Hamburg: Schulfach Glück

Glückliche Erfolge

Dass Eckhart von Hirschhausen Recht hat zeigt die Elbinselschule, eine Modellschule in Wilhelmsburg. 95 Prozent der Schüler haben einen Migrationshintergrund. Die meisten von ihnen sprechen Türkisch oder Albanisch. Das Unterrichtsfach »Glück« wird in der Elbinselschule deshalb durch das universelle Kommunikationsmedium Musik flankiert:

In einem von der Stiftung Kinderjahre finanzierten Projekt inszenieren die SchülerInnen gemeinsam seit 2009 Opern. Dieses Jahr soll es sogar eine eigene Elbinsel-Komposition geben, die die kulturelle Vielfalt der Kinder aufgreift und widerspiegelt. »Das hat die Gewaltbereitschaft der miteinander kämpfenden Migrationsgruppen erheblich gesenkt«, meint Hannelore Lay. Ein Glück, dass Hamburg solch eine engagierte Glücksbotschafterin hat.

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[tr][th]Organisation[/th] [th]Stiftung Kinderjahre[/th][/tr]

[tr][td]Was geschieht hier?[/td] [td]Etwa zwanzig ehrenamtliche Mitarbeiter betreuen und begleiten Projekte im Rahmen des Schulfachs »Glück«, um benachteiligten Kindern zusätzliche Chancen und Möglichkeiten zu bieten.[/td][/tr]

[tr][td]Wie kann ich mitmachen?[/td] [td]Die Stiftung freut sich immer über Ehrenamtliche. Allerdings sollten Sie mit einer konkreten Idee oder einem konkreten Projekt zu der Stiftung kommen.[/td][/tr]

[tr][td]Website[/td] [td]www.stiftung-kinderjahre.de[/td][/tr]

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18. März 2013 von

Kategorien: Hamburg hilft, Tatkraft

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