“jetztra“: die Suchmaschine für Interessenspartner

Eine kurzfristig abgesagte Verabredung? Ein Treffen mit Kollegen oder Freunden, das  verschoben wurde? Es gibt so viele Gründe und Situationen, in denen sich gerade niemand findet, um etwas zu unternehmen. Hinzu kommt, dass unser Bekanntenkreis nicht immer auch unsere Interessen teilt. Und genau dafür haben die beiden Hamburger Gründer Julia Weber und Christian Kranemann mit jetztra eine Lösung entwickelt, die spontane Verabredungen mit Interessenspartnern ermöglicht.

Was ist und bedeutet jetztra?

Julia Weber: Beginnen wir einmal mit der Bedeutung. jetztra ist eine Wortkombination aus jetzt und extra. Wir möchten, dass es wieder einfacher wird, den Moment bewusst zu erleben und Dinge nicht immer auf irgendwann zu verschieben – und damit quasi das Jetzt wieder besonders machen.
Und das funktioniert folgendermaßen: jetztra gibt es als kostenfreie App, bei der sich alles um Interessen dreht. Diese werden in Form eines sogenannten Inserats auf jetztra eingestellt. Wichtig dabei: Jedes Inserat dient als „Eintrittskarte“ um zu sehen, was andere unternehmen möchten und um mit diesen in Kontakt treten zu können. Hier kommt dann auch der Aspekt „jetztra“ ins Spiel. Denn jedes Inserat ist maximal 24 Stunden online – genau mit dem Hintergrund, weniger im Konjunktiv zu leben sondern mit möglichst hoher Wahrscheinlichkeit Personen zu finden, mit denen ich im besten Fall noch heute etwas unternehmen kann.

Wie ist die Idee überhaupt entstanden?

Christian Kranemann: Auf den ersten Blick gibt es heutzutage schon für alles ein soziales Netzwerk. Wenn ich aber spontan Gleichgesinnte für Unternehmungen suche, stoße ich hier jedoch schnell an Grenzen. Und das gilt insbesondere, wenn die Unternehmung nicht direkt in Richtung Dating gehen soll. Zusätzlich gibt es jede Menge Gründe, die diese Hürde verstärken: Zum Beispiel, weil ich neu in eine Stadt gezogen bin oder aber weil meine Lebensumstände sich verändern, etwa weil ich Mutter oder Vater geworden bin oder auch wenn die Pension bevorsteht.

Julia Weber: Wir sprechen hier übrigens auch aus persönlicher Erfahrung, da wir beide „Zugezogene“ in Hamburg sind. Um das vorweg zu nehmen: Hamburger sind sehr viel offener und kontaktfreudiger als ihr Ruf. Und doch: Unser Eindruck war, dass es umso schwieriger wird, ein soziales Netzwerk aufzubauen, je älter wir werden. Denn während beispielsweise im Studium die Mehrzahl der Studenten vor der Herausforderung steht, genau das in einer für sie neuen Stadt zu tun, ist das bei einem Neustart in einer Stadt, etwa aufgrund eines Jobwechsels, längst nicht mehr der Fall. Insofern haben wir jetztra auch aufgrund unserer ganz persönlichen Erfahrungen ins Leben gerufen.

Wie haben sie sich kennengelernt?

Christian Kranemann: Ich bin eigentlich studierter Volkswirt und habe mich schon während meinem Studium auf die Bereiche Statistik und Datenanalyse fokussiert. Hier in Hamburg war ich zuletzt für den Aufbau einer Business Intelligence Abteilung bei meinem früheren Arbeitgeber zuständig.

Julia Weber: Ich habe Kommunikationswissenschaften studiert und mich schon früh auf den Bereich PR spezialisiert, zunächst in einer Agentur, dann auf Unternehmensseite, wo ich auch für den Aufbau einer PR-Abteilung zuständig war. Und in eben diesem Unternehmen haben wir uns dann kennengelernt. Vor mittlerweile schon über zwei Jahren entstand dann eines Abends die Idee zu jetztra. Der Aspekt, dass wir uns bei jetztra durch unsere doch unterschiedlichen beruflichen Hintergründe von Anfang an sehr breit aufstellen konnten, war auch einer der ausschlaggebenden Gründe, dass wir gemeinsam den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben.

Warum konzentriert sich jetztra derzeit nur auf den Raum Hamburg?

Christian Kranemann: Zum Einen ist Hamburg unsere Basis und deshalb möchten wir hier durch jetztra eine Dienstleistung bieten, die aus Hamburg und für Hamburg kommt. So sind wir viel näher an den Menschen und bekommen wiederum auch direkte Rückmeldung für das, was wir hier ins Leben gerufen haben. Ein Beispiel: Im Herbst letzten Jahres haben wir uns auf Flohmärkte in Hamburg gestellt und das Gespräch mit den Leuten gesucht – um so Feedback für unsere Idee und unser Konzept zu erhalten. Dieses Feedback war bis heute eines der wertvollsten für die künftige Entwicklung von jetztra.
Zum Anderen ist Hamburg natürlich einfach eine sehr attraktive Stadt – was auch mit sich bringt, dass hier jährlich etwa 80.000 Personen neu zuziehen, die in den meisten Fällen auf der Suche nach neuen Kontakten sind. Diese Suche möchten wir mit jetztra erleichtern.
Auch durch die Elbphilharmonie wird Hamburg aus touristischer Sicht immer attraktiver – und nicht zuletzt Touristen und Menschen, die sich für eine befristete Zeit in der Stadt aufhalten, hilft  jetztra, um auf “Locals” zu treffen und so die Stadt aus einer anderen Perspektive kennenzulernen.

Julia Weber: Wir sagen aber auch, Hamburg ist zwar das Tor zur Welt, aber eben doch nicht die Welt. Insofern ist unser Ziel, jetztra auch langfristig über Hamburgs Stadtgrenzen als die Plattform zu etablieren, wenn es darum geht, spontan aber verbindlich Interessenspartner zu finden.

Im März ist Ihre App in den App Stores gestartet. Wie läuft es aktuell?

Julia Weber: Natürlich ist es heutzutage eine Herausforderung, die Aufmerksamkeit der Menschen zu gewinnen. Wir ziehen aber derzeit ein vorsichtig euphorisches Fazit: So haben sich mittlerweile schon über 3.000 Hamburger und Hamburgerinnen unsere App geholt – entweder für iOS, Android oder aber auch als ganz normale WebApp. Grundsätzlich toben sich unsere Nutzer bei jetztra ja eher „anonym“ aus. Umso mehr freuen wir uns, dass wir bereits etliche Rückmeldungen zu schon entstandenen Treffen erhalten haben – und damit zu erfahren, dass jetztra eben wirklich „lebt“.

Haben Sie selbst bereits jetztra genutzt?

Julia Weber: Uns war immer wichtig, dass das, was wir uns da in unseren Köpfen überlegt haben, auch in das „echte Leben“ zu übertragen ist. Und deshalb haben wir jetztra natürlich schon selbst bei mehreren Unternehmungen einem Test unterzogen. Dabei waren wir unter anderem im Theater, auf einen Nachmittagskaffee und auch am Sonntag zum gemeinsamen Tatortschauen verabredet. Unser Fazit: Es funktioniert und es ist richtig spannend zu erfahren, was für eine Person sich hinter einem Inserat verbirgt.

Nach welchen Interessen suchen denn die User am meisten?

Christian Kranemann: Meistens sind das wirklich ganz alltägliche Dinge, also ein gemeinsamer Lunch, kulturelle Unternehmungen, Sport oder ein Spaziergang, aber auch die Suche nach Partnern, um gemeinsam Musik zu machen. Und genau so soll es ja auch sein – ich kann als User noch keine konkrete Planung haben, weiss aber, dass ich gerne etwas unternehmen möchte, am liebsten in meinem Bezirk. Dann stelle ich das so als Inserat auf jetztra ein. Oder aber ich möchte einen bestimmten Film in einem ganz bestimmten Kino sehen. Dann kann ich auch das so auf jetztra einstellen.

Welches Interesse hilft Ihnen ganz persönlich, vom Gründeralltag abzuschalten und den Kopf frei zu bekommen?

Julia Weber: Wir sind beide sehr gern zu Fuß unterwegs – und das dann auch mal mehrere Kilometer. So sind wir im letzten Jahr unter anderem von Hamburg nach Lübeck spaziert oder aber auch einen Teil des Heidschnuckenwegs gegangen, in diesem Jahr haben wir noch einen Fußmarsch von Hamburg nach Lüneburg geplant. Das ist in jedem Fall eine Methode, um den Kopf so richtig frei zu bekommen. Dies geht übrigens auch ganz gut in der Stadt. Hamburg bietet wunderbare Gelegenheiten für spannende Stadtspaziergänge. Insofern: Wer mit uns gerne mal auf einen Stadtspaziergang gehen möchte – wir freuen uns immer über neue Interessenspartner bei jetztra!

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Foto: Julia Weber und Christian Kranemann © jetztra

 

 

14. Juni 2017 von Redaktion

Kategorien: Gentlemens Tipps, Hamburg verbindet, Tatkraft

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