Sie musste hart arbeiten für ihren Traum, eine erfolgreiche Sängerin zu werden. Nina Maleika hat es gepackt. Und ihre Authentizität bewahrt.
Man stelle sich vor: Ein junges Mädchen wächst ohne Mutter auf, der Vater lässt sie zurück, als sie zehn ist. Aufenthalt bei zwei Pflegefamilien, Auszug mit 18, anschließend mit Gelegenheitsjobs Geld verdienen, ein paar Jahre später bekannte und erfolgreiche Sängerin, Moderatorin und Model. Und als zweiter Vorname Maleika. Das bedeutet im Arabischen „Engel“.
Hollywood liebt solche Geschichten.
Es ist, grob umrissen, die wahre Geschichte von Nina Maleika Lorenz. Doch die Tochter einer Deutschen und eines Ägypters möchte ihre Geschichte heute nicht mehr auf das reduziert wissen, was in ihrer Kindheit passiert ist.
Mehr Mut zur Wahrheit
„Lassen Sie uns lieber über darüber reden: Wo ist zu Hause‘?“, schlägt die Hamburgerin stattdessen vor: „Die meisten Menschen sind doch nur am Rennen. Keiner weiß mehr, wer er wirklich ist.“ Auf dem Tisch vor ihr im Café Mikkels in Ottensen steht eine halbvolle Tasse Milchkaffe, auf dem Teller daneben liegt ein Käsebrot. Frühstück um 12 Uhr. Nina Maleika ist klar, dass gesunde Ernährung anders geht.
Aber sie ist halt auch viel gerannt in den vergangenen Jahren. In den letzten Monaten jedoch, da sei ihr das Privatleben wichtiger geworden. Und: „Immer mehr in mir selbst, da fühle ich mich zu Hause.“
In der nächsten Stunde kommt noch eine Tasse Tee hinzu. Mit der 32-Jährigen zu reden heißt auch zu diskutieren. Kein simples Frage-und-Antwort-Spiel, das nach 60 Minuten vorbei ist. Ihr Horizont endet nicht an der Glasscheibe im Tonstudio oder in der letzten Zuschauerreihe in einem Konzertsaal. Womöglich eckt sie hier und da an mit ihren Meinungen und Ansichten. Aber Nina Maleika, die schon mit Roger Cicero, Udo Lindenberg, Stefan Raab, Jan Delay, Yvonne Catterfeld, Sarah Connor und Mellow Mark gearbeitet hat, legt großen Wert darauf, dass Menschen authentisch bleiben. „Political Correctness finde ich zum Kotzen. Das ist verlogen. Man soll lieber mal sagen, was man denkt.“
„Wer bin ich? Wohin will ich?“
Und das tut sie. Zum Beispiel, dass Väter mehr Rechte haben sollen. Eine Forderung ausgerechnet von ihr, die gerade juristisch gegen ihren Vater vorgeht, weil sie etwas über ihre ägyptische Verwandtschaft in Kairo erfahren möchte. Getrieben von der Frage „wo ist zu Hause?“. Oder auch, dass ihr Traum, eine erfolgreiche Sängerin zu werden, zwar wahr geworden sei, „dass das Business aber nichts mehr mit der romantischen Vorstellung eines zehnjährigen Mädchens von damals zu tun hat“.
Dass sie ein sehr emotionaler Mensch sei, daraus macht Nina Maleika ebenso wenig ein Geheimnis: „Oft habe ich nicht gewusst, wer bin ich? Oder wohin will ich?“ Und dass sie trotzdem zufrieden sei, es als Glück empfinde, über so eine Flexibilität zu verfügen. „Ich freue mich, dass ich entscheiden kann, was ich tun mag und was nicht. Kein Job von 9 bis 17 Uhr.“ Und sie gibt zu, „Musical-Hasserin“ zu sein, postete aber auf Facebook nach dem Besuch von „Das Wunder von Bern“: „Ich schäme mich dafür, aber: leider geil. Das 2. Musical in meinem Leben, das mir gefallen hat. So richtig mit Pipi in den Augen. Oh Gott, wie peinlich.“
Womöglich wird sich das auch in ihren Songs widerspiegeln, ihr Mut zur Wahrheit, ihre Wünsche, Hoffnungen, die Phasen innerer Zerrissenheit. Im Zirkus soll ihr erstes Soloalbum heißen. Den Titel hat sich Nina Maleika auf ihr rechtes Handgelenk tätowieren lassen. In einem Song geht es um ihr Lebensmotto: Wo ist zu Hause?
Autor: Markus Tischler
Bildbeschreibung Titelfoto: Nina Maleika: Die Hamburgerin hat schon mit vielen Stars gearbeitet.
Kategorien: Hamburg musiziert, Kulturgenuss
Schlagworte: Das Wunder von Bern, Hamburg, Im Zirkus, Jan Delay, Mellow Mark, Nina Maleika Lorenz, Roger Cicero, Sarah Connor, Udo Lindenberg, Yvonne Catterfeld
Hallo Nina Hier Birgit dein Kommentar gelesen. Wir sind Seelenverwandt.😘Melde dich doch mal wieder bei mir. Ja ich war damals sehr direkt😔 Neustadt Arrobra Hotel 😉 nur zur Gedächnisstütze 😉 Ich mag dich 😘