HAMBURGER UNTERNEHMERINNENTAG 2015: NETWORKING PUR

Hamburger Unternehmerinnentag: Networking pur

Business-Netzwerke beleben das Geschäft. Hamburgs Chefinnen treffen sich in der Handelskammer, um sich kennen zu lernen und mit anderen zu verbünden.

Ein lebendiges, berufliches Beziehungsnetzwerk ist das A und O für den Unternehmenserfolg. Beim Hamburger Unternehmerinnentag am 26. September 2015 dreht sich deshalb alles um das Thema „Netzwerken“. Unter dem Motto „Netzwerken als Erfolgsmotor: Kontakte knüpfen – Vertrauen aufbauen – ins Geschäft kommen“ laden die Handelskammer Hamburg, Schöne Aussichten – Verband selbständiger Frauen e.V. und das Bildungsinstitut Frau und Arbeit gem. e.V. in die Handelskammer Hamburg ein.

Wodurch zeichnet sich gutes Netzwerken aus?

Corinna Nienstedt, Handelskammer Hamburg: „Man profitiert von Netzwerken nur dann, wenn man als erstes etwas einzahlt. Es ist zunächst ein Geben und dann ein Nehmen. Jede Unternehmerin sollte sich also klar machen, was sie in ein bestimmtes Netzwerk einbringen kann. Nur dann kann sie wirklich davon profitieren.“

Gila Otto, Frau und Arbeit gem. e.V.: „Und Netzwerken ist sehr viel mehr, als sich gelegentlich auf der einen oder anderen Veranstaltungen blicken zu lassen. Der Hamburger Unternehmerinnentag bietet viele Gelegenheiten, mit anderen Unternehmerinnen in Kontakt zu kommen und sich gegenseitig wahrzunehmen. Es ist wichtig, die Fäden später wieder aufzunehmen.“

Was bringt Netzwerken konkret?

Gila Otto: „Vor allem für Einzelunternehmerinnen, die bei allen Entscheidungen sehr auf sich gestellt sind, ist es wichtig, sich zu treffen und zu erfahren, dass die anderen vor den gleichen oder ähnlichen Herausforderungen stehen, und zu hören, wie andere mit diesen umgehen. Mir persönlich gibt der Austausch in Netzwerken vor allem ein Korrektiv zu meinen Ansichten. Wenn mehrere Sichtweisen zusammenkommen, ist es leichter, das gerade Richtige zu tun. Deshalb vernetzen wir bei Frau und Arbeit auch ganz gezielt die Seminarteilnehmerinnen in Jahresgruppen, damit sie voneinander profitieren.“

Monika Borchert, Schöne Aussichten – Verband selbständiger Frauen e.V.: „Für mich sind Netzwerke in erster Linie wichtig, um Kontakte zu knüpfen und Kunden zu gewinnen. Andere Unternehmerinnen vernetzen sich intensiv für den Fachaustausch. Und Netzwerken ist allgemein auch eine gute Basis, um Vertrauen wachsen und Kooperationen entstehen zu lassen.“

Wieso engagieren Sie sich für ein rein weibliches Netzwerktreffen?

Corinna Nienstedt: „Etwa ein Drittel der Mitglieder unserer Handelskammer sind weiblich. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich Unternehmerinnen über für sie wichtige Themen gern untereinander austauschen. Oftmals können sie dann offener sprechen, als das in gemischten oder männlich dominierten Netzwerken möglich ist.“

Monika Borchert: „Die Atmosphäre in Frauennetzwerken ist sehr wertschätzend und sehr verbindlich. Das ist ein angenehmes Arbeiten. Der Schwerpunkt liegt in der Regel auf gegenseitiger Unterstützung und Bestärkung. In einer Runde mit Unternehmerinnen ist es ohne Gesichtsverlust möglich, auch einmal etwas auszuprobieren, eine Idee vorzustellen und sich ehrliches Feedback zu holen. Das macht die Netzwerkarbeit etwa bei Schöne Aussichten für mich als Unternehmerin so wertvoll. Und im Gegenzug kann ich den Frauen mit meinem Wissen in Sachen persönlicher Vorsorge sehr hilfreich sein.“

Würden Sie Frauennetzwerktreffen gemischten Veranstaltungen vorziehen?

Monika Borchert: „Das sollte frau nicht gegeneinander ausspielen. Männer netzwerken anders. Da wird mehr geguckt: Was macht der oder die? Was trägt der für eine Uhr? Was fährt die für ein Auto? Das mag für Frauen zunächst fremd sein. Aber Männer sind dann auch schneller bereit, jemanden weiterzuempfehlen. Sie checken einfach, was einen verbindet, und wollen gerne Synergieeffekte nutzen.“

Corinna Nienstedt: „Ich nutze gezielt die Netzwerke der Männer. Wenn man sich dort aktiv einbringt, wird man rasch bekannt und in der Regel auch schnell akzeptiert. Denn die Männer erkennen sofort, ob man ihnen Kontakte oder Informationen liefern kann. Als Unternehmerin muss man sich in männlich geprägten Netzwerken aktiv zeigen: bei Vorträgen Fragen stellen, Diskussionsbeiträge einbringen und natürlich auch auf die Männer zugehen. Nur so kann man von einem männlichen Netzwerk wirklich profitieren.“

Online oder Face to face: Was bringt mehr?

Monika Borchert: „Online kann man sehr preiswert akquirieren und sich sichtbar machen. Und bei persönlichen Netzwerktreffen lerne ich in relativ kurzer Zeit viele Menschen kennen, kann meine Dienstleistung bekannt machen und den Grundstein für die gegenseitige Vertrauensbildung legen, anderen zum Beispiel mit Empfehlungen weiterhelfen und auch selbst wertvolle Tipps bekommen.“

Gila Otto: „Soziale Netzwerke sind außerdem unschlagbar, wenn es um die Beschaffung von Informationen geht. Ansonsten hängt viel von der jeweiligen Branche und Zielgruppe ab. Um nur ein Beispiel zu nennen: Kundinnenbindung über Soziale Netzwerke funktioniert natürlich nur bei Kundinnen, die sich selbstverständlich dort bewegen.“

Corinna Nienstedt: „Die sozialen Medien haben das Netzwerken gravierend verändert: In vielen Branchen ist der persönliche Austausch aber immer noch unerlässlich. Deswegen sollte man als Unternehmerin nicht damit rechnen, dass virtuelles Netzwerken ganz generell die persönlichen Kontakte ersetzen kann. Bei wichtigen Entscheidungen muss man sich in die Augen schauen.“

Auch der Unternehmerinnentag ist ein „Netzwerk-Produkt“

Corinna Nienstedt: „Der Hamburger Unternehmerinnentag ist ein Produkt der Zusammenarbeit dreier Institutionen: Unsere Handelskammer, der Unternehmerinnenverband Schöne Aussichten und das Bildungsinstitut Frau und Arbeit haben unterschiedliche Ziele und Aufgaben. Von dieser Unterschiedlichkeit hat der Hamburger Unternehmerinnentag von Anfang an profitiert. Dadurch gelingt es uns seit fast 15 Jahren, ein sehr breit gefächertes, abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen. Beim Unternehmerinnentag selbst erlebe ich die Vielfalt unter den Teilnehmerinnen als sehr lebendig und erfrischend. Im Geschäftsalltag kommt es ja eher selten vor, dass Jungunternehmerinnen sich mit erfahrenen Unternehmerinnen und dass sich mittelständische Unternehmerinnen mit Freiberuflerinnen oder Leiterinnen von Non-Profitorganisationen austauschen.“

Autorin: Maria Jansen, Maria Jansen – Public Relations

Bildbeschreibung: Die Organisatorinnen des Hamburger Unternehmerinnentags (v.l.n.r. , vorne) Monika Borchert, Schöne Aussichten – Verband selbständiger Frauen e.V., Jessica Furnell, Handelskammer Hamburg, (hinten) Maria Jansen, Maria Jansen – Public Relations, Gila Otto, Frau und Arbeit gem. e.V., Corinna Nienstedt, Handelskammer Hamburg

25. August 2015 von Redaktion

Kategorien: Hamburg teilt, Unternehmenslust

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