Hackfleisch TV

Hackfleisch TV: Einsatz in Metthattan

Fernsehsender gibt es viele. Ein Programm läuft nur in ausgewählten Supermärkten. „Hackfleisch-TV“ spaltet die Hamburger Metropolregion.

Im Geschäftsleben ist Transparenz heutzutage das A und O. Die Kunden wollen schließlich wissen, woher welches Produkt kommt. Nun gut, manche verzichten ganz bewusst auf Informationen, wie zum Beispiel eine Textilie produziert wird, die den Endverbraucher 99 Cent kostet.

Kann man sogar verstehen. Wer will schon morgens schlechte Laune kriegen, wenn er in einen frischen Discounter-Schlüpfer hüpft, der vermutlich nicht unbedingt naturnachhaltig oder für sonstwen verträglich hergestellt worden ist.

Einer Verbrauchermarktkette im Norden der Metropolregion Hamburg ist es hingegen schon seit geraumer Zeit völlig egal, ob die Leute Interesse an der Herstellung einer Ware haben oder nicht.

Diese Geschäftsleute setzen auf den guten, alten Frontalunterricht. Sie bieten „Hackfleisch-TV“ an. Richtig, es geht hier um das Ausgangsprodukt für Frikadellen, Königsberger Klopse oder Falschen Hasen.

„Fernsehen der besonderen Art“ – aber auch lecker und bekömmlich?

Das Unternehmen verspricht „Fernsehen der besonderen Art“. An der Wand hinter der Wurst- und Fleischtheke hängt ein Bildschirm. Auf dem laufen fortwährend Informationsbeiträge.

Lassen wir einmal die PR-Abteilung sprechen, die auf „Hackfleisch-TV“ sehr stolz ist. „Hinter diesem lockeren Titel verbirgt sich eine tolle Idee: Der Kunde erhält einen Einblick hinter die Kulissen der Fleischabteilung.“ Und weiter: „Live und in Farbe verfolgen, dass wir nur beste Ware verarbeiten.“

Das mag stimmen, das Programm ist auf Dauer aber leider sehr fad. Klar, Vegetarier, Veganer und kritische Geister schauen gar nicht erst hin.

Doch auch aufgeklärte Fleischfreunde müssen darben. Nach der x-ten Wiederholung weiß ein jeder, wie sich süße Sau und rosiges Rind in gemischtes Hack verwandeln. Monotonie schlägt auf den Magen.

Auch „Hackfleisch-TV“ muss sich dem Wettbewerb stellen

Insofern muss dringend eine Programmreform her. Sonst sinkt bei „Hackfleisch-TV“ zuerst die Einschaltquote und später dann der Absatz. Das kann das Unternehmen nicht wollen.

Wir hätten da Vorschläge in punkto mehr Vielfalt auf dem Bildschirm. Ein paar Euro für eine professionelle Produktionsfirma sollten noch drin sein, wo wir schon gratis die Ideen liefern.

Gut machen sich beim Publikum immer Rankings. Wie wäre es also mit „Best of Buletten“? Oder „Top Ten Tatar“? Krimi-Freunde stehen vermutlich auf das Remake der Serie „Einsatz in Metthattan“. Auch Western-Fans haben wir nicht vergessen. Appetit auf „Vier Hackfleisch für ein Halleluja“?

Prima, dann kann es ja bald losgehen. Jetzt nur nicht einschalten vergessen. Wir sehen uns am Fleischtresen. Bier und Chips für einen gelungenen TV-Abend sollten im Verbrauchermarkt vorhanden sein.

Autor: Clemens Gerlach
Bildbeschreibung Titelfoto: Fleischtresen: Qaulität und Kompetenz vereint.

20. Januar 2015 von Redaktion

Kategorien: Hamburg produziert, Unternehmenslust

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