Handel ist seit Menschengedenken ein Treiber für Ideen- und Kulturaustausch. Ein frühes Beispiel ist die sogenannte Bernsteinstraße, über die der begehrte „brennbare Stein“ aus fossilem Harz von der Nord- und Ostsee nach Süden in den Mittelmeerraum gelangte. Doch legendär ist die Seidenstraße. Sie verband über Jahrhunderte Asien mit Europa. Heute soll der Handel zwischen Ost und West mit der sogenannten „Neuen Seidenstraße“ ausgebaut werden. Wir stellen in einer dreiteiligen Serie die Seidenstraße und ihren modernen Nachfolger vor.
Das Projekt „Neue Seidenstraße“ ist für die chinesische Führung als Bestandteil ihrer „Vision 2050“ von großer Bedeutung. Darin sind die Pläne zur Entwicklung Chinas zu einer führenden Industrienation zusammengefasst. Die Förderung von Handel und Logistik soll maßgeblich von bilateralen Kooperationsabkommen und -projekten bestimmt werden.
Teil 3: Die „Neue Seidenstraße“ verbindet rund ein Drittel der globalen Wirtschaftsleistung
Die Tragweite der chinesischen Initiative zeigt sich besonders deutlich, wenn man sich die Dimension vor Augen hält, in der die chinesische Regierung denkt: Sie rechnet die Gründungsmitglieder der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) und 65 Anrainerstaaten der kontinentalen und der maritimen Routen zu den Kooperationsländern. Alle sind potenziell beteiligt und stehen für 60 Prozent der Weltbevölkerung und 30 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung.
Hamburg ist der Bahnhafen Nummer eins in Europa und Knotenpunkt für drei europäische Schienengüter-Verkehrskorridore. Mit dem Rangierbahnhof in Maschen, dem größten in Europa, hat die Nordmetropole beste Voraussetzungen, vom wachsenden Schienengüterverkehr zwischen China und Europa zu profitieren.
In Zukunft müssen die Partner offener miteinander umgehen
Doch es liegt noch viel Arbeit vor den Partnern, um die „Neue Seidenstraße“ weiter zu beleben. In Zukunft müssen verstärkt vor allem von europäischer Seite Transparenz und gleiche Wettbewerbsbedingungen beim Ausbau der Handelsverbindungen eingefordert werden. Derzeit gestaltet sich die Beteiligung ausländischer Unternehmen an Ausschreibungen bei Infrastrukturprojekten in Drittländern sowie bei Zulieferausschreibungen sehr schwierig. Ausländische Unternehmen sind in China nach wie vor mit Problemen des ungleichen Marktzugangs und diskriminierender Behandlung konfrontiert.
Vielleicht hilft ein Blick in die Geschichte, um die heutigen Herausforderungen zu bewältigen. Die ursprüngliche Seidenstraße hat sich aus der Notwendigkeit des Austausches von Waren und Ideen entwickelt. Sie hat zu einem offenen Miteinander zwischen Regionen und Völkern beigetragen. Konflikte haben die Verbindung stets gefährdet oder gar unterbrochen. Zum Schaden aller.
Dies vor Augen, sollte es mit den Mitteln moderner Kommunikation möglich sein, die „Neue Seidenstraße“ von Anfang an zu einem Handelsplatz von Waren und Ideen zum Nutzen aller zu gestalten.
Hier lesen Sie Teil 1 der Trilogie:
Hier lesen Sie teil Teil 2 der Trilogie:
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Titelfoto:Shanghai – die größte Stadt Chinas, internationales Hafen- und Handelszentrum – gilt als Modernisierungsmotor für das ganze Land. Seit 1986 besteht eine Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Shanghai.© wei zhu-Pixabay
Foto: Rangierbahnhof Maschen © Deutsche Bahn AG/Angelika Theidig
Kategorien: Hamburg transportiert, Unternehmenslust
Schlagworte: Asien, China, Europa, Hamburg, Handel, Industrienation, Logistik, Marktzugang, Neue Seidenstraße, Schienengüterverkehr, Seidenstraße, Unternehmen, Vision 2050, Weltbevölkerung, Wettbewerbsbedingungen, Wirtschaftsleistung