Schön, schöner, Cap San Diego. Das Museumsschiff wird auch „Weißer Schwan des Atlantiks“ genannt. Hamburg schnackt! hat den Kapitän besucht.
Vor knapp zweieinhalb Jahren ist die Cap San Diego zu einer besonderen Fahrt in See gestochen. Ein Wettrennen zwischen dem weltweit größten noch fahrtüchtigen Museumsfrachter und Hamburgs schnellsten Läufern war der Anlass.
Fünf Kilometer mussten die Sportler am Elbufer zurücklegen. Als der erste Teilnehmer das Ziel in Blankenese erreichte, konnte er nur noch das Heck des Schiffes sehen. Der „Weiße Schwan des Südatlantiks“ war auf der Elbe trotz seines hohen Alters dann doch flotter unterwegs.
Mittendrin bei der Einlaufparade zum Hafengeburtstag
Wenn es am 8. Mai 2015 einmal mehr „Leinen los“ heißt, wird die Cap San Diego allerdings nicht zu einem Duell Mensch gegen Maschine ablegen. Der Grund ist die Teilnahme an der Einlaufparade zum 826. Hamburger Hafengeburtstag, die von der Gorch Fock angeführt werden wird. „Wir fahren bis nach Stade. Dort sammeln sich alle Schiffe. Während der Parade ist unser Platz dann in der Mitte“, sagt Kapitän Jens Weber.
58 Jahre ist der Hamburger alt und seit zehn Jahren an Bord. „Für mich ist es eine Rückkehr in meine Jugendzeit gewesen. Ich war früher auf ähnlichen Schiffen unterwegs, es war wie eine zweite Heimat. Fahrten haben damals sechs bis acht Monate gedauert. Das hat mich mehr geprägt, als ich damals gedacht hätte.“ Kapitän der Cap San Diego nennt er sich und besitzt auch das Patent. Tatsächlich aber ist Jens Weber der Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft mbH.
Kapitän Jens Weber: „Unterwegs auf allen Weltmeeren“
„Ich habe genug mit der Organisation zu tun“, erzählt Jens Weber. Zwar sei er fünf Jahre zur See gefahren, „und in dieser Zeit auf allen Weltmeeren, da habe ich Glück gehabt“, aber nur als zweiter Offizier. Kommandieren würde er die Cap San Diego natürlich gerne einmal, aber das Haftungsrisiko wäre mittlerweile zu groß. „Dafür haben wir während der Fahrten dann einen ‚richtigen‘ Kapitän und zwei Nautiker auf der Brücke.“
Weil die Cap San Diego aber ebenso Museumsschiff wie auch schwimmendes Hotel ist, muss das Schiff täglich gewartet werden. 19 festangestellte Mitarbeiter und 130 Ehrenamtliche kümmern sich um die Instandhaltung der 1961/1962 gebauten Cap San Diego. Diese fuhr bis 1981 vorzugsweise nach Südamerika und existiert noch als einziges aus einer Serie von sechs Stückgutfrachtern der Reederei Hamburg-Süd.
Ihren Liegeplatz an der Überseebrücke hat die Cap San Diego seit 1986. Und auch wenn sie gegenüber den mächtigen Containerschiffen und Kreuzfahrtriesen klein wirkt. An Eleganz kann ihr kaum einer der Ozeandampfer das Wasser reichen.
Autor: Markus Tischler
Bildbeschreibung Titelfoto: Kapitän Jens Weber: An Bord alle Hände voll zu tun.
Kategorien: Hamburg erinnert, Stadtliebe
Schlagworte: Cap San Diego, Gorch Fock, Hafen, Hafengeburtstag, Hamburg, Weißer Schwan