Tour der Giganten Credit Markus Tischler

Giganten auf Tour: Zu Besuch im Herzen des Hafens

Wer sich als Einheimischer mit einem ausgewiesenen Hamburg-Stadtführer wie Christoph Heilmann unterhält, könnte womöglich feststellen: Eigentlich ist es doch wieder an der Zeit, die Stadt, in der man lebt, zu erkunden. Zum Beispiel den Hafen einmal nicht von der Wasserseite aus zu erleben – sondern sich mitten hinein ins Herz der Containerabfertigung zu begeben.

„Auge in Auge mit den Giganten“ heißt die Tour zu den Terminals Burchardkai und Altenwerder. Begleitet wird sie von erfahrenen Guides wie Christoph Heilmann.

Logistik hautnah erleben

Man bekommt einen Blick auf die Stadt abseits der üblichen Postkartenmotive. Auf der mehrstündigen Fahrt wird ein umfangreicher Eindruck vom Thema Globalisierung vermittelt. „Hier erlebt man Logistik hautnah“, schwärmt Christoph Heilmann. „Was ‚just-in-time‘ bedeutet, dass nämlich alle Zahnräder ineinandergreifen müssen.“

Wer dabei gewesen ist, der wird sich beim nächsten Einkauf womöglich daran erinnern, dass sich die Regale in den Supermärkten nicht von allein füllen. Was für uns so selbstverständlich ist, nämlich Lebensmittel oder Gebrauchsgegenstände in den Warenkorb zu legen, es ist auch wegen der exakt geplanten Abläufe im Hafen möglich.

Wenn mehrere tausend Container an Land beziehungsweise an Bord lagern, muss genau festgelegt werden, wo sich welcher Behälter befindet. Ein reibungsloser Ablauf ist wichtig, Verzögerungen kosten schließlich Geld.

Die HHLA zeigt sich sehr kooperativ

Besucher erfahren bei der Tour aber auch die Konsequenzen, die aus den Terroranschlägen von New York 2001 gezogen worden sind. 2004 wurde für die angefahrenen Areale der International Ship and Port Facility Security Code (ISPS-Code) eingeführt.

Hafengebiete, die früher quasi für jeden frei zugänglich waren, haben seitdem plötzlich den Charakter einer Hochsicherheitszone. „Das Angebot“, räumt Christoph Heilmann ein, „stand damals auf der Kippe. Aber die HHLA zeigt sich seit Jahren sehr kooperativ.“

Das Gespräch neigt sich langsam dem Ende zu. Christoph Heilmann nippt auf dem Feuerschiff im Hafen an seinem doppelten Espresso. „Ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken. Die Idee kommt übrigens nicht von mir, sondern von einem Busfahrer von Jasper. In Bremerhaven gab es so etwas schon. Da hat er sich gedacht, warum man das nicht auch in Hamburg macht?“ Ein Vorschlag, der erfolgreich umgesetzt worden ist.

Bildbeschreibung: Bei der Hafentour sieht der Besucher, wie die Logistik auf den Containerterminals funktioniert.
Autor: Markus Tischler

5. Mai 2015 von Redaktion

Kategorien: Hamburg entdeckt, Stadtliebe

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