BRACENET: Wie ein Armband unsere Meere rettet

Wenn junge Gründer den großen Schritt wagen und ihr eigenes Unternehmen ins Leben rufen, dann steckt dahinter oft eine persönliche Leidenschaft oder Erfahrung. So ist es zumindest im Fall von Madeleine von Hohenthal und Benjamin Wenke. Ihre Geschichte beginnt 2015 im Urlaub an der Ostküste Afrikas. Dort sind die jungen Unternehmer auf ein gravierendes, damals aber noch kaum bekanntes Problem unserer Meere aufmerksam geworden: Geisternetze. Denn verlorene oder absichtlich versenkte Fischernetze „geistern“ millionenfach durch unsere Meere und zersetzen sich erst nach 600 bis 800 Jahren in gefährliches Mikroplastik. Bis dahin verfangen sich jedes Jahr mehrere Millionen Lebewesen in den unkontrolliert im Meer treibenden Netzen.

Die Idee hinter BRACENET

Madeleine von Hohenthal und Benjamin Wenke sind die großen Mengen der Netze beispielsweise in Sansibar aufgefallen und sie sprachen mit den Fischern darüber. Dabei erfuhren sie, dass viele Fischer ihre oft verfangenen oder verlorenen Netze gerne wiederhätten, ihnen aber Mittel und Wege dazu fehlten. Madeleine und Benjamin begannen, die Netze, die am Strand lagen, einzusammeln, ohne genau zu wissen, was aus ihnen werden soll. Beim täglichen Sammeln überlegten die Beiden, was man aus den Netzen machen könnte – dabei entstand auch das Wortspiel des Namens aus dem englischen Bracelet für Armband und Net für Netz. Die Idee von BRACENET war geboren.

Zurück in Hamburg ließ sie die Idee nie los. Der Name stand ja schon fest, dann folgte der Claim: SAVE THE SEAS. WEAR A NET. Und dann? Wie sollte das funktionieren? Wie sollten sie es schaffen, die Weltmeere von Geisternetzen zu befreien? Ohne professionelle Hilfe würde es nicht gehen. Also musste zunächst in diese Richtung recherchiert werden. Die Motivation, etwas zu tun, wuchs und schließlich fanden sich mit „Healthy Seas“, einer bekannten Meeresschutzorganisation, sowie den „Ghostfishern“ und „Nofir“ verlässliche Partner. Später erfuhren sie, dass allein das „Pacific Garbage Patch“, der große Müllstrudel im Nordpazifik, der 4,5-mal so groß ist wie Deutschland, zu 46 Prozent aus Geisternetzen besteht.

Upcycling ist das Motto

Im Januar 2016 begann BRACENET seine Arbeit. Zunächst begeben sich erfahrene einheimische Taucherteams der Ghostfisher in die Tiefen der Meere und Ozeane und bergen die Geisternetze. Anschließend werden diese von Nofir gereinigt und von BRACENET zu Armbändern verarbeitet. Ein großer Teil der Netze, der nicht zu Bracenets weiterverarbeitet werden kann, wird zudem in hochwertiges Nylongarn umgewandelt. Die Grundlage für die Herstellung weiterer Produkte wie Socken, Bademode oder auch Teppiche. Übrigens haben die Armbänder eine lebenslange Garantie und können jederzeit an BRACENET zurückgegeben werden. Die Verschlüsse werden dann wieder eingeschmolzen und die Netze zu Garn verarbeitet. Aus dem geborgenen „Netz-Müll“ soll nämlich kein weiterer Müll entstehen.

Inzwischen hat BRACENET  viele Tonnen Geisternetze zu Armbändern verarbeitet und diese erfolgreich an die Frau und den Mann gebracht – dabei werden 10 Prozent der Einnahmen an Healthy Seas gespendet, um Schiffe, benötigte Spezialausrüstung und weitere Bergungsfahrten weltweit zu ermöglichen. Jedes Bracenet wird dabei einzeln in einem Baumwollsäckchen verpackt. Hinzu kommt ein kleiner Spendenbeleg sowie die Info über den Namen, das Bergungsdatum, die Netznummer und die Größe des Bracenets.

Die bunten Armbänder werden u .a. in einer Behindertenwerkstatt gefertigt. Zudem beschäftigt BRACENET selbst ein Team von Mitarbeitenden in Hamburg, die die beliebten Schmuckstücke fertigen. Besonders gefragt sind dabei Armbänder mit mehreren Knoten. Dabei handelt es sich um Original-Knoten der Fischernetze. Je engmaschiger ein Netz ist, desto mehr Knoten besitzt es. Somit ist jedes Armband ein handgefertigtes Unikat, das als Gedankenstütze, Inspiration, Gesprächsaufhänger dient und vor allem eines bedeutet: ein Stück Geisternetz im Meer weniger.

Konkrete Lösungen und aktive Prävention

BRACENET ist inzwischen ein Experte in den Bereichen Nachhaltigkeit, Umweltmanagement und Meeresschutz. Das Hamburger Unternehmen setzt sich stark dafür ein, den Kreislauf der Geisternetze zu durchbrechen und treibt gemeinsam mit Healthy Seas Aufklärung der Fischer vor Ort sowie aktive Prävention voran. Und tatsächlich tut sich etwas! Immer weniger Fischer entsorgen ihre Netze im Meer. Dafür sorgt ein kluges Pfandsystem. Denn melden Fischer verlorene Netze, können diese zeitnah geborgen werden, die Fischer erhalten dafür eine kleine Aufwandsentschädigung.

Erweiterung der Produktpalette

Wenn das Projekt weiter so gut läuft, dann wird das Engagement von BRACENET nicht mehr nötig sein – oder? Nun, Madeleine von Hohenthal und Benjamin Wenke haben noch so einiges vor. Denn die Produktpalette von BRACENET soll wachsen.

 

Kompetenz, Beratung und Ideen für Konzerne

BRACENET möchte noch mehr erreichen und das Gefühl der Verantwortung für die Umwelt auch bei großen Konzernen etablieren. Daher entwickelt das Unternehmen individuelle Nachhaltigkeitskonzepte für diverse Firmen. So haben die Hamburger eine plastikfreie Verpackung für Airlines entwickelt und Iceland Air ist eine der ersten Fluggesellschaften, die bereits plastikfreie Flugzeuge in die Luft bringt.

 

Luana, die Bonbontüte und das Meer

Dieses Vorlesebuch ist für alle kleinen Heldinnen und Helden der Meere und Familien gedacht, die ihre Umwelt lieben und für immer schützen wollen. Während sie gemeinsam die vielen Details der liebevollen Illustrationen entdecken, werden sie von der spannenden Geschichte sanft in den Meeresschutz eingeführt. Denn eins ist sicher: Wir alle können helfen, unsere Meere zu retten!

Hier geht es zu dem Buch, das ab dem 6.12.2022 direkt bei Bracenet erhältlich ist.

 

 

 

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Fotos: BRACENET © BRACENET

30. November 2022 von Redaktion

Kategorien: Hamburg hilft, Tatkraft

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