Klangstrolche

„‘Richtig‘ ist, was den Kindern Spaß macht“

Der Kultur Palast in Billstedt engagiert sich für die musikalische Ausbildung von Kleinkindern. Intendantin Dörte Inselmann erklärt im Interview mit HAMBURG schnackt!, worauf es dabei ankommt.

Am 6. Juni 2014 findet in der Laeiszhalle das 3. Gipfeltreffen der „Klangstrolche“ statt. Mehr als 2000 Kinder im Alter bis zu sechs Jahren geben ein gemeinsames Konzert. Die Stimmung werde unbeschreiblich sein, sagt Kultur-Palast-Intendantin Dörte Inselmann, die weiß: In den ersten sechs Lebensjahres wird der Grundstein für die Entwicklung eines Kindes gelegt. Das heißt allerdings nicht, dass die Eltern zu Hause nur ausgewählte Musik spielen sollen.

Frau Inselmann, warum ist das Projekt gerade in Billstedt gestartet worden?

Projektträger der Klangstrolche ist die Stiftung Kultur Palast Hamburg. Der Kultur Palast Billstedt selbst ist das einzige Stadtteilkulturzentrum für ein Einzugsgebiet von 100.000 Einwohnern. Von hier aus werden Projekte mit weiter Strahlkraft in Hamburg initiiert. Unser Ziel ist es, mit den Klangstrolchen Kindern in der ganzen Stadt zu ermöglichen und wir kooperieren daher momentan mit mehr als 60 Partnereinrichtungen, den sogenannten Strolchereien.

Warum ist die musikalische Ausbildung in diesem Alter so wichtig?

In den ersten sechs Lebensjahren wird der Grundstein für die Entwicklung des Kindes gelegt. Wer hier ansetzt und den Jüngsten den Zugang zu kultureller Teilhabe ermöglicht, kann nur gewinnen. Musik fordert und fördert die kreativen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten der Kleinen, verändert positiv die Selbstwahrnehmung und den Umgang mit Erziehern und Gleichaltrigen. Das positive Erleben des Lernprozesses sorgt für eine langfristige Bindung an Kultur und Bildung, die das Kind auch mit in sein Elternhaus überträgt. Die dadurch gewonnene Kompetenz der Lernfreude ist die ideale Grundlage für das später folgende schulische Lernen.

Klangstrolche

Gibt es eigentlich die „richtige“ Musik für ein Kind im Alter bis sechs Jahren? Sollten die Eltern also bevorzugt Klassik, Schmusepop oder Rock zu Hause spielen?

„Richtig“ ist, was den Kindern Spaß macht, denn die Freude an der Melodie, der Bewegung, dem eigenen Interpretieren der Musik ist der Schlüssel zum Gelingen. Unsere Klangstrolchlehrer haben eine spezielle Ausbildung genossen, in der sie lernen, in welcher Entwicklungsphase die Kinder für welche Form der Musikerzeugung empfänglich sind. Es ist wichtig, die Kinder nicht zu überfordern, gleichzeitig unverzichtbar, sie mit Material zu konfrontieren, das zunächst unbekannt ist, sie herausfordert und spielerisch zum Lernen anregt.

Wenn mehr als 2000 Kinder am 6. Juni zusammen Musik machen sollen, klingt das für Außenstehende vermutlich erst einmal nach reichlich Krach. Was erwartet die Zuschauer beim 3. Gipfeltreffen tatsächlich?

Beim Gipfeltreffen der Klangstrolche entsteht eine unbeschreibliche Stimmung in der Laeiszhalle, das stimmt. Man sieht, mit welcher Dynamik, Leidenschaft und Freude die kleinen Konzertbesucher auf die Musik reagieren und den altehrwürdigen, großen Saal der Laeiszhalle erobern. Spannenderweise sind die Kinder beim Konzert selbst sehr gebannt und reagieren „wie die Großen“ auf die dargebotene Musik.

Spendenkonto
Stiftung Kulturpalast Hamburg Stichwort: Klangstrolche Bank für Sozialwirtschaft BLZ 251 205 10 Konto-Nr.: 944 27 00 IBAN: DE49 2512 0510 0009 4427 00

Autor: Markus Tischler
Headerfoto: Kirsten Haarmann /
V.l.n.r.: Kristin Wulff, Dörte Inselmann, Bezirksamtsleiter Andy Grote, Moderator und KiKa-Star Juri Tetzlaff

5. Juni 2014 von Redaktion

Kategorien: Hamburg hilft, Tatkraft

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